Das große Aufräumen

Wenn das Wasser langsam zurück geht, kommt die Zerstörung darunter zum Vorschein

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Bundesheer-Soldat beim Schlamm schaufeln © Bild: APA/HELMUT FOHRINGER

In den Bezirken Melk und Krems würden Hunderte Soldaten die Aufräumarbeiten vorantreiben. Während sich das Hochwasser in der Wachau mehr und mehr zurückziehe, sanken die Pegel im Großraum Hainburg im Osten des Bundeslandes nur sehr langsam. Zurück bleiben überall Zerstörung, Schlamm und Schutt. „Hier geht es zunächst einmal darum, dafür zu sorgen, dass der Schlamm aus den Häusern möglichst rasch herauskommt. Wir helfen aber auch Rückbaumaßnahmen durchzuführen, wie etwa den mobilen Hochwasserschutz abzubauen,“ erklärte Militärkommandant Rudolf Striedinger.

Stromabwärts arbeiteten die Soldaten Schadensstelle für Schadensstelle ab. Im Raum Hainburg, wo die Arbeiten ebenfalls begonnen haben, hätten die Einsatzkräfte mit großen Mengen an Schlamm zu kämpfen.

Bürgermeister überlegt Klage

Nicht nur aufgeräumt wird im Mühlviertel. Der Bürgermeister der vom Hochwasser betroffenen Gemeinde Walding (Bezirk Urfahr-Umgebung), Josef Eidenberger (SP), überlegt eine Klage gegen Unbekannt. Er beschuldigt die Kraftwerksbetreiber, dass man bestimmte Orte volllaufen ließ, um Linz und das Machland - weiter unten an der Donau - zu schützen. Die Wahrheit wäre zumutbar gewesen, und man hätte schon Montagabend geordnet mit Evakuierungen beginnen können, kritisierte Eidenberger am Freitag im Gespräch mit dem ORF-Radio Oberösterreich.

Montagabend habe es geheißen, dass der Scheitelpunkt in Walding wohl überschritten sei und das Wasser ab nun zurückgehe, so Eidenberger. Auch in den darauffolgenden Stunden habe man die selben Auskünfte bekommen. Doch mitten in der Nacht sei der Donaupegel innerhalb von zwei Stunden sprunghaft angestiegen. "Wenn fünf Kilometer (die Breite der Donau zu diesem Zeitpunkt, Anm.) um 70 Zentimeter steigen, dann hab ich Probleme, mir das mit hydraulischen Gesetzen erklären zu können." Wäre die Information früher gekommen, hätte bereits am Abend geordnet mit Evakuierungen begonnen werden können, erklärte der Bürgermeister. Stattdessen hätten am Tag darauf rund 200 Menschen per Hubschrauber oder Boot gerettet werden müssen.

Analyse soll kommen

Eidenberger kann sich vorstellen jene zu klagen, "die da im Hintergrund fahrlässig gehandelt haben". Es genüge nicht zu sagen, dass man ohnehin "eine klasse Entschädigung" erhalten werde. Auch Uli Böker, Bürgermeisterin der Gemeinde Ottensheim im selben Bezirk, "kann sich des Gefühls nicht erwehren", dass so gehandelt worden sei. Sie würde es aber niemals behaupten, da sie sich dafür zu wenig als Expertin sehe, erklärte die Politikerin. Sie pocht auf eine genaue Untersuchung. OÖ Umweltlandesrat Rudi Anschober (G), der gemeinsam mit Infrastrukturministerin Doris Bures (SP) einen Damm für das betroffene Gebiet ankündigte, will den Vorwürfen nachgehen und eine Analyse bei einer ausländischen Institution in Auftrag geben.

Kommentare

Was kann das tiefrote Wien (oder z.B. Krems) was alle anderen nicht können???
Neuerlich jammern wie nach der Hochwasserkatastrophe 2002 hilft nicht.
Wer Leute wählt die sich nicht um einen ausreichenden Hochwasserschutz für die Bevölkerung kümmern, verdienen nichts anderes.
Wahltag ist Zahltag!

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