Geschäft mit dem Sex boomt: Unternehmen verdienen Millionen mit Swinger-Treffen!

Organisierter Geschlechtsverkehr ist Mega-Geschäft Eigene Agenturen und Reiseveranstalter profitieren

Der organisierte Geschlechtsverkehr mit wechselnden Partnern ist in den USA mittlerweile ein Millionengeschäft. Das größte Swinger-Unternehmen heißt Lifestyles Organization. Es macht jährlich rund 15 Millionen Dollar (11,13 Mio. Euro) Umsatz. Die Kunden stammen aus der Mittelschicht und geben ihr Geld in Clubs und Hotels in den USA, aber auch in Jamaika, Mexiko und Frankreich aus.

Matt Virtue ist einer der besten Kunden der Firma. Mit seiner Freundin und einem anderen Pärchen sitzt er beim großen Jahrestreffen von Lifestyle in einem Hotel in Las Vegas in der Badewanne. Das Wasser ist heiß und Virtue schwärmt von seinem Hobby: "Ich bin einfach süchtig danach."

Aus Lifestyle-Phänomen wird Geschäftsmodell
Seine Leidenschaft verhilft den Veranstaltern von Swinger-Events zu satten Gewinnen. "Wir reden hier nicht mehr nur über ein Lifestyle-Phänomen, sondern über ein Geschäftsmodell", sagt Robert McGinley, 73 Jahre alt und Präsident von Lifestyles Organization. Nach Las Vegas hat sein Unternehmen 900 Paare angelockt, die hier mit Gleichgesinnten in Kontakt kommen wollen. Rund 700 Dollar (519 Euro) kostet die Teilnahme. Unterkunft und Flug kommen noch dazu.

Dafür gehört das Hotel für einige Tage ausschließlich den Swingern. Die Paare sind meist in mittlerem Alter und nehmen hier an Partys und Seminaren teil. Nach Mitternacht versammeln sich diejenigen mit der größten exhibitionistischen Veranlagung in offenen Hotelzimmern. Sie sehen anderen beim Geschlechtsverkehr zu oder machen einfach mit. Nebenher wird geplaudert. Ein Mann gibt mit seinem Sohn an, der Medizin studiert.

Zahl der Swinger schwer zu schätzen
Wie viele Amerikaner Swinger sind, ist selbst für Experten schwer zu schätzen. Sie gehen von 100.000 bis zu über einer Million Menschen aus. In den USA gibt es inzwischen mehrere hundert Clubs für Swinger. "Die Besucherzahlen haben sich in den vergangenen drei Jahren verdoppelt", sagt ein Club-Betreiber.

Die 48-jährige Terri aus Idaho und ihr Ehemann sind seit 21 Jahren verheiratet. Die beiden geben inzwischen jedes Jahr rund 8.000 Dollar (5.936 Euro) für Swinger-Gelegenheiten aus. Die vor zwei Jahren bei der US-Luftwaffe ausgeschiedene Frau ist hochzufrieden mit der Veranstaltung in Las Vegas. Ihre Zwischenbilanz: "In den ersten 24 Stunden hatte ich schon drei Liebhaber."

Gutes Geschäft für Reiseveranstalter
Mit der Großveranstaltung macht die Lifestyles Organization über 400.000 Dollar (296.824 Euro) Gewinn. Insgesamt setzt das Unternehmen mit vergleichbaren Swinger-Treffen rund vier Millionen Dollar pro Jahr um. Das Geschäft als Reiseveranstalter bringt noch einmal zehn bis zwölf Millionen ein. "Die Hotels, an die wir Buchungen vermitteln, haben teilweise große Namen. Für Swinger interessieren die sich eigentlich gar nicht", sagt Firmenchef McGinley, "aber sie interessieren sich für das Geld. Und wir sorgen dafür, dass sie Kundschaft haben." (apa/red)