Liechtenstein träumt auch gegen
Österreich von einer Sensation

Fußball-Zwerg ist in der EM-Quali gut unterwegs - Polverino und Co. wollen mehr

von
Fussball - Liechtenstein träumt auch gegen
Österreich von einer Sensation

Die Liechtensteiner liegen derzeit mit vier Punkten an fünfter Stelle der Gruppe G. Auf Platz zwei, der das Ticket für Frankreich bedeutet, fehlen zwei Zähler, auf den im Normalfall zum Playoff berechtigenden Rang drei nur ein Punkt. "Natürlich ist es unrealistisch, aber wir träumen trotzdem von Gruppenplatz drei", erklärte Polverino.

Traum von Platz drei

Träumen ist erlaubt im Lager der Liechtensteiner, doch viel lieber steckt man sich Ziele, die auch halbwegs erreichbar sind. "Es wäre großartig, wenn wir in dieser Quali noch den einen oder anderen Punkt holen könnten", sagte Polverino.

Die bisher erfolgreichste Qualifikation der Liechtensteiner war jene für die WM 2006. Damals holten Mario Frick und Co. durch zwei Siege über Luxemburg sowie Unentschieden gegen die Slowakei und den damaligen Vize-Europameister Portugal insgesamt acht Punkte. "Aber in dieser Zeit hatten wir eine stärkere Nationalmannschaft als jetzt", betonte Polverino.

Österreichs Sprung nach vorne

Österreichs Auswahl hingegen habe sich im Vergleich zu 2006, als sich Rot-weiß-rot in Liechtenstein nur mit viel Mühe 2:1 durchsetzte, deutlich gesteigert, betonte der 30-Jährige. "Die Österreicher haben in den letzten Jahren einen riesigen Sprung nach vorne gemacht. Sie haben viele Legionäre in den besten Ligen, Top-Spieler wie Alaba und mit Koller einen hervorragenden Trainer, der Individualisten zu einer Mannschaft geformt hat."

Aufgrund der zu erwartenden österreichischen Überlegenheit setzen die Liechtensteiner laut Polverino vor allem auf Defensive. "Wir wollen so lange wie möglich ohne Gegentor bleiben. Dann muss Österreich aufmachen und wir haben schnelle Spieler in unseren Reihen, die Nadelstiche setzen können", meinte der 30-Jährige.

Ein Punkteverlust in Vaduz könnte für das ÖFB-Team fatale Konsequenzen haben, vermutete Polverino. "Es wird für sie in der Quali nicht so einfach, weil sie noch drei schwere Auswärtsspiele (Anm.: Russland, Schweden, Montenegro) haben. Da dürfen sie sich gegen Kleine wie uns keine Ausrutscher erlauben."

Makellos gegen Liechtenstein

Vor dem EM-Qualifikationsduell mit Liechtenstein am Freitag (20.45 Uhr/live ORF eins) in Vaduz weist Österreichs Fußball-Nationalmannschaft eine makellose Bilanz gegen die Auswahl aus dem Fürstentum auf. Alle bisherigen sechs Aufeinandertreffen endeten mit einem Sieg des ÖFB-Teams, das Torverhältnis steht bei 22:1.

Allerdings waren die vergangenen drei Partien der Österreicher gegen Liechtenstein knappe Angelegenheiten. Am 6. Oktober 2006 gewann Rot-Weiß-Rot in Vaduz ein Testspiel nach 0:1-Rückstand nur dank zweier Treffer im Finish mit 2:1, weshalb der damalige Teamchef Josef Hickersberger gerade noch seiner Entlassung entging. In der Qualifikation für die WM 2002 setzten sich die Österreicher ebenfalls nur wenig überzeugend mit 1:0 (auswärts) und 2:0 (daheim) durch.

Bilanz Österreich - Liechtenstein

6 Spiele, 6 Siege, Torverhältnis 22:1

  • 7. September 1994, Eschen (EM-Q): Liechtenstein - Österreich 0:4
  • 26. April 1995, Salzburg (EM-Q): Österreich - Liechtenstein 7:0
  • 2. Juni 1998, Wien (FS): Österreich - Liechtenstein 6:0
  • 7. Oktober 2000, Vaduz (WM-Q): Liechtenstein - Österreich 0:1
  • 25. April 2001, Innsbruck (WM-Q): Österreich - Liechtenstein 2:0
  • 6. Oktober 2006, Vaduz (FS): Liechtenstein - Österreich 1:2

Kommentare