H&M kämpft sich langsam aus dem Tief

Gewinn im dritten Quartal gesunken

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In Österreich legten die Umsätze im dritten Quartal in Schweden-Kronen um 11 Prozent von 1,347 auf 1,490 Mrd. zu, in lokaler Währung (Euro) entsprach dies einem Plus von 4 Prozent, wie aus einer Unternehmensaussendung hervorgeht. In Österreich gibt es konkret 79 H&M-Geschäfte, 5 COS-Läden und je einen Monki-Store bzw. Weekday-Store. In den ersten drei Quartalen 2018 (ab Dezember 2017) stieg der Umsatz der Kette in Österreich von 4,086 auf 4,274 Mrd. Kronen (plus 5 Prozent). In Euro stagnierte der Umsatz jedoch.

Der "Kurier" berichtete indes zum Gesamtjahr 2017 über H&M in Österreich, dass der Umsatz um 4,5 Prozent auf 402 Mio. Euro sank. Der Vorsteuergewinn ging demnach um mehr als die Hälfte von 21 auf 10 Mio. Euro zurück.

Die einst erfolgsverwöhnte Modekette will nun mit neuem Logistiksystem, Digitalisierung und neuem Ladenkonzept gegensteuern. "Die rasanten Veränderungen in der Modebranche gehen weiter und die H&M-Gruppe befindet sich in einer aufregenden Übergangsphase", sagte Firmenchef Karl-Johan Persson.

Der Konzernumbau habe im dritten Quartal zu einem langsamen Wachstum beigetragen und zu einem höheren Marktanteil in den meisten Märkten. Der Vorstand hatte vergangene Woche eingeräumt, dass Kosten für das neues Logistiksystem in wichtigen Märkten wie den USA, Frankreich, Italien und Belgien auf die Margen drückten.

Indes zeigte sich Unternehmenschef Persson am Donnerstag trotz des gesunkenen Gewinns im dritte Quartal aber auch optimistisch: "Unsere Verbesserungsarbeit geht weiter, und obwohl Herausforderungen bleiben, gibt es mehr und mehr Anzeichen, dass wir auf dem richtigen Weg sind", erklärte er.

Ein Grund für die Zuversicht sind steigende Erlöse. Ohne die anfallende Mehrwertsteuer setzte die Firma 55,8 Mrd. schwedische Kronen um, neun Prozent mehr als im Vorjahresquartal. Die Anleger zeigten sich überzeugt.

Probleme gab es allerdings beim Aufbau neuer Lieferketten in den USA, Frankreich, Italien und Belgien. Das habe Sonderkosten von 400 Mio. Kronen verursacht, sagte Persson. In Deutschland, Schweden, Osteuropa, Russland und China dagegen sei der Marktanteil trotz der Sommerhitze gewachsen.

Online holte H&M auf. Die Schweden hatten relativ spät auf die Konkurrenz im Internet durch Rivalen wie Amazon und Zalando reagiert. Nun hätten die Onlineverkäufe allein im dritten Quartal um mehr als 30 Prozent zugenommen, berichtete Persson. Das Unternehmen will sich unter anderem in Mexiko und Ägypten neue Onlinemärkte erschließen.

Trotz der Gewinneinbußen kletterten die Aktien kletterten um bis zu 13 Prozent auf den höchsten Stand seit knapp neun Monaten. Die Bruttomarge sei etwas höher ausgefallen als erwartet, urteilten die Analysten von Morgan Stanley. Investoren gefiel zudem, dass die Umsätze auf vergleichbarer Basis sich positiv entwickelten. Credit Suisse sagte, es gebe Anzeichen einer Erholung bei dem Modekonzern. Die Textilkette, zu der auch die gehobenen Labels COS, & Other Stories sowie Arket gehören, musste in den vergangenen Jahren Gewinneinbußen und einen Anstieg der Lagerbestände hinnehmen, da der Umsatz der Kernmarke schrumpfte. H&M hat wie viele Rivalen mit der Konkurrenz von Online-Händlern wie Amazon oder Zalando zu kämpfen. Aber auch die Inditex-Tochter Zara mit ihren rasch wechselnden Kollektionen sorgt bei H&M für Druck.

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