Freiburg: Geiselnahme im Imbiss

Polizeibekannter Mann verschanzt sich mit 12 Personen und droht mit Bombe.

von Polizei Feature Deutschland © Bild: APA/DPA

Bei ihnen handelt es sich nach Polizeiangaben um Verwandte und Bekannte des 36-Jährigen, die ihn zuvor zum Aufgeben überreden wollten. Es könne jedoch nicht vollständig ausgeschlossen werden, dass sie freiwillig bei ihm seien, sagte dein Polizeisprecher gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. Das Motiv des Mannes sei noch unklar, Forderungen habe er nicht gestellt. "Wir haben keine Geiselnahme", zitierte die Nachrichtenagentur AFP hingegen einen anderen Polizisten vor Ort. Es gebe aber eine "Bedrohungslage", da der 36-jährige Kurde einen "kriminellen Hintergrund" habe und wegen Verstößen gegen das Waffengesetz polizeibekannt sei.

Polizei verhandelt mit Imbiss-Besitzer

Sicher ist, dass die Polizei per Telefon mit dem 36-Jährigen verhandelt und versucht, ihn zum Aufgeben zu bewegen. Die Beamten richteten sich allerdings auf lange Verhandlungen ein - diese seien bisher sehr zäh und schwierig. Der Täter sei für die Polizei nicht berechenbar, erklärten die Sicherheitskräfte.

Am Donnerstag habe er einen Gerichtstermin gehabt, zu dem er aber nicht erschienen sei. Daher drohten ihm laut Polizei Sanktionen - unter anderem auch die Abschiebung. Der Mann habe bei der Polizei angerufen und gedroht, er sei zu allem bereit. Worum es bei dem Gerichtstermin ging, war zunächst nicht bekannt. Der 36-Jährige befinde sich in einem emotionalen Ausnahmezustand, sagte ein Polizei-Sprecher. Er trete sehr laut und aggressiv gegenüber den Beamten auf.

Einsatzkräfte für Ernstfall gerüstet

Die Polizei ist mit einem Großaufgebot im Einsatz, darunter Spezialkommandos. Die Umgebung wurde weiträumig abgesperrt. Rettungsdienste und Feuerwehr haben zudem ein Sanitätslager aufgebaut. Sie sind mit rund 85 Helfern und acht Notärzten vor Ort. "Einen solchen Einsatz hatten wir noch nie in Freiburg", sagte der Leitende Notarzt Frank Koberne. Sie seien bei der Versorgung von Verletzten für alles gerüstet. "Wir hoffen aber, das dieser Ernstfall nicht eintritt." Die Einsatzkräfte rechneten damit, dass die Verhandlungen sich bis in die frühen Morgenstunden hinziehen könnten.

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