Kabarett frontal: Dorfer geht fremd

Kabarett frontal: Dorfer geht fremd

Politisches Kabarett muss sich selbst neu definieren, wenn heimische Mandatsträger nur noch den Status des Grüßaugusts inne- haben, weil alles in der EU-Zentrale Brüssel entschieden wird. Das wahre Sagen haben Konzerne, doch wie stellt man die Motivation des Aufsichtsrats auf der Bühne dar? Alfred Dorfer, einer der Großen der heimischen Kabarettszene, versucht diese Herausforderung im neuen Programm „fremd“ zu stemmen. Da teilt er sich in vier Biografien: Die eine ist sein reales Leben. Die anderen drei verarbeiten „reale Sehnsüchte“ nach Zwischenmenschlichkeit, nach aufklärerischem Verstehen der Weltvorgänge sowie nach konsumbeschwipstem Alles-haben-Wollen. Das ist der dramaturgische Überbau für eine assoziative Tour vom Turmbau zu Babel zur Bildungsmisere, wo der Student der Theaterwissenschaften beim großen Nestroy Rat sucht. Von der „Mayflower“ bis zur modernen Sklaverei, wo ostdeutsche Gastarbeiter auf Tiroler Berghütten westdeutsche Touristen bedienen dürfen. Und in einem Wahljahr wesentlich: Ohne Politik geht es nicht. Schließlich setzte Dorfer schon mit dem vorhergehenden Programm „heim.at“ eine Punktlandung zu den Turbulenzen der ersten schwarz-blauen Koalition.

NEWS: In „fremd“ geht es neben der Frage, wie weit der Mensch von nicht getroffenen oder verworfenen Lebensentscheidungen geprägt wird, stark ums Über-Lebensthema Freiheit und Demokratie.
Dorfer: Und um die Illusionen, die geweckt und nie erfüllt werden. Das Publikum kann zum Beispiel Publikumsvertreter wählen – was nicht gelingt. Es wird über Basisdemokratie und direkte Demokratie gesprochen – die nicht gelingen.

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