Inflation bremst sich wieder ein

Osterferien fielen heuer teurer aus, Inflationsanstieg 2017 nur vorübergehend

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Die stark gestiegenen Rohstoffpreise hatten in Österreich zu Jahresbeginn eine deutliche höhere Inflationsrate zur Folge. In den kommenden Monaten rechnet die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) aber mit rückläufigen Raten.

Insgesamt erwartet die Notenbank für 2017 eine Inflationsrate von 2 Prozent. Für 2018 und 2019 geht sie nach wie vor von einem leichten Rückgang auf 1,8 Prozent aus. Der vergangene Rohstoffpreisanstieg werde dann in der Jahresinflation nicht mehr wirksam sein. Auch trotz guter Wachstumsaussichten gehe von der Nachfrageseite weiterhin nur wenig Preisdruck aus, hieß es in einer OeNB-Mitteilung am Donnerstag. Lediglich die heimischen Arbeitskosten dürften aufgrund eines ab 2018 wieder höher erwarteten Lohnstückkostenwachstums in den kommenden beiden Jahren für einen moderaten Aufwärtsdruck auf die Inflationsrate sorgen.

Heuer im März lag in Österreich die Inflation bei 2,1 Prozent, im April stieg sie auf 2,3 Prozent, im Mai ging sie wieder auf 2,1 Prozent zurück. Den Preisauftrieb durch Reisepreise zu Ostern wertet die Nationalbank als vorübergehenden Sondereffekt. Abgesehen von diesem Sondereffekt sei die Inflationsentwicklung in den letzten Monaten durch den Preisrückgang der Rohstoffe (vor allem des Ölpreises) geprägt, der die Inflationsrate von Energie seit Februar 2017 deutlich bremse. Auch das in den letzten Quartalen rückläufige Wachstum der Arbeitskosten dämpfte. Etwas nach oben ging es andererseits wegen saisonaler Preisschwankungen bei Obst und Gemüse.

Mit einer Jahresinflation von 2 Prozent für 2017 wäre die Rate doppelt so hoch wie 2016. Nach Prognosen der Nationalbank wirken die vergangenen Rohstoffpreissteigerungen noch bis zum dritten Quartal 2017 fort, danach werde von den Energiepreisen wieder ein dämpfender Effekt auf die Gesamtinflation ausgehen.

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