Kärnten kommt unter Zeitdruck: Fusion
mit Pasching könnte ins Straucheln geraten

Außer Vorpreschen von Haider ist wenig passiert Grad könnte Lizenz zurücklegen oder Amt abtreten

Kärnten kommt unter Zeitdruck: Fusion
mit Pasching könnte ins Straucheln geraten

Das Vorpreschen von Kärntner Seite war Grad gar nicht recht. "Außer einer Absichtserklärung in einem Brief und einem Telefonat mit Jörg Haider ist noch nichts passiert", erklärte Grad. Soll die Kooperation mit einem "FC Kärnten neu" umgesetzt werden, so dränge jedenfalls die Zeit. "Bis 10. Mai müsste das abgeschlossen werden", sagte Grad. Man benötige Vorlaufzeit zur Einberufung der Generalversammlung, die Namensänderung und Ortswechsel absegnen müsse.

Grad will in den Verhandlungen mit Vertretern des FC Kärnten jedenfalls den Fortbestand der Paschinger als Amateurklub für die nächsten fünf Jahre in der Landesliga (samt Nachwuchsmannschaften) absichern. Dazu seien drei Millionen Euro (mit Bankgarantie) für die Transferrechte nötig. Denn ein Großteil der Pasching-Profis würde wohl mit nach Kärnten übersiedeln.

Die Gründe für den Rückzug Grads sind vielfältig. Einerseits ist es der Ärger über die Situation in Graz, anderseits der Aufstieg des Lokalrivalen LASK ins Oberhaus. "Drei oberösterreichische Teams sind in der Bundesliga nicht finanzierbar", erklärte Grad. Der LASK würde regionale Sponsoren abdecken und überregionale seien auf Grund der Situation in der Liga kaum zu lukrieren. So hätten zwei Sponsoren, die je rund 70.000 Euro eingebracht hätten, wegen der aktuellen Entwicklungen abgesagt.

Haider: "Die Chance lebt"
Für Haider kann das Fusions-Projekt nicht in Kärnten scheitern, sondern nur in Pasching. "Wir haben alle Bedingungen erfüllt, jetzt werden wir in substanzielle Verhandlungen treten", meinte Haider. Zu diesem Zweck wolle er Franz Grad "umgehend" kontaktieren. Das Ziel laute nach wie vor, das Projekt "nach Ostern" positiv abzuschließen.

"Es ist völlig auszuschließen, dass die Geheimhaltung über das Vorhaben in Kärnten gebrochen worden ist", erklärte Stefan Petzner, Sprecher des Landeshauptmannes. Außer ihm hätten nur Jörg Haider und der ehemalige EURO-2008-Koordinator der Kärnten Werbung, Franz Koloini, von den Plänen gewusst. "Unser Ziel war es, erst zu verhandeln und dann in die Öffentlichkeit zu gehen. Die Geheimhaltungsstufe war dunkelrot", sagte Petzner.

(apa/red)