Zelle angezündet - Mithäftlinge hatten Todesangst

Entschuldigung nicht angenommen

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Man habe den Algerier freundlich aufgenommen, ihm Essen und Zigaretten geschenkt. Doch dieser sei sehr aggressiv gewesen und habe sich ständig mit der Justizwache gestritten und Radio, TV und einen Elektroherd zerschlagen, als seinem Wunsch nach Verlegung nicht entsprochen wurde. Als er sein Bett in Brand gesteckt hatte, habe der Angeklagte mit den beiden Messern verhindert, dass die Mithäftlinge das Feuer löschen.

"Innerhalb von fünf Minuten konnten wir einander nicht mehr sehen - ich hatte Todesangst", sagte der 45-Jährige. Aber erst im Spital habe er das Bewusstsein verloren, für Tage lag er danach im Koma. Vom Bein wurde Haut auf die Schulter transplantiert, wo er schwere Verbrennungen erlitten hatte. Als der Angeklagte um Verzeihung bat, kam das nicht gut an. "Ihre Entschuldigung interessiert mich nicht."

Ein 33-Jähriger Iraner dachte auch zwei Wochen später, "dass ich tot bin". Er habe noch immer psychische Probleme. Der dritte Mithäftling glaubte, dass der Algerier durch den Brand Selbstmord begehen wollte. Zuvor hätte er von mehreren Suizidversuchen erzählt.

Der Prozess wird am 30. August fortgesetzt und voraussichtlich abgeschlossen.