IS-Anschlag in Istanbul:
Viele Tote sind Deutsche

Mindestens zehn Menschen sind ums Leben gekommen - Attentäter war IS-Mitglied

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    Anschlag in Istanbul

    Screenshot der Explosion von einer Touristenkamera.
    Bei der Explosion mit mindestens zehn Toten im Istanbuler Touristenviertel Sultanahmet besteht nach ersten Einschätzungen der Behörden der Verdacht auf einen "Terrorakt".

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    Anschlag in Istanbul

Der Sprengsatz explodierte um 10.18 Uhr Ortszeit im Altstadtviertel Sultanahmet im europäischen Teil Istanbuls; vor der Blauen Moschee sind täglich tausende Touristen unterwegs. Der Ort ist der größte Anziehungspunkt für Reisende in der größten Stadt der Türkei. Die Agentur Dogan veröffentlichte Fotos von mehreren Toten. Das Viertel wurde abgeriegelt. Ministerpräsident Ahmet Davutoglu berief eine Krisensitzung des Sicherheitskabinetts ein, an der auch Geheimdienstchef Hakan Fidan teilnehmen sollte.

Nachrichtensperre verhängt

Präsident Erdogan verurteilte das "terroristische Attentat" in einer Fernsehansprache. Die Türkei sei "das erste Ziel von allen Terrororganisationen, die in dieser Region aktiv sind". Zunächst bekannte sich niemand zu dem Anschlag. Erdogan hat außerdem eine Nachrichtensperre für türkische Medien verhängt. Die Informationen dringen daher derzeit nur spärlich nach außen. Der Sender "CNN Türk" musste die Live-Berichterstattung unterbrechen.

Attentäter war IS-Mitglied

Der Attentäter wurde laut Regierungsangaben als 1988 geborener Syrer identifiziert. Laut Davutoglu war er IS-Mitglied. Laut dem türkischen Vizepremier Numan Kurtulmus war der Attentäter erst vor kurzem aus Syrien in die Türkei eingereist. Er sei nicht auf der Liste verdächtiger Extremisten gestanden. Der bisher blutigste Anschlag auf türkischem Boden, bei dem im Oktober in Ankara 103 Menschen getötet worden waren, wird der in Syrien und im Irak agierenden Jihadistengruppe "Islamischer Staat" (IS) zugeschrieben. Seitdem gilt in der Türkei schon die höchste Terrorwarnstufe. Der IS hat sich noch nicht offiziell zu dem Anschlag bekannt.

Meiste Opfer sind Deutsche

Die meisten der zehn Todesopfer des Anschlags in Istanbul sind nach Angaben aus türkischen Regierungskreisen deutsche Staatsangehörige. Dies habe Ministerpräsident Ahmet Davutoglu Bundeskanzlerin Angela Merkel in einem Telefonat mitgeteilt, hieß es im Büro des Regierungschefs. Davutoglu habe Merkel auch zugesichert, dass alle Ergebnisse der laufenden Untersuchungen an die deutschen Behörden weitergeleitet würden. Acht Deutsche sollen getötet worden sein, teilte der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier mit. Zudem soll ein Peruaner ums Leben gekommen sein. Neun weitere Deutsche sollen zum Teil schwer verletzt worden sein. Anfänglich war von neun deutschen Todesopfern die Rede. Eine endgültige Bestätigung durch die deutschen Diplomaten vor Ort gebe es aber noch nicht, sagte Steinmeier am Dienstagabend in Berlin.

Der Ort der Explosion:

Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie zahlreiche Rettungs- und Polizeiwagen in das bei Touristen beliebte Altstadtviertel Sultanahmet eilten. Das Viertel liegt im europäischen Teil Istanbuls. Dort befinden sich neben zahlreichen Sehenswürdigkeiten auch viele Bars und Restaurants.

Augenzeugen berichteten von einem großen Feuerball. Ein Zeuge erzählte einer Nachrichtenagentur, die heftige Explosion sei kilometerweit zu hören gewesen. Im Jänner 2015 waren im Viertel Sultanahmet zwei Polizisten bei einem Anschlag verletzt worden, welcher der linksextremen Gruppe DHKP-C zugeschrieben wurde.

Mehrere Anschläge in vergangenen Monaten

In der Türkei wurden in den vergangenen Monaten mehrere Anschläge verübt. Im Oktober wurden bei einem doppelten Selbstmordanschlag in der Hauptstadt Ankara 103 Menschen getötet. Der bisher blutigste Anschlag auf türkischem Boden wurde der Jihadistengruppe Islamischer Staat (IS) zugeschrieben.

Am 23. Dezember wurde auf dem Istanbuler Flughafen Sabiha Gökcen bei einem Attentat ein Mensch getötet, zu der Tat bekannte sich die Kurdengruppe TAK.

Seit dem Ende eines Waffenstillstands im Juli gehen Regierungstruppen verstärkt gegen Kämpfer der separatistischen Kurdischen Arbeiterpartei PKK vor. Infolgedessen wurden in mehreren türkischen Städten Anschläge verübt. Die PKK, die auch in der EU und den USA als terroristische Organisation gilt, kämpft seit Jahrzehnten für mehr Autonomie. Zehntausende Menschen kamen dabei ums Leben.

Kommentare

Man kann auch im Waldviertel Urlaub machen. Es ist dort billiger aber weniger aufregend.


Jetzt jammern die Türken da niemand ihre Flagge hochhält. Tja dieser Anschlag galt auch nicht den Türken ,sondern den Touristen . Also werde ich die Deutsche Flagge wehen lassen , um mein Mitgefühl ausdruck zu verleihen..In zukunft sollte man sich wirklich überlegen wo man urlaub macht. Auch in Mitteleuropa ist es schön...Urlaub bei Freunden sozusagen

Roland Mösl
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Was hat ein Deutscher in der Türkei zu suchen?

Nachdem Erdogan aus Wahltaktischen Überlegungen den Frieden mit dem Kurden beendet hat

Nachdem es Beweiße gibt, dass die Türkei von der IS Öl kauft.

Nachdem Erdogan einen Hinterhalt gelegt hat, um ein Flugzeug zur Bekämpfung der IS abzuschießen.

Solange die Türkei unter dieser Regierung leidet, muss es boykottiert werden.

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Gegenfrage Hr. Mösl, wieso sollte ein Deutscher nicht in der Türkei sein? Das verstößt weder gegen Anstand, Moral oder gegen irgendein Gesetz. Unsere europäischen Reisepässe bieten nun mal ein Höchstmaß an Reisefreiheit.

neusiedlersee melden

Ja, warum sollen Deutsche nicht in der Türkei sein? Sie sind ja auch in Ägypten, Tunesien und Marroko - und auch sonst fast überall. Und unsere Landsleute folgen ihnen auf diesen Routen.
Schäden sind dabei unvermeidbar. Das ist schmerzhaft f.d. Angehörigen, ist aber nicht vermeidbar.
Das 21. Jahrhundert ist voll in Fahrt. Prosit Neujahr!



neusiedlersee melden

Man sollte nicht hudeln und Marokko schreiben.

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Und Paris ( 2x),Bulgarien (2012) ,Oslo (2011) Stockholm (2010) London ist schon etwas länger her, Köln auch .... und wenn man hier im Forum einige Beiträge liest, ist bei uns auch nur noch Mord und Totschlag. Sollen wir uns im Keller verkriechen und uns jeder einen Bunker bauen? Ich habe den Jahreswechsel selbst in Hurghada verbracht. Bis auf einen renitenten Taxifahrer.....

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der uns eine Schlägerei verwickeln wollte, gab es keine besonderen Vorkommnisse. :-) Es mag jeder handhaben wie er will, aber ein paar Geisteskranke Kriminelle mit einem Buch in der Hand, werden keinen Einfluss auf mein Leben und meine Planung nehmen. Das wäre ja noch schöner. Und vermeidbar ist in der Tat vieles nicht. Und solange in Europa 700.000 Raucher an den Folgen ihrer Sucht sterben,.....

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und zwar jedes Jahr, solange auf Europas Straßen jeden Tag 70 Menschen ums Leben kommen, und verzeihen Sie mir bitte diese Aussage, die betroffene Angehörige möglicherweise als unangebracht bezeichnen mögen, erscheint mir das Terrorrisiko durchaus überschaubar. Wo wollen Sie anfangen, und wo aufhören?

neusiedlersee melden

Jeder darf dorthin reisen, wohin er will und wohin man ihn lässt.
Mein Vater war mit Freunden im Wienerwald spazieren. Ein dicker Ast brach plötzlich und erschlug einen der Spaziergänger.
Mein Vater wurde nur gestreift.
Das Leben ist lebensgefähhrlich sagte Tucholsky.



christian95 melden

Österreich ist anders!
Unser Land ist seit der Grenzöffnung viel sicherer geworden. Seit die ÖVP InnenministerIn Polizeiinspektionen eingespart hat wurde alles noch viel sicherer.
Das beweisen Statistiken die uns diese Regierung präsentiert haben. Ich glaub´s. Wir sollten uns bei ihnen bei der nächsten Wahl bedanken und sie gleich wieder wählen.

christian95 melden

Nachrichtensperre und vertuschen, das kann Europa doch auch!

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Sie vergessen zu erwähnen, daß die Partei der ehrlichen und anständigen Österreicher, die ja so um die Sicherheit unserer Bürger bedacht ist, und zu der Sie ja ein besonderes Naheverhältnis haben, während ihrer Regierungszeit massiv Polizeibeamte eingespart hat. Das war der große Fehler. Wieso schweigen Sie dazu? WIeso kritisieren Sie nicht, daß es die FPÖ war, die den Sicherheitsapparat ...

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so geschwächt haben. Ein Schelm, wer bei der Dichte an Verurteilten Straftätern innerhalb der FPÖ böses dabei denkt.

war sicher ein bedauerlicher Einzelfall. Ironie.....
Es klingt makaber, aber wenn man weiß wer es war, warum bekommen diese Menschen nicht die volle Breitseite? Vorschritt in Sachen Menschlichkeit bedeutet nicht das Maul zu halten und sich humane Schritte zu überlegen um ja niemanden auf die Füße zu steigen.

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