Jaguar-Attacke im Zoo: Pflegerin tot

Direktor Helmut Pechlaner: "Die Tiere waren ihr Leben" Begräbnis der Tierpflegerin: Zoo blieb geschlossen

"Die Tiere waren ihr Leben", würdigte Direktor Helmut Pechlaner, dessen von den Raubkatzen verletzte Hand noch immer bandagiert war, seine Mitarbeiterin. "Sie war eine der kostbarsten Mitarbeiterinnen", so der Pfarrer, Monsignore Ernst Freiler. "Sie hatte einen Beruf, der ihre Berufung war." Helmut Pechlaner erklärte bei seiner Ansprache, dass der Beruf der Tierpflegerin Sabines "Traumjob" gewesen sei. "Als sie vor sechs Jahren als Lehrling bei uns begonnen hat - das glaube ich sagen zu können - war sie sicher glücklich", erklärte der Tiergartendirektor.

"Blödeln gehörte zu ihrem Leben"
Pechlaner strich die Liebe der Verstorbenen zu Tieren hervor. Als Beispiel führte er eine Begebenheit an, die sich erst vor einigen Wochen ereignet hatte. Der Junglöwe des Tiergartens, eine Waise, war krank. Sabine habe bei ihm übernachtet, um ihn zu wärmen. Der Tiergartendirektor appellierte, die Erinnerung an Sabines Fröhlichkeit zu bewahren, "Blödeln gehörte zu ihrem Leben". Seine Ansprache beschloss Pechlaner mit den Worten: "Wir danken Dir, dass Du hier warst."

Die Beisetzung fand bei strömendem Regen statt, trotz des Wetters ließ es sich nahezu die gesamte Trauergemeinde nicht nehmen, sich von der 21-Jährigen zu verabschieden. Neben den Angehörigen und den Kollegen des Opfers vom Tiergarten Schönbrunn waren hierzu auch Vertreter der Gemeinde Perchtoldsdorf erschienen. Eine Abordnung des Tierparks Herberstein erwies der Toten ebenfalls die letzte Ehre.

Der schreckliche Unfall am 5. März
Bei dem Unfall waren die drei Jaguare über ihre Pflegerin hergefallen, als sie die Fütterung vorbereitete. Die 21-Jährige dürfte übersehen haben, dass der Schuber zwischen dem Innenbereich des Geheges und den Boxen geöffnet war. Ein schwarzer Jaguar fiel sie an und tötete sie mit einem Hals-Genick-Biss.

Tiergarten-Direktor Helmut Pechlaner befand sich gegenüber des Geheges in einem Restaurant, als ihn ein geschockter Besucher alarmierte. Beim Versuch, der Pflegerin zu helfen, wurde der Direktor ebenfalls von einem Tier attackiert. Pechlaner bekam einen Prankenhieb ab, als er die Tür zwischen dem Pflegebereich und dem Innengehege schließen wollte. Mit einer tiefen Verletzungen am linken Handrücken wurde er ins AKH geflogen und operiert. Nicht einmal eine Woche später wurde er wieder entlassen.