AK: Hornbach-Mitarbeiter wegen
Betriebsratsgründung gekündigt

Tirol: Entsprechende Anfechtungsklage wurde eingereicht

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Vonseiten der Rechtsabteilung der Arbeiterkammer hieß es gegenüber der APA, dass bereits eine entsprechende Anfechtungsklage eingereicht worden sei. In der Erwiderung auf die Klage seien seitens Hornbach "persönliche Gründe" für die Kündigung angeführt worden. Für den 15. März ist laut AK Tirol die erste Verhandlung vor Gericht angesetzt. Ein Hornbach-Sprecher in der Österreich-Zentrale in Wiener Neudorf teilte auf APA-Anfrage mit, dass der Fall im Unternehmen vorerst nicht bekannt sei. Man werde aber Erkundigungen einholen.

Ein "interessantes Detail" ist für die Arbeiterkammer, dass der Betrieb genau zur Zeit der Kündigung auf Personalsuche war und zahlreiche Stellen ausgeschrieben hat. "Ein deutlicher Hinweis darauf, dass die Kündigung allein wegen der Betriebsratsgründung erfolgte", so die Interessensvertretung, die von einem "verpönten Kündigungsmotiv" sprach.

"In letzter Zeit nehmen offenbar die Fälle zu, in denen Mitarbeiter, die einen Betriebsrat gründen wollen, gekündigt werden", berichteten zudem die Experten von der Abteilung Betriebsservice in der AK Tirol. Arbeitgeber behaupteten dann zwar regelmäßig, dass die Kündigung rein gar nichts mit der Betriebsratsgründung zu tun habe. Allerdings seien die zeitlichen Abläufe meistens so auffallend, dass klar werde, dass es ohne das Thema Betriebsratsgründung wohl nie zu einer Kündigung gekommen wäre.

Erst im Februar war die Drogeriekette Müller in die Schlagzeilen geraten, weil sie eine Beschäftigte in Wien nach einer gewollten Betriebsratsgründung gekündigt haben soll. Das Unternehmen erklärte hingegen, die Trennung sei "leistungs- und unternehmensbedingt" erfolgt und "richtig" gewesen.

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