IS-Geisel Peter Kassig
schrieb Brief an Eltern

"Habe große Angst zu sterben" - 26-jähriger Ex-Soldat vor einem Jahr entführt

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Entführungsopfer - IS-Geisel Peter Kassig
schrieb Brief an Eltern

Das Schreiben an Kassigs Eltern Ed und Paula ist mit dem 2. Juni datiert. Kassig hatte in der Türkei eine Hilfsorganisation für die Opfer des syrischen Bürgerkriegs gegründet. Vor einem Jahr, am 1. Oktober, wurde er nach Angaben seiner Eltern verschleppt. Seitdem hätten sie mehrere Botschaften von ihrem Sohn erhalten.

Kassig in IS-Video zu sehen

Kassig war am Ende eines am Freitag veröffentlichten IS-Videos zu sehen, in dem die Enthauptung des Briten Alan Henning gezeigt wurde. Die in den vorangegangenen vier Hinrichtungsvideos jeweils zum Ende gezeigten westlichen Geiseln sind bisher allesamt von IS-Milizionären getötet worden.

Wollte "Leid lindern und Bedürftigen helfen"

Kassig schrieb, es mache ihn traurig daran zu denken, was seine Angehörigen derzeit durchmachen müssten. "Wenn ich sterbe, denke ich, können wir Zuflucht und Trost darin finden, dass mein Tod das Ergebnis meines Versuchs ist, Leid zu lindern und Bedürftigen zu helfen", schrieb Kassig weiter.

Kassig "nahm Islam an"

Nach Angaben seiner Eltern entwickelte Kassig mit der Zeit eine tiefe Bindung zu den Menschen in Syrien, so dass er schließlich "den Islam annahm". Nachdem er den Glauben bereits vor seiner Entführung praktiziert habe, sei er in Gefangenschaft Muslim geworden. "Ich befinde mich hier in einer komplizierten Situation, was den Glauben angeht", schrieb Kassig mit Blick auf seine Entführung durch die radikalsunnitischen Jihadisten. "Aber ich bin im Frieden mit meinem Glauben." Kassigs Eltern appellierten erneut an den IS, ihren Sohn freizulassen.

Kommentare

Lynxx

Die Kämpfe, die derzeit im syrisch-irakischen Sumpf stattfinden, sind kein Dschihâd, da hier Muslime gegen Muslime kämpfen, auch wenn die IS-Leute mit ihrer terroristischen Ideologie das anders sehen. Eher noch könnte man den von Muslimen geführten Kampf gegen den IS als „Dschihâd“ bezeichnen

Lynxx

Es ist nicht richtig, diese IS-Leute als radikal-„sunnitisch“ zu bezeichnen, da sie nicht der Handlungsweise des Propheten der Barmherzigkeit, der Sunna, folgen, sondern dem, was sie fälschlich dafür halten.

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