Frankreich dringt auf Kontrolle der Risiken von Hinkley Point

Staatskonzern EDF soll bis Ende Juli liefern

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Der vom Staat kontrollierte französische Stromkonzern EDF, der das AKW mit Beteiligung eines chinesischen Konzerns bauen will, müsse bis Ende Juli darlegen, wie er die Risiken des Projekts zu beherrschen gedenke.

Das erklärte Wirtschaftsminister Bruno Le Maire am Montagabend. EDF müsse dies bei der Sitzung des Verwaltungsrats darlegen.

EDF hatte am Montag mitgeteilt, dass Hinkley Point voraussichtlich 1,5 Milliarden Pfund (1,7 Milliarden Euro) teurer wird als die bisher geplanten rund 18 Milliarden Pfund. Die Bauzeit könne sich zudem um mehr als ein Jahr verlängern. Der Konzern begründete dies mit einer Neubewertung des Reaktordesigns sowie des Umfangs der Bauarbeiten.

EDF will in Hinkley Point Druckwasserreaktoren vom Typ EPR bauen - in Frankreich und in Finnland sind die Baukosten für diesen neuen Reaktortyp auch aufgrund immer neuer Verzögerungen bereits explodiert. Die Bauarbeiten in Hinkley Point hatten im März begonnen, die Konstruktion des ersten Reaktors ist ab Mitte 2019 vorgesehen. Ans Netz gehen soll das britische Atomkraftwerk nach bisherigen Plänen 2025.

Hinkley Point ist der erste Reaktor-Neubau in Großbritannien seit rund zwei Jahrzehnten. Das AKW soll sieben Prozent des britischen Strombedarfs abdecken. EDF erhielt von der britischen Regierung eine Strompreisgarantie für 35 Jahre nach Inbetriebnahme.

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