"Auenland" gibt es wirklich

Wer hat Lust auf eine "Herr der Ringe"-Tour? Neuseelands Touristen-Hotspot Matamata.

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  • The Hobbit
    Bild 1 von 10 © Bild: Warner Bros. Entertainment Inc. and Metro-Goldwyn-Mayer Pictures Inc.

    Vor Kurzem fiel die letzte Klappe zu den bisher geplanten zwei "Hobbit"-Filmen, die in Mittelerde 60 Jahre vor "Der Herr der Ringe" spielen.

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    Bild 2 von 10 © Bild: Warner Bros. Entertainment Inc. and Metro-Goldwyn-Mayer Pictures, Inc.

    Der erste Film "Der Hobbit: Eine unerwartete Reise" läuft am 13. Dezember 2012 in Deutschland an, der zweite Film "Der Hobbit: Hin und zurück" folgt am 12. Dezember 2013. Der dritte Filmstart ist für den Sommer 2014 vorgesehen. Alle drei Filme kommen in 3-D und 2-D in die Kinos.

Touristen drängeln sich durch Matamata und posieren für Erinnerungsfotos vor den sattgrünen Hügeln nahe der Stadt. In den Hügeln sieht man dutzende Höhlen mit farbenfrohen, kreisrunden Fenstern und Türen. Denn Matamata ist "Hobbingen", die Heimat der kleinen Helden der Romane von J.R.R. Tolkien.

Nach dem Filmstart von "Der Hobbit: Eine unerwartete Reise" (Weltpremiere am 28. November in Wellington/Neuseeland) erwartet Matamata noch mehr Fans aus aller Welt: "Willkommen in Hobbiton!" wirbt Matamata, das mittlerweile besser unter dem englischen Namen für das Hobbit-Dorf bekannt ist.

Hier schuf Jackson das Auenland

Noch vor fünfzehn Jahren kannte kaum jemand das verschlafene Städtchen auf der Nordinsel Neuseelands. Zwischen der Provinzhauptstadt Hamilton und dem Touristenort Rotorua gelegen, hielten Reisende in Matamata nur für eine notwendige Klopause und vielleicht ein schnelles Sandwich. Doch dann kam Regisseur Peter Jackson und suchte nach Drehorten für seine "Herr der Ringe" -Trilogie. Fündig wurde er unter anderem auf einer Farm nahe Matamata. Wo sonst Schafe grasen, schuf er das Auenland. Dort leben und feiern die haarigen kleinen Hobbits in Tolkiens Romanen.

1,9 Mio. Besucher

Heute zählt Matamata zu Neuseelands beliebtesten Tourismuszielen. Etwa 1,9 Millionen Menschen haben "Hobbingen" in den vergangenen zehn Jahren besucht. Allein im Jahr 2004, als der dritte Teil von "Herr der Ringe" in die Kinos kam, waren es 260.000, sagt Tourismuschefin Sue Whiting. Dafür gibt es einen gewichtigen Grund: Das Hobbit-Dorf ist die einzige von mehr als hundert Kulissen, die nach Ende der "Herr der Ringe"-Dreharbeiten nicht vollständig abgebaut wurde. Die Produzenten sorgten sich um ihr geistiges Eigentum.

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Fans und findige Reiseunternehmen ließen sich davon natürlich nicht abhalten. Ganz Neuseeland ist im Tolkien-Fieber. Ein Reiseführer zu den Drehorten verkaufte sich mehr als 500.000 Mal. Überall werden Touren angeboten. Auch ohne die Kulissen kennen die Anbieter den Weg ins dunkle Mordor, wissen, wo die großen Schlachten geschlagen wurden und in welchen Wäldern sich die Elben tummelten. "Wir können hundertprozentig beweisen, dass wir Sie genau zu den Orten bringen, wo die Trilogie gefilmt wurde", schreibt etwa die Firma "Lord of the Rings Tours".

Auf der Südinsel, wo viele der Kampf- und Schlachtszenen gedreht wurden, lockt "Red Carpet Tours": "Wandeln Sie auf den Spuren von Frodo und Sam vom grünen Auenland durch Wälder und Flüsse und selbst über die gewundenen Lavafelder des Schwarzen Landes." Man könne beinahe noch das Donnern der Hufe und das Klirren der Schwerter hören.

Für die Dreharbeiten zu den drei "Hobbit"-Filmen wurden die Sets in Matamata wieder vollständig aufgebaut, sagt Whiting. 44 Hobbit-Höhlen, das "Gasthaus zum grünen Drachen" und auch der berühmte Party-Baum bleiben den Fans wohl zur Freude der Reiseveranstalter noch länger erhalten.

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