"Heiß umfehdet"-Start auf Puls 24 als "ziemlich große Wette"

von "Heiß umfehdet"-Start auf Puls 24 als "ziemlich große Wette" © Bild: APA/APA/Puls 4/CHRIS GLANZL

Puls 24-Politik-Chefreporterin Manuela Raidl

Seit einem Monat ist der Puls 24-Hauptabend "Heiß umfehdet". Das Newsmagazin lädt stets um 20 Uhr zu Reportagen, Diskussionen und unmoderierten Duellen, wobei der Anspruch besteht, die brisantesten Themen des Tages von beiden Seiten zu beleuchten. Puls 24-Programmdirektor Rudolf Wiedner zeigt sich gegenüber der APA über den Start erfreut: "Insgesamt performt unsere neue Primetime besser als vor der Umstellung. Und wir sind sehr optimistisch, dass das erst der Anfang ist."

"Heiß umfehdet" nistete sich auf dem ursprünglichen Sendeplatz der Diskussionssendung "Wild umstritten" ein. Diese folgt nun stets im Anschluss um 21 Uhr. Damit sei man eine "ziemlich große Wette eingegangen", sagte Wiedner. Doch die ersten Wochen hätten bereits gezeigt, dass die Wette aufzugehen scheint. Man schraube zwar noch täglich an "Heiß umfehdet", doch nur an kleinen Stellen. Bei den Sendungs-Eckpfeilern "Beide Seiten", wo ein Thema aus zwei unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet wird, dem "unmoderierten Duell" und dem "Interview des Tages" habe man schnell festgestellt, dass man auf dem richtigen Weg sei.

"Aber natürlich wollen wir uns auch ständig weiterentwickeln, so bekommt etwa unsere Politik-Chefreporterin Manuela Raidl ab Ende Februar eine eigene Erklär-Rubrik im 'John Oliver'-Style", kündigte Wiedner an. Und auch die Themen Fake-News und KI sollen bald regelmäßig "Heiß umfehdet"-konform inszeniert werden.

Dass Duelle ohne Moderation, wie sie das Newsmagazin anbietet, schnell in ein Geplänkel ohne Mehrwert abrutschen können, weiß auch der Puls 24-Programmdirektor. "Natürlich waren das zu Beginn auch unsere Befürchtungen", sagte er. Man habe sich mit Tests angenähert und schließlich festgestellt: "Das Ding funktioniert." Das sei auch das Feedback der Duellantinnen und Duellanten, die sich teilweise schon für weitere Duelle angeboten hätten.

Nachrichtenmüdigkeit bis -verweigerung, wie sie in Teilen der Bevölkerung zu beobachten ist, stellt speziell für einen Nachrichtensender wie Puls 24 eine Herausforderung dar. Bei Puls 24 wolle man speziell mit der Themenauswahl und den eingeladenen Gästen dagegen ankämpfen, erklärte Wiedner. So ist am Donnerstag, 22. Februar, etwa Kabarettist und Regisseur Josef Hader zu einem Interview geladen. Hader präsentierte auf der heurigen Berlinale seinen jüngsten Film "Andrea lässt sich scheiden". Bereits am Dienstag ist Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) zu Gast.

Durch die knapp einstündige Sendung führen abwechselnd Manuela Szinovatz, Sabine Loho, Thomas Mohr und Wolfgang Schiefer. Zu sehen ist "Heiß umfehdet" abseits von Puls 24 auch auf der Streamingplattform Joyn.