Österreich ist Europameister

Unter-21-Nationalteam setzt sich mit 4:3-Finalsieg über Polen bei Heim-EM die Krone auf

von Sebastian Eitenberger und Pit Rudofsky jubeln im U-21-EM-Finale gegen Polen © Bild: Norbert Grüner

Das Finale begann mit viel Tempo und spielbestimmenden Österreichern. In Hälfte eins sollte allerdings lange kein Tor fallen. Offensiv vergab die Mannschaft um Kapitän Sebastian Eitenberger allein in Hälfte eins vier Strafecken, defensiv hielt Harald Dick das österreichische Tor sauber - bis zur 19. Minute. Dann schlug Polen durch einen Konter nach einer vergebenen ÖHV-Strafecke eiskalt zu und traf zum 0:1-Pausenstand.

In Hälfte zwei war allerdings schon nach zehn Sekunden klar, dass Österreich noch einiges vor hatte. Ein erster Warnschuss durch Pit Rudofsky ging noch knapp über das Tor, wenige Minuten später scheiterte Bernhard Schmidt am bärenstarken polnischen Goalie. Patrick Stanzl sorgte in Minute 26 aber dafür, dass die brechend volle Postsporthalle zum ersten Mal bebte und hämmerte den Ball flach zum 1:1-Ausgleich ins Tor.

Podpera und Szmidt drehen das Spiel
Mathias Podpera und Bartosz Szmidt sorgten dann dafür, dass die Partie endgültig in Richtung der groß aufspielenden Österreicher kippte. Zuerst vollendete Podpera in Minute 28 einen starken Angriff nach idealem Pass von Szmidt im Fliegen zum 2:1, nicht einmal eine Minute später dann das umgekehrte Bild: Podpera spielt nach sensationellem Dribbling perfekt zu Szmidt, der ebenfalls spektakulär auf 3:1 stellt. Und Österreich machte weiter Druck, fing sich aber erneut nach einem Eckenkonter das 2:3 (32.). Die Antwort folgte zwei Minuten später: Eine starke Schmidt-Aktion auf der linken Seite vollendete Pit Rudofsky zum 4:2 und der Vorentscheidung. Polen riskierte alles, nahm drei Minuten vor dem Ende den Tormann vom Feld und brachte einen sechsten Feldspieler. Mehr als das 3:4 in der vorletzten Minute sollte aber nicht mehr gelingen.

Damit zieht Österreich auch mit Spanien, dem Rekord-Hallen-Europameister bei den Junioren gleich und hält bei insgesamt drei Titeln in der U-21 - zuvor war dies bereits 1982 in Wien und 2007 in Zagreb gelungen. Beeindruckend auch die Bilanz der letzten Jahre: Seit dem Titel in Zagreb stand Österreich bereits zum vierten Mal in Folge im Endspiel der Europameisterschaft. Das A-Nationalteam ist übrigens aktuell EM- und WM-Dritter, konnte 2010 zuletzt den Titel holen.

Reaktionen
Teamchef Tomasz Laskowski: "Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, den EM-Titel geholt zu haben. Das Ziel der Mannschaft, von Spiel zu Spiel zu denken und dann Gold zu holen, hat sie perfekt umgesetzt. Ich kann es noch gar nicht glauben. Jetzt brauche ich wahrscheinlich eine Woche, bis es bei mir angekommen ist."

ÖHV-Präsident Walter Kapounek: "Ein weiteres Highlight in der Erfolgsgeschichte des österreichischen Hockeyverbands und ein Beweis für unsere starke Nachwuchsarbeit. Dieser Titel macht Lust und Freude auf die Heim-Europameisterschaft der Herren im Jänner 2014."

Kapitän Sebastian Eitenberger: "Es ist unbeschreiblich. Wir haben so hart dafür gearbeitet, diesen Titel zu holen. Ein Traum ist in Erfüllung gegangen. Vor allem in der zweiten Halbzeit haben wir überragend gespielt. Jetzt wird gefeiert. Es könnte das eine oder andere Bier getrunken werden."

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