Jäger war betrunken

Anzeige wegen fahrlässiger Tötung unter besonders gefährlichen Verhältnissen

von Jäger © Bild: thinkstock.de/Symbolbild

Bei dem Mann sei ein Alkoholisierungsgrad festgestellt worden, "bei dem noch Fahrtüchtigkeit besteht", sagte Etz. Dass es sich um 0,46 Promille gehandelt habe, wie am Dienstag im ORF-Radio berichtet, wollte er nicht bestätigen.

Bei einer Treibjagd sei besondere Vorsicht geboten, so der Kriminalist. Der Treiber habe deshalb auch eine Signaljacke getragen. Der 55-Jährige habe auf eine Bewegung im Dickicht bzw. auf einen "dunklen Fleck" reagiert und geschossen, das Wild demnach "nicht angesprochen".

Für die Kriminalisten standen am Dienstag noch weitere Einvernahmen von Jägern an, die sich in der Nähe des Schützen aufgehalten hatten. Dann ergehe der Abschlussbericht an die Staatsanwaltschaft Korneuburg, sagte Etz.

Die am Montag durchgeführte Obduktion ergab, dass der aus etwa 15 Metern Entfernung getroffene Treiber innerlich verblutet ist. Der Schusskanal ging quer durch den Körper.

Tierschutzverein fordert Null-Promille-Grenze

Nach dem tödlichen Unfall hat der Österreichische Tierschutzverein - "angesichts des explosiven Gemisches aus Alkohol und mangelnder psychologischer Eignung" - eine Null-Promille-Grenze bei der Jagdausübung sowie eine verpflichtete psychologische Verlässlichkeitsprüfung gefordert. "Ausgerechnet die 120.000 Jagdkartenbesitzer - in Österreich immerhin die größte Gruppe unter den Waffenbesitzern, die auch eine Waffe mit sich führen dürfen - müssen sich keiner psychologischen Verlässlichkeitsuntersuchung unterziehen. Und das, obwohl Jäger für die meisten Unfälle im Zusammenhang mit Waffen verantwortlich sind", so Christian Hölzl vom Tierschutzverein am Dienstag in einer Aussendung.

Durch vermehrtes Übungsschießen ist das Problem Hölzl zufolge nicht in den Griff zu bekommen. "Das ist so, als würde man einem Führerscheinbesitzer ein Fahrsicherheitstraining anbieten, im Wissen, dass er in der Vergangenheit regelmäßig alkoholisiert am Steuer saß oder - noch schlimmer - nicht die psychologische Eignung besitzt, im Stadtverkehr ein Auto zu lenken", so der Sprecher.

Grundsätzlich benötigen alle Österreicher für den Besitz bzw. das Führen von Waffen eine behördliche Genehmigung in Form einer Waffenbesitzkarte oder eines Waffenpasses und müssen sich dazu auch einer psychologischen Verlässlichkeitsuntersuchung unterziehen. "Das gilt nicht für die Jägerschaft: Jäger erlangen entweder den Waffenschein ohne Nachweis über ihre psychologische Eignung oder jagen überhaupt - ganz legal - ohne Waffenpass", meinte Hölzl.

Kommentare

Urlauber2620

Wenn man sieht wie es bei vielen Jagden vor dem Beginn zugeht wundert mich nichts mehr.

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Spinn ich was meinen die mit nicht angesprochen??
müsste er sagen hey Wildsau komm mit erhobenen Haxen raus, damit ich dich besser erschiessen kann kann??

ich bin regelmässig im Wald unterwegs, wollte nie wissen, wie es ist wenn die möglichkeit besteht, dass aus dem Hinterhalt auf mich geschossen wird,........wenn ich das wollte, würde ich Urlaub in Bagdad machen, aber nicht meine Seele im Wald baumeln lassen, wo ALLE 100 Meter ein Wachturm von teils besoffen, psychisch instabilen, Menschen, die nu mit der Absicht zu töten bewaffnet sind steht.
Und von denen viele ein Fohlen (!!??) Ein Kind oder den fetten Kameraden von einem Wildschwein nicht auseinanderhalten können????????

Ignaz-Kutschnberger
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...oder den "fetten" Kameraden?? :-) Also ich beziehe das mal auf den Alkoholspiegel... allerdings muss ich sagen, selbst bei 0,5 kann sowas NIE passieren, wenn man nicht den Finger am Abzug hat und einfach Abdruck...ich behaupte mal im vorliegenden Fall wäre das auch bei 0,0 Promille passiert!! Betonung: Er war verkehrstauglich...insofern für mich normalerweise Herr seiner Sinne...

Ignaz-Kutschnberger
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Hier glaub ich verwechselt man ein kleines Stamperl zum Aufwärmen mit Trophäen-Geilheit welche dem jungen Burschen im Gebüsch zum Verhängnis wurde ...LEIDER!!

Nudlsupp melden

@war-lord: Ein Stamperl bevor SIE IHRE Waldarbeit, durch Asylanten erledigen lassen, mag noch ok sein :-) , aber wie kann man Alkohol trinken, wenn man Schusswafen in Gebrauch hat?

Wie lange nach dem Schuß wurde der Alkotest eigentlich durchgeführt? Wenn da noch einige Zeit vergangen ist, siehts ja wieder anders aus. Außerdem muß der Alkohol ja eine Wirkung gehabt haben, wenn ein (erfahrener?) 55 jähriger Jäger die einfachsten Grundregeln vergisst, und nicht zuerst hinschaut (bzw. anspricht) wo er hinschießt.

Hier noch ein Vergleich aus dem Verkehrsbereich

etwa 0,5 ‰:

deutliche Verminderung der Sehleistung
Einschränkung des Hörvermögens
Konzentrationseinschränkungen
Fehleinschätzung von Geschwindigkeit und Entfernung

sollten es beim Schuß doch etwas mehr gewesen sein

etwa 0,8 ‰:

deutliche Einschränkung der Konzentration
Gleichgewichtsstörungen
weitere Verminderung der Sehfähigkeit
Verlängerung der Reaktionszeiten um etwa 35%
erste psychomotorische Störungen
Selbstüberschätzung

Was lernen wir daraus? Das nächste Mal wenn wir etwas getrunken haben, fahren wir nicht mit dem Auto sondern gehen Jagen oder was?

Ich begreife es nicht. Zudem ich davon ausgehe, daß er sicher nicht der einzige war, der das Schnapserl vorher getrunken hat, wie aufzeig es formuliert hat.

So eine grobe Pflichtverletzung wäre bei einem jungen Jäger schon schlimm genug, aber wenn er es mit 55 noch nicht versteht, wann denn dann?

zwei besoffene babimörder am hochsitz !einer höhrt ein rascheln und sagt schau da unten ist eine wildsau schieß !unten der schwammsucher ruft nein bin ich nicht !der bambimörde sagte schieß! der der lügt .

das probelem liegt daran dass es ca. 120.000 jagdscheinberechtigte gibt und diese werden keinerlei kontrollen unterzogen. jeder alte und senile sowie alkoholiker darf seine flinte in den wind richten und ballern was das zeug hält. und da muss man sich von einigen lustigen usern hier anören wie schwer eine prüfung zum lustigen jäger ist und dann passieren in diesem stand die meisten unfälle mit schusswaffen. leider wird auch eine evnt. eingeführte alko-kontrolle von niemanden kontrolliert. da es bald mehr jäger als wild gibt ist nur eines möglich, nehmt den nicht brufsmässigen deppen die lizenz weg und dezimiert daduch diese idioten. kein menschenleben ist es wert dieses pack weiter zu dulden

aufzeig

a richtiger Jager trinkt erst nach der Jagd ein Schnapserl und nicht vorher, sollte man meinen.

Man fragt sich schon wie verdammt hinramputiert man sein muss um besoffen (und wenn auch nur leicht!) eine Waffe zu bedienen?
Dem Idioten sollens eine brutale Strafe aufbinden, schiesst einen 21-Jährigen nieder, der noch sein ganzes Leben vor sich gehabt hätte, "weil sich etwas bewegt hat".

Eine Schande dass es noch kein Alkoholverbot gibt bei den Jägern!
Und anscheinend stimmts ja dass jeder Volltrottel mitjagen darf, da frag ich mich schon was das für ein saudummer Verband ist!

Bitte nicht verstehen dass ich alle Jäger für blöd, böse oder sonst was halte, überhaupt nicht. Aber dass es da noch keine strengeren Vorschriften gibt ist unglaublich.

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