Insider: US-Aufsicht will von Banken Auskunft über Kushner

Deutsche Bank lehnte Stellungnahme ab

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Gefragt wurde demnach von der Behörde auch nach den Beziehungen der Bank zur Immobilienfirma von Kushners Familie, Kushner Companies LLC (Kushner Cos), sowie zu Familienmitgliedern. Eine Sprecherin von Kushner Cos sagte zu Reuters, das Unternehmen habe keine Kopie eines entsprechenden Schreibens der Aufseher erhalten. Kushner selbst oder einer seiner Vertreter äußerten sich auf Nachfrage nicht zu dem Vorgang. Auch die Deutsche Bank wollte keinen Kommentar abgeben.

Der 37-jährige Kushner ist einer der engsten Vertrauten Trumps und offiziell Berater im Weißen Haus. Der Unternehmer aus New York ist mit Trumps Tochter Ivanka verheiratet. Ein Sprecher von Kushners Anwalt Abbe Lowell sagte, Kushner habe seit seinem Eintritt in die Regierung keine Funktion mehr in der Firma seiner Familie.

Kushner war US-Regierungskreisen zufolge in den vergangenen Tagen Zugang zu streng vertraulichen Geheimdienstinformationen entzogen worden. Die Hintergründe blieben zunächst unklar. Spekuliert wurde, ob Kushners Verwicklung in die Affäre um eine mutmaßliche russische Beeinflussung des Präsidentenwahlkampfs 2016 zugunsten Trumps eine Rolle gespielt haben könnte.

Wie der Insider nun zu Reuters sagte, hat das New York State Department of Financial Services (DFS) neben der Deutschen Bank auch bei zwei weiteren Geldhäusern angeklopft: der Signature Bank und der New York Community Bank. Das DFS und die New York Community Bank wollten sich nicht äußern. Die Signature Bank bestätigte zwar, dass Kushner Kunde ist, lehnte einen Kommentar zu den konkreten Informationen jedoch ebenfalls ab.

Das DFS untersucht, ob Kredite von Banken an Firmen gegen Gesetze verstoßen und übergibt die Fälle bei einem konkreten Verdacht an die Staatsanwaltschaft. Die Behörde ist unter anderem auch für die Aufsicht über die New Yorker Niederlassung der Deutschen Bank zuständig.

Die Geschäftsbeziehungen von US-Präsident Trump und seinem engeren Umfeld mit der Deutschen Bank stehen schon seit einiger Zeit unter Beobachtung von Behörden und Öffentlichkeit in den USA und weltweit. Anfang Dezember hatte ein Anwalt Trumps Medienberichte dementiert, wonach der US-Sonderermittler Robert Mueller Auskunft von der Bank über ihre Geschäftsbeziehungen mit Trump gefordert habe. Vonseiten des Instituts hatte es damals geheißen, die Bank nehme ihre juristischen Verpflichtungen ernst und werde weiter mit den Behörden zusammenarbeiten.

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