Hilfe für Abhängige: Erste Tagesklinik für Alkoholkranke jetzt in Traun eröffnet!

Das Angebot richtet sich vor allem an Berufstätige Behandlungsbeginn in frühem Stadium der Erkrankung

Für rund 360.000 Österreicher sei Alkohol ein Fixbestandteil des täglichen Lebens: "Sie sind süchtig", erklärten der Leiter des Therapiezentrums, Felix Fischer, der ärztliche Direktor der Landesnervenklinik Wagner-Jauregg, Werner Schöny und Harald Geck, Vorstandsmitglied der Gesundheits- und Spitals-AG (gespag). Die chronische Suchtkrankheit rufe im Lauf der Zeit schwere psychische und physische Störungen hervor, Hilfe von außen sei meist unumgänglich. Doch nicht einmal ein Viertel aller Betroffenen begebe sich in medizinische Behandlung.

Wichtig sei, dass Betroffene rasch Hilfe annehmen, "denn je früher mit der Behandlung begonnen wird, desto größer sind die Erfolgschancen", betonte Fischer. Die oft notwendigen mehrwöchigen stationären Behandlungen würden auch das Privatleben und die sozialen Kontakte jedes Patienten strapazieren. "Mit dem neuen Konzept der Tagesklinik fallen diese zusätzlichen Belastungen nun weg", das Therapieprogramm könne montags bis freitags von acht bis 16.00 Uhr durchgeführt werden, an den Abenden und Wochenenden seien die Patienten zu Hause.

Nicht für jeden Betroffenen sei das Konzept passend, so Fischer. Wichtig sei etwa der Gesundheitszustand des Patienten. Seien die körperlichen Beeinträchtigungen schon sehr stark fortgeschritten, "raten wir den Betroffenen eher zu einer stationären Aufnahme", erklärte der Mediziner. Das Angebot richte sich ja in erster Linie an Menschen, die in einem frühen Stadium mit der Behandlung ihrer Erkrankung beginnen möchten.

Obwohl die Einrichtung in der Öffentlichkeit noch kaum bekannt sei, erhalte die Abteilung bereits laufend Anfragen und Anmeldungen, berichtete Geck. Das Erfreuliche sei, dass großteils jene Menschen kommen würden, die sich noch nie einer Behandlung unterzogen hätten und dank des Angebotes der Tagesklinik nun den entscheidenden Schritt wagen würden. Um schwere Folgen für Betroffene und Angehörige zu vermeiden, appelliert Schöny an alle Betroffenen, "so rasch als möglich Hilfe in Anspruch zu nehmen".

(apa)