Insektenhotels: Schlechte Noten

Außen hui, innen pfui: Mängel bei Unterkünften für Bienen & Co.

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Insekten - Insektenhotels: Schlechte Noten

Mit Bienenhotels lassen sich lehrreiche Beobachtungen und Lebensraum für Insekten verbinden: Während vor allem Kinder den Tieren beim Nestbau zuschauen können, finden einzeln lebende Wildbienen in "künstlichen" Hotels ideale Bedingungen für ihren Nachwuchs. Voraussetzungen sind aber in beiden Fällen passende Gehäuse und richtige Füllungen: "Zapfen oder Holzwolle dienen Wildbienen nicht als Nistsubstrat, sondern sind nur billige Füllungen", sagen die Experten. Darin würden sich maximal Ohrwürmer und Spinnen verkriechen, die finden aber in einem naturnahen Garten ohnehin überall Unterschlupf.

"Außen hui, innen pfui"

Sinnvoll seien dagegen Bohrlöcher in trockenem Hartholz mit einem Durchmesser von vier bis acht Millimetern. Nadelholz ist nicht geeignet, weil sich die Holzfasern aufrichten und die Insekten verletzen können: "Diese Löcher werden dann nicht benutzt. Das ist hinausgeschmissenes Geld, außen hui und innen pfui", erklärte Ingrid Hagenstein vom Naturschutzbund. Weiters seien Löcher in Stirnholz wegen der Rissbildung weniger geeignet als Löcher, die seitlich in einen Stamm gebohrt werden.

Worauf Sie achten sollten

Neben Löchern in Hartholz sind Schilf- und Bambushalme geeignete Nistmöglichkeiten. Diese müssen hinten verschlossen sein. Bienenhotels sollten sonnig, am besten in Richtung Südosten, und regengeschützt aufgehängt werden. Sie bieten Wildbienen, die auch in der Natur Gänge in Totholz besiedeln, eine Heimat und fördern damit die Bestäubung von Pflanzen im Umfeld: "Den Tieren ist Nahrung und eine Bleibe wichtig. Finden sie beides in einem Garten, ist es am besten", so Hagenstein.

Ideale Nahrung für Insekten

Bei der Nahrung sei wichtig, dass die Pflanzen in der Umgebung nicht alle zugleich ihren Nektar und die Pollen im Angebot haben, sondern über den Sommer verteilt. Sonst laufen die "neuen Haustiere" Gefahr, einfach zu verhungern. Werden die Bienenhotels dennoch nicht von den Insekten angenommen, könnten auch Hybride schuld sein: "Diese Pflanzen bieten keine Nahrung, auch wenn sie etwa wie die Balkon-Pelargonien schön blühen."

Schlechte Noten für günstigste Insektenhotels

Die günstigsten Insektenhotels seien oft aus billigem Abfallholz aus China gemacht und überstünden keine drei Jahre. Am besten sei es, sie selbst zu fertigen. Gute Insektennisthilfen im Handel sind mit dem Logo des Naturschutzbundes versehen.

Kommentare

Früher hat man jegliches Insekt einfach tot gemacht-egal wie, Hauptsache: Tot. Dann kam die chemische Industrie mit ihren Produkten für den Schutz des Ackerbaus. Das hat die Bienen ganz besonders getroffen-und trifft sie offenbar noch heute. Jetzt soll jeder Heini ein "Insekten-Hotel" aufstellen. Für was denn bitte? Dass die sorgsam gezüchteten Bienen dann am Dünger der Bauern verrecken?

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