Gay-Pride-Paraden weltweit für Rechte sexueller Minderheiten

Tausende bei Umzug in New York - Parade in Belgrad geplant

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Für Montag war in Belgrad eine Gay Pride geplant - in den vergangenen Jahren hatte es dabei Ausschreitungen gegeben.

In Istanbul war die Parade verboten worden. Als sich am Sonntagnachmittag dennoch Aktivisten auf dem zentralen Taksim-Platz versammelten, wurden sie von der Polizei mit Gewalt vertrieben.

Die deutsche Bundesregierung äußerte sich darüber besorgt. Regierungssprecher Steffen Seibert sagte, Demonstrations- und Meinungsfreiheit seien Grundsäulen der Demokratie: "Um diese Rechte machen wir uns in der Türkei sorgen."

In der serbischen Hauptstadt Belgrad, wo Aktivisten für Montag in der Hauptstadt eine Gay Pride Parade angekündigt hatten, sorgte zuletzt die neue Regierungschefin Ana Brnabic für Schlagzeilen. Die 41-Jährige ist offen lesbisch - Homosexualität ist im christlich-orthodoxen Serbien bis heute noch vielfach ein Tabu.

In New York zogen die Menschen zu Fuß, auf Motorrädern oder auf Pritschenwagen bei strahlendem Sonnenschein durch Manhattan in Richtung Greenwich Village, um für die Rechte von Homosexuellen, Bisexuellen und Transgender (LGBT) zu demonstrieren. Überall waren Regenbogenflaggen als Symbol der Homosexuellen-Bewegung zu sehen. Viele Teilnehmer trugen farbenfrohe, mitunter sehr knappe Kostüme.

Auch Politiker marschierten mit - darunter Bürgermeister Bill de Blasio, der Gouverneur des Bundesstaates New York, Andrew Cuomo, und Senator Chuck Schumer, die alle drei der Demokratischen Partei angehören. Zur Sicherung der Veranstaltung waren hunderte Polizisten im Einsatz.

2015 war bei der Gay Pride in New York die landesweite Einführung der Homo-Ehe gefeiert worden. Vergangenes Jahr war der Umzug von dem Anschlag auf einen bei Homosexuellen beliebten Nachtclub in Orlando überschattet worden, bei dem 49 Menschen getötet worden waren.

Dieses Jahr stand die Gay Pride Parade im Zeichen der Amtsübernahme von US-Präsident Donald Trump. Einige Teilnehmer trugen Transparente mit Kritik an Trumps Politik. Andere wandten sich dagegen, die Parade zu politisieren. "Es ist nicht politisch, es ist sozial", sagte die New Yorkerin Cara Lee Sparry zum Anliegen des Marsches.

Auch die Wikileaks-Informantin Chelsea Manning zählte zu den Teilnehmern. Sie war im Mai nach siebenjähriger Haft freigekommen. Zur Welt gekommen war sie als Bradley Manning, während ihrer Haft hatte sie sich zu einer Geschlechtsumwandlung entschlossen.

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