Islamisches Theologiestudium
an Uni Wien startet im Herbst

Zur wissenschaftlichen Aus- und Heranbildung von Theologen, Seelsorgern und Religionspädagogen

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Für das Studium stellt der Bund über die Leistungsvereinbarung mit der Uni Wien bis 2018 1,5 Mio. Euro bereit. Die Verankerung an der Universität soll Platz für den wissenschaftlichen Diskurs schaffen und eine europäische Prägung des Islam befördern.

Organisatorisch wurden die Weichen bereits im Vorfeld gestellt. Seit Ende 2016 besteht ein Institut für Islamisch-theologische Studien, das an der Philologisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät verankert und im "Haus der Religionen" der Universität Wien in der Schenkenstraße untergebracht ist. Das Studium selbst ist interdisziplinär angelegt, in den sogenannten "Brückenfächern" zu anderen Disziplinen werden Lehrende der jeweiligen Fachbereiche einbezogen.

Für die verschiedenen Glaubensrichtungen gibt es kein jeweils eigenes Curriculum. Die Studenten sollen sich vielmehr "wissenschaftlich und reflexiv mit den verschiedenen Lehrmeinungen und Strömungen im Islam in ihrer Pluralität und Heterogenität" befassen, heißt es in der Aussendung der Universität. Individuelle Schwerpunktsetzungen sind in den Bereichen Seelsorge, Gemeindearbeit, Religionspädagogik und Islamische Theologie möglich.

Im Curriculum verankert ist außerdem eine Schwerpunktsetzung "Alevitisch-Theologische Studien". Derzeit sind an der Uni eine Professur für islamische Religionspädagogik und eine Professur für Koranexegese eingerichtet. Bereits ausgeschrieben sind Professuren für Alevitisch-theologische Studien bzw. für Rechtswesen und Ethik im Islam.

Als Berufsfelder für Absolventen bieten sich laut Uni Gemeinde-, Seelsorge- und Sozialarbeit sowie Tätigkeiten in verschiedenen Kultur- und Bildungseinrichtungen an. Möglich ist auch der Anschluss eines Masterstudiums Islamische Religionspädagogik.