Greenpeace fordert Beibehalt von "Pickerl"-Abgasmessungen

Fordert Verkehrsminister Hofer auf, Abschaffung der Endrohrmessung zurückzunehmen

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Der Verordnungsentwurf des Verkehrsministeriums zur Novellierung der Prüf- und Begutachtungsstellenverordnung (PBStV) sieht vor, bei Pkw, Lkw und Motorrädern jüngeren Baujahrs künftig auf Tests am Auspuff im Rahmen des Pickerls zu verzichten. Stattdessen sollen lediglich Computer-Analysen, sogenannte On-Board-Diagnosen, angewendet werden. Diese allein seien aber nicht ausreichend, um Mängel in der Abgasreinigung wie etwa Defekte bei Filtern zu entdecken, argumentierte Greenpeace.

Auch Manipulationen der Software durch "chip-tunig" oder ein Ausbau des Partikelfilters könnten damit laut der Umweltschutzorganisation unentdeckt bleiben. In Deutschland muss der Schadstoffausstoß von Autos seit Jahresbeginn wieder generell direkt am Auspuff überprüft werden - eine Folge des Dieselskandals.

"Wenn Hofer die Schadstoff-Tests direkt am Auspuff tatsächlich abschafft, öffnet er Abgasmanipulationen Tür und Tor. Dann agiert er damit als verlängerter Arm der Autolobby und schadet so der Umwelt und der Gesundheit aller", warnte Greenpeace-Sprecher Herwig Schuster.

Mehr als vier Millionen Pkw, Lkw und Motorräder werden in Österreich jährlich Pickerl-Überprüft. Auch der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) sprach sich für die Beibehaltung der Abgastests bei der 57a-Begutachtung aus. beizubehalten. Das Umweltbundesamt warnte davor, dass die sogenannten "On-Board-Diagnose"-Systeme manipuliert werden können. Die Abschaffung der Endrohrmessung widerspricht auch sämtlichen Beschlüssen der Bundesländer, sagte Greenpeace: Diese forderten die Abgastests insbesondere bei Diesel-Fahrzeugen zu verschärfen.

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