Flugzeugabsturz in der Ukraine:
Abschuss von Separatisten bestätigt

Prorussischer Milizionär gesteht Angriff auf MH17. Verwechslung mit Militärmaschine.

von
Ukraine - Flugzeugabsturz in der Ukraine:
Abschuss von Separatisten bestätigt

Kurz zuvor hätten er und seine Kameraden von der paramilitärischen Gruppe "Oplot" an diesem Donnerstagnachmittag den Befehl erhalten, mit ausreichend Waffen und Munition versorgt ihre Lkw zu besteigen, erzählt der Mann, der laut der italienischen Zeitung am Bahnhof von Torez die Kühlwaggons mit den geborgenen Opfern von Flug MH17 bewachte.

"Einige Minuten - vielleicht zehn - vorher hatten wir eine riesige Explosion am Himmel gehört", berichtet er. Neben der Meldung, man habe soeben eine ukrainische Transportmaschine abgeschossen, sei dann auch eine Warnung gekommen: "Wir sollten darauf gefasst sein, eventuell mit dem Fallschirm abgesprungene Besatzungsmitglieder bekämpfen zu müssen, es seien weiße Objekte zwischen den Wolken gesichtet worden."

Mädchenleiche statt Soldat

Am Absturzort angekommen habe er allerdings keine Fallschirme gesehen. "Auf einer Lichtung habe ich dann erste Stofffetzen entdeckt. Als ich sie hochhob, fand ich darunter die Leiche eines Mädchens, nicht älter als fünf Jahre. Es war schrecklich. Da habe ich realisiert, dass das ein Zivilflugzeug gewesen ist, keine Militärmaschine. Und dass das alles tote Zivilisten waren.

Der 31-jährige Mann, der angab, im Zivilberuf Bergarbeiter in Torez zu sein, hat laut "Corriere" den Befehl erhalten, weder seinen Namen noch seinen Dienstgrad anzugeben. Er habe sich aber neben einem versiegelten Waggon fotografieren lassen, sein Bild wurde in der Printausgabe der Mailänder Tageszeitung abgedruckt.

Zwei ukrainische Kampfflugzeuge von Rebellen abgeschossen

Die prorussischen Rebellen in der Ostukraine haben nach amtlichen Angaben zwei ukrainische Kampfflugzeuge abgeschossen. Ein Militärsprecher sagte am Mittwoch, der Vorfall habe sich nahe dem Ort Savur Mogila (Saur-Mogila) nahe der Stadt Snischne östlich der Rebellenhochburg Donezk ereignet. Weitere Einzelheiten waren zunächst nicht bekannt.

Ein Sprecher der Streitkräfte sagte, über das Schicksal der Piloten der beiden Suchoi-Maschinen sei derzeit noch nichts bekannt. Die ukrainischen Streitkräfte liefern sich im Osten des Landes seit Monaten Kämpfe mit prorussischen Separatisten.

Kommentare

@strizzi
Was kann eine Airline dafür wenn ein paar bsoffene "Soldaten" an einer Raketenabschussvorrichtung hantieren?

strizzi49 melden

Wieso wird eigentlich die Fluggesellschaft nicht zur Verantwortung gezogen? Wieso läßt die ihre Flugzeuge über ein Bürgerkriegsland fliegen? Jetzt sind sie ausgewichen und fliegen über Syrien! Das nächste Bürgerkriegsland! Die werden nicht gescheiter! Diese Fluglinie gehört gesperrt! Wieso geht diese Gesellschaft leer aus? Die tragen doch die Hauptschuld!

strizzi49 melden

Wären sie dort nicht geflogen, wäre der Abschuss nicht passiert! Man sollte nicht immer auf die Kleinen losgehen! Solche Irrtümer können im Krieg immer passieren!

seidenstraße

Zitat: " 'Wir haben gerade eine Maschine der Faschisten aus Kiew abgeschossen, haben unsere Kommandanten gesagt', berichtete der Mann dem Corriere."
da hat einer (belegbare identität?) gesagt, dass ein anderer gesagt hätte..... du lieber himmel. wie hoch fliegt ein truppentransporter? wie hoch ein passagierflugrzeug? eben.
und:
wieso brauchen die amis so lange fürs retuschieren ihrer sat-bilder?

In anderen aktuellen Berichten liest man dass der US-Geheimdienst nicht eindeutig beweisen kann von wem die Rakete abgefeuert wurde und somit ukrainische Kräfte nicht ausschließt.
Aber ein unbeabsichtigter Abschuss seitens der "Separatisten" scheint mir doch am wahrscheinlichsten, auch wenn die Aussage des Kämpfers noch keinen eindeutigen Beweis darstellt.

Seite 1 von 1