Weitere 1.000 Flüchtlinge in
Nickesldorf über Nacht erwartet

Bis zu 4.000 Flüchtlinge am Wiener Westbahnhof - Lage am Bahnhof "extrem ruhig"

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    Flüchtlinge aus Ungarn bei ihrer Ankunft in Nickelsdorf

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    Flüchtlinge aus Ungarn bei ihrer Ankunft in Nickelsdorf

Im Laufe des Tages mussten auf dem Wiener Haupt- und Westbahnhof insgesamt 325 Personen medizinisch versorgt werden. "Sechs Menschen wurden ins Spital gebracht", sagt Andreas Huber, Sprecher der Wiener Berufsrettung.

Die Nacht auf Donnerstag verbrachten rund 1.600 Flüchtlinge in der Bundeshauptstadt. Im Laufe des Tages kamen "3.000 Personen neu an". "Von ihnen haben 41 einen Asylantrag gestellt - fast ausschließlich syrische Staatsbürger", so Keiblinger. Der Großteil der Flüchtlinge war am Abend bereits weitergereist. Gegen 20.00 Uhr konnten nochmals 400 Personen in einem Zug nach Deutschland fahren, schilderte der Polizeisprecher.


DIE EREIGNISSE DES TAGES

+++ Weitere 1.000 Flüchtlinge in Nickelsdorf erwartet +++ Tausende passierten mazedonische Grenze +++ Ermittlungen gegen ungarische Kamerafrau +++ ÖBB-Betriebsrat kritisiert Politikversagen +++ Mazedonien denkt über Grenzzaun nach +++ ÖBB stellt vorübergehend Züge zwischen Wien und Ungarn ein +++ EU-Parlament unterstützt Juncker-Plan

19:27 | Weitere 1.000 Flüchtlinge in Nickelsdorf erwartet

In Nickelsdorf werden in den nächsten Stunden rund 1.000 weitere Flüchtlinge zu Fuß aus Ungarn erwartet. Damit werden sich mit den bereits 1.600 dort befindlichen Migranten rund 2.500 bis 3.000 Menschen im Grenzraum befinden, teilte Polizei-Oberstleutnant Helmut Marban mit. Wegen der zu erwartenden kalten Nacht gelte es, rasch Unterkünfte für die Flüchtlinge zu finden.

Seit der vergangenen Nacht habe man 3.700 Migranten aus dem Grenzgebiet per Bahn und Bus weitertransportieren können. Auch das Bundesheer leiste bei der Versorgung und beim Transport Unterstützung. Bis zum Dienstag, an dem in Ungarn eine Gesetzesverschärfung unter anderem für illegalen Grenzübertritt in Kraft treten wird, rechnet Marban mit einer Zunahme des Flüchtlingsstroms.

Unterdessen ist am Donnerstagabend in Wien erneut ein Konvoi zum Flüchtlingstransport mit rund 20 Fahrzeugen nach Ungarn gestartet. Mit Privatfahrzeugen sollten vom Bahnhof Györ in Ungarn Flüchtlinge zum Wiener Westbahnhof gebracht werden. "Wir bitten, die Behörden in Ungarn und Österreich, uns bei diesem humanitären Auftrag nicht zu behindern", hat ein Initiator der Aktion vor der Abfahrt erklärt.

19:11 | Freiwillige Helfer gesucht

Update Traiskirchen: Doodle-Link für freiwillige Helfer/innenLiebe Helferinnen und Helfer: Für nächste Woche suchen...

Posted by Wir helfen. on Donnerstag, 10. September 2015


18:51 | Innenministerium: "Alle sind gefordert"

"Wir werden selbstverständlich unseren Beitrag zur Bewältigung der krisenhaften Situation leisten". Das sagt der Sprecher des Innenministeriums, Karl-Heinz Grundböck, nach der Sitzung des aus Vertretern mehrerer Ministerien zusammengesetzten Einsatzstabs zur Bewältigung des Flüchtlingsanstroms. Zur Frage, ob das Problem der Transport- und Unterbringungskapazitäten geklärt sei, meint der Sprecher: "Alle sind gefordert." Das Innenministerium werde seinen Beitrag leisten, dass Flüchtlinge angesichts der eingeschränkten Transportkapazitäten nicht auf dem Grenzübergang Nickelsdorf ausharren müssten, sagt Grundböck. Er weist darauf hin, dass die Aufgabe des Innenministeriums in erster Linie darin bestehe, für einen geordneten Ablauf zu sorgen und sich um Asylfragen zu kümmern.

18:45 | Hunderte Migranten auf Budapester Ostbahnhof

Am Budapester Ostbahnhof warteten auch heute Abend noch Hunderte Migranten, die mit dem Zug in Richtung Westen reisen wollen. Ein hohes Polizeiaufgebot sorgte für Ordnung, denn die Migranten versuchten immer wieder, auf den Bahnsteig zu drängen, von dem die Züge Richtung Österreich abfuhren.

18:28 | Keine weiteren Sonderzüge geplant

Vorerst sind keine weiteren Sonderzüge von Wien Richtung Deutschland geplant, so der ÖBB-Sprecher Michael Braun am späten Nachmittag. Ungewiss war demnach, wann der Railjet-Verkehr zwischen Wien und Budapest wieder aufgenommen wird.

»Wir tun, was wir können. Mehr geht nicht.«

"Seit 14 Tagen ist alles unterwegs, was Räder hat. Der Zustrom bleibt zu hoch. Wir tun, was wir können. Mehr geht nicht", bekräftigt Braun und verwies auf den nach Ende der Schulferien wieder aufgenommenen Normalbetrieb auf den Bahnstrecken. "Wir haben keine Züge ungenützt herumstehen. Und die Wartung eines Zugs ist aufwendiger als die eines Autos", sagt der Sprecher unter Bezugnahme auf den schon früher geäußerten Hinweis, dass die für den Transport von Flüchtlingen eingesetzten Sonderzüge gewartet werden müssen.

Selbstverständlich stünden den Flüchtlingen die 32 Züge zur Verfügung, die täglich Richtung Salzburg unterwegs sind und von denen viele nach Deutschland weiterfahren, sagt Braun. Er wies auch auf den Umstand hin, dass 1.200 Menschen die Nacht auf Donnerstag auf dem Wiener Westbahnhof verbracht haben, wobei dort 500 Notbetten zur Verfügung stehen. Weitere Flüchtlinge habe man aus Sicherheitsgründen nicht dorthin bringen können. 500 Menschen haben die Nacht auf dem Salzburger Hauptbahnhof verbracht.

18:06 | Züge von Linz nach Passau

Flüchtlinge aus Syrien reisen jetzt mit Zügen von Linz nicht nur nach München, sondern auch nach Passau. Heute sind in der bayerischen Stadt drei Regionalzüge mit rund 350 Personen angekommen. Die oberösterreichische Polizei erklärt, es handle sich um Flüchtlinge, die die Nacht in einem Notquartier in Linz verbracht hatten. Man habe ihnen vorgeschlagen, nicht die überfüllten Züge nach München, sondern jene nach Passau zu nehmen. Etliche von ihnen kauften sich daraufhin eine Fahrkarte und bestiegen die Regionalzüge nach Passau. Die deutsche Polizei brachte die Neuankömmlinge mit zehn Bussen zur Erstaufnahmeeinrichtung nach Deggendorf.

18:01 | Ungarn: Asylanträge bei Grenzübergängen

Nun sollen die Asylanträge bei den Grenzübergängen gestellt werden können, gibt der ungarische Kanzleiminister Janos Lazar bekannt. Die Unterbringung soll in einem Flüchtlingslager geschehen. Dazu sollen die Unterbringungskapazitäten ausgebaut werden. Nach den Vorstellungen der Regierung würden Mitarbeiter der Einwanderungsbehörde auf ungarischer Seite der Grenze jene Flüchtlinge erwarten, die einen Asylantrag stellen wollen. Wenn die Migrantenzahl zu hoch würde, müssten die Flüchtlinge auf serbischer Seite warten. Wer einen Antrag einreichte, würde ins Land gelassen und in einer Einrichtung der Einwanderungsbehörde untergebracht.

Hilfsorganisationen dürften auch außerhalb des Grenzstreifens oder sogar hinter dem Grenzzaun arbeiten, um den dort wartenden Flüchtlingen zu helfen, sagt Lazar weiter. Die Asylanträge würden nicht an der Grenze beurteilt, sondern von Richtern am Gericht in der nahe gelegenen Stadt Szeged. Laut Berechnung der Regierung könnten täglich bis zu 100 Asylanträge beurteilt werden. Der Zeitraum dafür sollte nicht mehr als acht Tage betragen.

17:56 | Notquartier in Messe Tulln

Die Messe Tulln hat zur Betreuung von Flüchtlingen Platz angeboten, teilte das Rote Kreuz NÖ mit. Bereits in der Nacht seien in der Halle 8 kurzfristig 250 Menschen untergebracht worden, die in der Früh per Zug den Weg nach Deutschland antraten. Das Quartier in Tulln werde bis zum 16. September zur Verfügung stehen. Die Einsatzorganisation bereitete sich auf eine Belegung mit 450 Personen vor. Erneut rüste sich auch das Multiversum Schwechat, wo 500 Flüchtlinge übernachten können.

17:49 | 500 weitere Notbetten in Wien

In Wien wurden heute zwei weitere Notschlafstellen mit einer Kapazität von knapp 500 Betten in Betrieb genommen, so der Flüchtlingskoordinator der Bundeshauptstadt, Peter Hacker. Dort werden Flüchtlinge untergebracht, die aufgrund beschränkter Transportkapazitäten in Wien nächtigen müssen.

Eine Notschlafstelle mit 270 Feldbetten befindet sich in der Stadthalle und damit in unmittelbarer Nähe zum Westbahnhof, wo sich am Nachmittag noch rund 1.000 Flüchtlinge aufhielten. "Die Stadthalle hat uns eine Fläche zur Verfügung gestellt, die sie erst Ende September wieder benötigt. Betrieben wird die Notschlafstelle vom Roten Kreuz", so der Flüchtlingskoordinator und Chef des Fonds Soziales Wien (FSW).

Die zweite Notschlafstelle in Gestalt eines leer stehenden Bürohauses befindet sich in Wien-Döbling. Sie sei von der Uniqua auf Vermittlung des Flüchtlingskoordinators der Regierung, Christian Konrad, zur Verfügung gestellt worden. Platz sei für 200 Feldbetten, sagte Hacker. Die Betreuung wurde von der Caritas übernommen.

"Vielleicht kommen heute noch weitere Plätze dazu. Wir sind jedenfalls intensiv auf der Suche", sagt der Flüchtlingskoordinator. Mit den bereits fixen neuen Notschlafstellen hat der FSW seine Kapazitäten verdoppelt. Zu den rund 1.000 Schlafplätzen kommen noch 500 auf dem Westbahnhof sowie weitere in Zügen der ÖBB und am Hauptbahnhof.

17:43 | Ungarn: Doch keine Transitzonen an Grenze

Die angekündigten "Transitzonen" an der ungarisch-serbischen Grenze kommen nun doch nicht. Fünf Tage vor deren geplanter Eröffnung erklärte Kanzleiminister Janos Lazar, diese Zonen würden doch nicht eingerichtet, da sie "nicht notwendig" seien. Auch sei der Name "Transitzone" nicht angebracht. Es hätte sich vielmehr um eine in Richtung Ungarn gesperrte Zone gehandelt, die die Flüchtlinge betreten hätten können, um dort ihren Asylantrag zu stellen. Die Zonen wären nach den ursprünglichen Plänen in einem schmalen Grenzstreifen hinter dem gerade in Bau befindlichen Grenzzaun geschaffen worden. Die Flüchtlinge hätten bis zur Abklärung ihres Antrags nicht nach Ungarn einreisen dürfen.

17:36 | Transportmöglichkeiten und Quartiere gesucht

Im Innenministerium in Wien tagte heute Nachmittag neuerlich der Einsatzstab. Hauptthemen waren die Schaffung von Transportkapazitäten und Unterbringungsmöglichkeiten für Flüchtlinge, die vorläufig keine Möglichkeit hatten, Richtung Deutschland weiterzureisen. Beraten wurde Möglichkeiten, die Migranten in zusätzlichen Bussen zu befördern, nachdem die ÖBB den Verkehr von und nach Ungarn über Hegyeshalom heute eingestellt haben und keine Sonderzüge Richtung Deutschland zur Verfügung stellen konnte.

"Klar ist, dass Busse nicht dieselbe Kapazität haben wie Züge", sagte der Sprecher des Innenministeriums, Karl-Heinz Grundböck. Details zu den Überlegungen des Einsatzstabs nannte der Sprecher vorläufig nicht und verwies darauf, dass die Konferenz noch in Gang sei.

Nach Angaben der Wiener Polizei hielten sich am Nachmittag noch etwa 1.000 Flüchtlinge auf dem Westbahnhof auf. Insgesamt waren es 3.000 Migranten, die sich am Donnerstag auf diesem Bahnhof befanden. In Nickelsdorf kamen allein zur Mittagszeit rund 1.000 Flüchtlinge an, nachdem sich am Morgen sogar 3.700 Menschen am Grenzübergang aufgehalten hatten.

17:22 | Ansturm in München hält an

Immer mehr Flüchtlinge kommen nach München. Die Regierung von Oberbayern ging am Donnerstag von bis zu 6.000 innerhalb von 24 Stunden aus. Die Zahl der Migranten, die seit Samstag in der Landeshauptstadt eintrafen, stieg damit auf rund 40.000.

Flüchtlinge aus Syrien kommen jetzt auch mit Zügen aus Wels (Österreich) in Bayern an. Am Donnerstag erreichten drei Regionalzüge mit rund 350 Migranten Passau. "Das gab es bisher nicht", sagt ein Sprecher der Bundespolizei in Passau. Die Neuankömmlinge wurden mit zehn Bussen zur Erstaufnahmeeinrichtung nach Deggendorf gebracht. Bisher waren die Flüchtlingszüge aus Österreich über die Strecke Linz-Salzburg-Rosenheim nach München gefahren.

"Derzeit häufen sich die Signale, dass es schwieriger wird, auf diesen Ansturm zu reagieren", warnt der oberbayerische Regierungspräsident Christoph Hillenbrand. Die Weiterverteilung auf andere Bundesländer sei kompliziert. In Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen sei die Situation stark angespannt. Die Verteilung der Flüchtlinge mit Sonderzüge funktioniere nicht so wie erhofft. "Wenn Sonderzüge ausfallen, weichen Flüchtlinge auf reguläre Zugverbindungen aus - und landen am Ende wieder in München." Ein weiteres Drehkreuz sei nicht in Sicht.

17:03 | Tausende passierten mazedonische Grenze

Mehrere tausend Flüchtlinge haben sich heute im Norden Griechenlands trotz schwerer Regenfälle und Schlamms zur mazedonischen Grenze durchgeschlagen. Über Stunden regnete es, mehr als 4.000 Menschen passierten völlig durchnässt die Grenze vom griechischen Idomeni zum mazedonischen Gevgelija, wie griechische Medien und Augenzeugen berichteten. Weitere 3.000 Flüchtlinge warteten noch an der Grenze, immer mehr kamen mit Bussen an, wie Augenzeugen weiter berichteten.

Unterdessen trafen in Piräus Tausende Migranten von der überfüllten Insel Lesbos an. Bereits in den vergangenen Tagen waren Schätzungen nach mehr als 10.000 Migranten von den Inseln Lesbos, Kos, Samos und Leros in Piräus angekommen. Die meisten von ihnen zogen weiter in den Norden des Landes, weil sie nach Westeuropa wollten.

In Athen war die einzige Aufnahmestelle überfüllt. Flüchtlinge, die auf ihre Weiterreise warteten, mussten deshalb im Freien ausharren. Auf dem zentralen Viktoria-Platz campierten etliche Menschen unter Planen und Pappkartons, wie das staatliche Fernsehen berichtete.

16:55 | Kritik an Plänen zur Betreuung Minderjähriger

Im Zuge der Flüchtlingskrise soll es Überlegungen geben, die Standards für unbegleitete minderjährige Asylwerber zu senken. So sollen unbegleitete Jugendliche bald in Erwachsenenquartiere untergebracht werden können, um Unterbringungskosten zu sparen. Von der Volksanwaltschaft wurde das scharf kritisiert.

Konkret soll laut dem Bericht die Volljährigkeit neu interpretiert werden. Unter 17-Jährige sollen weiterhin in kleinen Wohngruppen betreut werden. Über 17-Jährige könnten aber in "ausgewählte Erwachsenenquartiere" oder Wohnheimen mit weniger intensiver Betreuung untergebracht werden.Der Tagsatz für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge beträgt 95 Euro. Bei Bewachsenen liegt er bei nur 19 Euro.

Eine Herabsetzung der Betreuungsstandards für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge wäre ein kinder- und menschenrechtlicher Skandal, reagierte SPÖ-Kinder- und Jugendsprecherin Katharina Kucharowits auf Pläne in Nieder- und Oberösterreich. Sie kritisierte eine derartige Sparpolitik "auf dem Rücken oftmals traumatisierter junger Menschen".

16:05 | Ermittlungen gegen ungarische Kamerafrau

Ungarns Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen gegen jene Kamerafrau aufgenommen, die nahe der serbischen Grenze Flüchtlinge getreten hatte. Nachdem Videos von dem Vorfall im Internet aufgetaucht waren, hätten zwei Oppositionsparteien Strafanzeige gegen Petra L. gestellt, teilte die Staatsanwaltschaft des Komitats Csongrad mit. Im Laufe der Ermittlungen werde geprüft, ob L. noch schwerer wiegende Taten zur Last gelegt werden könnten.

Auf den Videos ist zu sehen, wie L. mit einer Kamera auf der Schulter einem Mann mit einem kleinen Kind auf dem Arm ein Bein stellt und ihn so zu Fall bringt. In einem weiteren Video tritt sie ein rennendes Kind. Die Vorfälle ereigneten sich offenbar am Dienstag nahe der Grenze zu Serbien, als Flüchtlinge eine Polizeilinie durchbrachen.

Die Kamerafrau arbeitete für den Internet-Fernsehsender N1TV, der der rechtsextremen Partei Jobbik nahe steht. Von ihrem Sender wurde sie noch am gleichen Tag wegen ihres Verhaltens mit sofortiger Wirkung entlassen.

16:05 | ÖBB-Betriebsrat kritisiert Politikversagen

Der Vorsitzende des ÖBB-Betriebsrats, Roman Hebenstreit, beklagt die Belastungen für die Mitarbeiter der Bundesbahnen durch die anhaltenden Flüchtlingsströme. "Material und Mannschaft kommen an ihre Grenzen", sagte Hebenstreit. Hunderte Mitarbeiter würden derzeit Überstunden machen. Ein Sonderzug nach dem anderen müsse fahren, um die hohe Zahl an Flüchtlingen zu bewältigen. Allein heute seien bis zu 10.000 Flüchtlinge mit Zügen der ÖBB unterwegs.

Bewältigbar seien über kurze Zeit 3.000 bis 3.500 Menschen pro Tag. Der Betrieb drohe zu erliegen, wenn von der Politik nicht bald gehandelt werde, so der Gewerkschafter. "Diese Zustände sind ein unglaubliches Politikversagen. Es kann nicht sein, dass ÖBB-Zugbegleiter den Job der Innenministerin übernehmen. Das ist keine politische Botschaft, sondern eine Kompetenzfrage." Hebenstreit fordert eine Unterstützung des Ministeriums beim Transport der Flüchtlinge.

16:00 | Einsatzkräfte im Dauereinsatz

In Nickelsdorf waren Einsatzkräfte Donnerstagnachmittag weiter mit der Versorgung und Verpflegung der an der Grenze angekommenen Flüchtlinge beschäftigt. Rund 3.700 Menschen waren in der Früh am Grenzübergang. Man sei noch dabei, die morgendliche Gruppe mit Zügen und Bussen wegzubringen, sagte Oberstleutnant Helmut Marban. Um die Mittagszeit seien weitere rund 1.000 Flüchtlinge angekommen. Dabei dürfte es sich um jene Gruppe handeln, von der es geheißen habe, dass 1.000 bis 1.500 Menschen von Györ zur Grenze unterwegs seien. "Sie sind jetzt beim Flugdach und werden vom Roten Kreuz versorgt", berichtete Marban.

Die Nova Rock Halle in Nickelsdorf, wo sich 300 bis 400 Personen aufgehalten hatten, sei gerade am leer werden. Am Bahnhof warteten noch 400 bis 500 Leute, berichtete Polizeisprecher Gerald Pangl. Am Nachmittag hatte ein weiterer Sonderzug den Bahnhof Nickelsdorf verlassen. Wie sich die Lage entwickelt, blieb ungewiss. Es sei nicht auszuschließen, dass in der Nacht weitere Flüchtlinge die Grenze passieren. Die Situation werde sich wohl die nächsten Tage nicht ändern, meinte Marban.

15:50 | Auch eine Möglichkeit zu helfen

Will wer zum ersten Spiel der Vienna Capitals - und damit helfen?Für das erste Spiel der UPC Vienna Capitals haben wir...

Posted by Wir helfen. on Donnerstag, 10. September 2015


15:30 | Mazedonien denkt über Grenzzaun nach

Auch Mazedonien überlegt die Möglichkeit, einen Zaun an der Grenze zu Griechenland zu errichten, ähnlich jenem an der ungarisch-serbischen Grenze. Damit sollen Flüchtlingsströme aufgehalten werden. Dies kündigte der mazedonische Außenminister Nikola Poposki im Gespräch mit einer ungarischen Zeitschrift (Figielo) an. Mazedonien wird demnach entweder den Zaun errichten, oder aber Streitkräfte an der Grenze aufstellen, oder gar beide Maßnahmen treffen.

Nach jüngsten Angaben der mazedonischen Behörden haben alleine am Mittwoch die Strecke zwischen Gevgelija an der Grenze zu Griechenland und Tabanovci an der Grenze zu Serbien gut 6.000 Flüchtlinge passiert. Insgesamt wurden fünf Sonderzüge und eine Vielzahl von Bussen zum Transport eingesetzt. Mazedonische Behörden rechnen in den kommenden Tagen mit einem weiteren Anstieg der Flüchtlingszahlen. Auf der griechischen Insel Lesbos würden derzeit 17.000 Flüchtlinge auf ihre Weiterreise warten, hieß es in Medienberichten in Skopje. Zwischen dem 19. Juni und dem gestrigen Mittwoch wurden von mazedonischen Behörden knapp 67.000 Flüchtlinge registriert, einen Großteil stellten syrische Bürger.

15:17 | Flüchtlinge Thema der Regierungsklausur

Die Regierung will bei ihrer Klausur am morgigen Freitag das Thema Flüchtlinge möglichst breit erörtern und auch konkrete Maßnahmen präsentieren. Wie genau diese ausschauen könnten, war heute nicht zu erfahren. Und auch, inwiefern man Konsequenzen fürs Budget bespricht - wie von Finanzminister Hans Jörg Schelling jüngst angedeutet - wurde nicht preisgegeben. Neben der kompletten Minister-und Staatssekretärsriege nehmen auch die Klubchefs von SPÖ und ÖVP sowie Flüchtlingskoordinator Christian Konrad teil. Um 12.30 Uhr trifft man sich; gegen 15.00 Uhr könnten erste Ergebnisse per Pressekonferenz präsentiert werden.

Das Motto der Klausur ist, das Asylthema von "Ankunft, Unterkunft bis zur Integration" zu behandeln. Dazu gehört die leidige Quartiersuche ebenso wie die Frage der Ausbildung und des Arbeitsmarkts. Stichworte wie "Kompetenzcheck", also das Überprüfen vorhandener Ausbildungen bei Asylberechtigten, waren im Vorfeld zu hören. Das Wiener AMS hat bereits ein entsprechendes Pilotprojekt laufen. Dass jetzt wieder Bewegung über die Diskussion über eine Arbeitserlaubnis für Asylwerber gekommen ist, wird sicher auch Thema sein, allerdings sind dazu noch keinerlei konkrete Beschlüsse zu erwarten.

15:12 | Flüchtlinge aus Graz abgereist

Die verbliebenen Flüchtlinge in der Grazer Messe sind am Donnerstag um 13.45 Uhr mit einem fahrplanmäßigen Zug der ÖBB vom Grazer Hauptbahnhof nach Salzburg abgefahren. Die Halle A ist nun laut Rot-Kreuz-Sprecher August Bäck wieder "de facto leer". Nur eine vierköpfige Familie und zwei Erwachsene haben von den rund 600 in der Früh angereisten Schutzsuchenden Asyl in Österreich beantragt.

92 Flüchtlinge hätten in dem Zug nach Salzburg einen Platz gefunden, sagte Bäck. Nun könnten die Feldbetten aus der Halle wieder in das Katastrophenschutzlager geräumt werden, denn in der Grazer Messe findet ab Freitag eine Veranstaltung statt. Die Räumlichkeiten werden nun gereinigt. Polizeisprecher Fritz Grundnig bestätigte, dass bis auf sechs keine der rund 600 Flüchtlinge mehr in Graz auf ihre Weiterreise warten. Die Familie und die beiden Erwachsenen sollen laut Bäck ins Verteilerzentrum nach Fehring gebracht werden.

14:51 | Europa soll Andrang bewältigen können

Europa kann nach Einschätzung der Flüchtlingsorganisation "European Council on Refugees and Exiles" (Europäischer Rat für Flüchtlinge und Exilanten/ECRE) die derzeitigen Flüchtlingszahlen bewältigen. "Europa und die EU-Staaten haben die Ressourcen, um die wachsende Zahl aufzunehmen", heißt es in einem Bericht, den die Organisation am Donnerstag vorlegte. Die EU sei eine der reichsten Regionen in der Welt und habe "eine rechtliche und moralische Verpflichtung, als Vorbild zu handeln und Solidarität zu zeigen".

ECRE warnt in dem Jahresbericht vor einer Dramatisierung der Lage: "Die fortgesetzten dramatischen Presseberichte über Ankünfte in Griechenland, Italien und an den Ostgrenzen der EU schaffen das falsche Bild, dass Europa überwältigt wird und die Situation nicht mehr beherrschbar ist." Dies sei keineswegs der Fall, auch wenn im ersten Halbjahr mehr als 300.000 Asylsuchende allein in den vier Ländern Deutschland, Ungarn, Frankreich und Italien angekommen seien. Die wahre Flüchtlingskrise finde nicht in der EU statt - so habe die Türkei bereits zwei Millionen syrische Flüchtlinge aufgenommen.

14:49 | Fliehender starb in Ungarn an Unfallfolgen

Einer der drei syrischen Flüchtlinge, die in der Nacht auf Donnerstag auf der Landstraße 5 an der ungarisch-serbischen Grenze bei Szeged von einem Auto angefahren worden waren, ist an den Folgen seiner Verletzungen gestorben. Die beiden weiteren Unfallopfer erlitten schwere Verletzungen und werden in einem Spital behandelt. Die drei Flüchtlinge gehörten zu einer Migranten-Gruppe, die am Mittwochabend aus der Sammelstelle bei Röszke geflohen war und auf der Landstraße 5 in Richtung Budapest marschierte. Nach dem Unfall lief der Rest der Gruppe davon. Die Polizei ermittelt hinsichtlich der Klärung der Umstände des Unfalls.

14:14 | Ungarn will Flüchtlinge nach Serbien abschieben

Der ungarische Außenminister Peter Szijarto hat die Abschiebung von Flüchtlingen nach Serbien angekündigt, wenn diese in seinem Land um Asyl ansuchten und von den Behörden abgelehnt wurden. Der Politiker erklärte dies in einem Gespräch mit der Belgrader Wochenzeitschrift "Novi Magazin".

In der Causa Grenzsperre gehe Budapest nach Ansicht des Ministers im Einklang mit den EU-Vorschriften vor. Es sei "absurd", dass Ungarn deshalb von Brüssel kritisiert werde. Der Politiker erwarte, dass die "Lügenkampagne" gegen sein Land ein Ende nehme. Die Flüchtlingsroute über den Westbalkan sei ernst zu nehmen, erklärte Szijarto zudem.

In Serbien wird derzeit damit gerechnet, dass die Anzahl der Flüchtlinge im Land weiter wachsen werden - vor allem auch aufgrund des Inkrafttretens eines neuen Gesetzes in Ungarn am 15. September, das strengere Grenzkontrollen vorsieht. Dass die Fliehenden danach neue Routen wählen werden - möglicherweise von Serbien über Bosnien-Herzegowina und Kroatien -, gilt als so gut wie sicher.

14:04 | Erneut 1.000 zu Fuß nach Nickelsdorf gekommen

Die Zahl der aus Ungarn kommenden Flüchtlinge steigt weiter an. Wie die Polizei am frühen Donnerstagnachmittag mitteilte, haben zu Mittag erneut rund 1.000 Schutzsuchende die österreichisch-ungarische Grenze passiert. Demnach kamen die Flüchtlinge zu Fuß. Regionalzüge der Ungarischen Staatsbahnen (MAV) verkehren weiterhin zwischen Budapest und dem ungarischen Grenzort Hegyeshalom.

Update Westbahnhof, 7.45 / Bitte teilen !!!!Letzte Nacht sind in Nickelsdorf über 3.000 müde und erschöpfte...

Posted by Wir helfen. on Mittwoch, 9. September 2015

13:48 | 2.500 Menschen am Westbahnhof angekommen

Seit Mitternacht sind am Donnerstag bereits 2.500 Flüchtlinge am Wiener Westbahnhof angekommen. Das sagte die Sprecherin der Wiener Polizei, Michaela Rossmann. Bisher wurden sie mit Zügen von der ungarisch-burgenländischen Grenze von Nickelsdorf nach Wien gebracht. Laut Wiener Polizei warteten in Nickelsdorf kurz nach Mittag noch immer rund 3.000 Menschen auf die Weiterfahrt.

Am frühen Nachmittag waren Beratungen darüber im Gange, wie und wohin diese Flüchtlinge weitertransportiert werden können. In Wien hatte die Exekutive am Wiener Westbahnhof eine relativ große Anzahl an Polizisten im Einsatz. Rossmann zufolge wurden mehrere Abschnitte gebildet, in denen die Flüchtlinge in ihren jeweiligen Muttersprachen darüber informiert wurden, wie es weitergeht. Es laufe am Westbahnhof sehr geordnet ab, sagte Rossmann und lobte die Schutzsuchenden: "Sie sind sehr kooperativ." Einen Asylantrag stellte kaum einer der Flüchtlinge, fast alle wollten weiterfahren.

13:36 | Mikl-Leitner begrüßt Junckers Vorschlag

Innenministerin Johanna Mikl-Leitner hat den Plan von EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker für die Verteilung von insgesamt 160.000 Flüchtlingen aus Italien, Griechenland und Ungarn auf alle EU-Staaten begrüßt. Der neue Kommissions-Vorschlag würde Österreich deutlich entlasten, sagte die Ministerin in einer Aussendung.

Die internationale Berichterstattung darüber, dass Deutschland die Dublin-Verfahren für Syrer aussetzt, habe in den letzten zehn Tagen zu einem enormen Migrationsdruck auf der Balkanroute nach Österreich und Deutschland geführt. "De facto jeder Flüchtling auf der Balkanroute zwischen Griechenland und Ungarn will derzeit nach Österreich, Deutschland oder etwa Schweden. Die Situation wie sie derzeit ist, kann kein Dauerzustand sein. Der neue Juncker-Vorschlag wäre ein erster wichtiger Schritt zu Entlastung Österreichs", so die Innenministerin, die den ersten Kommissionsvorschlag zur Verteilung der Flüchtlinge im Juli abgelehnt hatte.

"Beim neuen Vorschlag der Kommission liegt der Schwerpunkt auf einer massiven Entlastung der Balkanroute. Und eine solche Entlastung wäre selbstverständlich auch eine Entlastung für Österreich. Das muss spätestens seit heute jedem klar sein. Die Zeit drängt. Wenn also 104.400 Asylwerber aus Griechenland und Ungarn direkt auf alle Mitgliedsländer verteilt werden und Österreich davon nur einen Bruchteil zu versorgen hat, dann führt das automatisch zu einer deutlichen Entlastung unserer Polizei und unseres Asyl-Systems. Von diesen 104.400 Menschen wäre Österreich ansonsten früher oder später mit Sicherheit direkt betroffen."

Zudem wird mit der hohen Zahl derjenigen, die gleichmäßig und fair auch auf wirtschaftlich weniger attraktive Länder verteilt werden sollen, auch "ein deutliches Signal an Auswanderer aus wirtschaftlichen Gründen gesendet: In Europa hat man das Recht auf Schutz, aber nicht das Recht sich das wirtschaftlich attraktivste Land dafür auszusuchen", so die Innenministerin. Dieses Signal sollte deutliche dämpfend wirken.

13:24 | Keine Sonderzüge nach München

Obwohl derzeit deutlich mehr Flüchtlinge nach Wien gebracht werden als abfahren, wird es vorerst keine Sonderzüge der ÖBB nach Deutschland geben. "Wir tun unser Möglichstes, aber das Möglichste reicht nicht mehr", sagte ÖBB-Sprecher Michael Braun. Man sei nun an die Grenzen gestoßen. In die regulären Züge nach Deutschland dürfen derzeit nur begrenzt Migranten einsteigen - je nach verfügbaren Plätzen. Das System ist "komplett überlastet", so Braun.

Der Zugverkehr zwischen Ungarn und Österreich habe eingestellt werden müssen, weil das Sicherheitsrisiko zu groß gewesen sei. Die aus Ungarn kommenden Züge seien "so dermaßen überfüllt, dass wir sie auf keinen Fall weiterfahren lassen können. In Österreich dürfte so ein Zug den Bahnhof gar nicht verlassen", erklärte Braun.

Seit etwa zwei Wochen sei bei der ÖBB "alles, was Räder hat, unterwegs", versicherte der Sprecher. Dass derzeit weniger Züge zur Verfügung stehen, ist laut Innenministerium auf die "organisatorischen Nachwehen" vom Wochenende zurückzuführen. Die Garnituren müssten gewartet und gereinigt werden, so Braun. Ob die Züge danach für einen möglichen Einsatz als Sondertransport für Flüchtlinge nach Deutschland verwendet werden können, war noch offen. Dies hänge auch von der Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn (DB) zusammen.

12:55 | 150 Flüchtlinge von Graz nach Deutschland

Von den rund 270 Flüchtlingen, die Donnerstagvormittag in der Grazer Messe vorübergehend untergebracht wurden, sind kurz vor Mittag 150 mit Bussen zum Hauptbahnhof gebracht worden. Sie konnten mit einem regulären Zug nach Deutschland weiterreisen. Die übrigen 120 Schutzsuchenden sollen ebenfalls mit Zügen weiterreisen. Lediglich eine vierköpfige Familie stellte einen Asylantrag.

Die 150 Flüchtlinge wurden kurz nach 11.00 Uhr bei der Halle A abgeholt und fuhren mit dem Zug um 11.45 Uhr von Graz weg. Die anderen 120 werden vorerst noch von rund 35 Rot-Kreuz-Mitarbeitern in der Grazer Messe betreut. Zur Verpflegung wurde eine Feldküche eingerichtet. Unter den Schutzsuchenden befinden sich viele Kinder, wie August Bäck vom Roten Kreuz mitteilte.

Neben der Verpflegung gaben Feldbetten den Menschen die Möglichkeit zum Ausruhen: "Wir haben die Halle vom Licht abgedunkelt, damit die Menschen leichter Schlaf finden können", so Bäck. Andere Mitarbeiter zeichneten mit den Kindern oder stellen sich als Mitspieler beim Fußballspielen zur Verfügung. Laut Fritz Grundnig, Sprecher der Landespolizeidirektion Steiermark, sollen die verbliebenen Flüchtlinge alle im Laufe des Tages mit Zügen des regulären Fahrplans ins Nachbarland weiterreisen können. Dennoch gehe die Suche nach vorübergehenden Quartieren weiter, denn weitere Schutzbedürftige würden erwartet.

12:53 | ÖBB stellt Züge zwischen Österreich und Ungarn ein

Die ÖBB stellt aufgrund der "massiven Überlastung" den Zugverkehr zwischen Österreich und Ungarn vorübergehend ein. Das betrifft sowohl die Railjet-Verbindung auf der Strecke Wien-Budapest sowie grenzüberschreitende Regionalzüge, wie die ÖBB mitteilte.

Bis auf Weiteres werden auch keine Tickets für Fahrziele in Ungarn verkauft. Für Pendler und Schüler aus dem Raum Neusiedl/See und Bruck/Leitha werde ein Schienenersatzverkehr mit Bussen organisiert. Die Shuttlezüge von Nickelsdorf zum Wiener Westbahnhof bleiben aufrecht, um Fahrgästen die Weiterreise in den regulären Zügen Richtung Westen zu ermöglichen.

12:50 | EU-Parlament unterstützt Juncker-Plan

Das EU-Parlament hat sich bei einer Sitzung in Straßburg am Donnerstag hinter den Plan von EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker für die Verteilung von insgesamt 160.000 Flüchtlingen aus Italien, Griechenland und Ungarn auf alle EU-Staaten gestellt. Eine breite Mehrheit von 432 Abgeordneten sprachen sich für das Vorhaben aus, 142 waren dagegen und 57 Mandatare enthielten sich.

11:00 | Was derzeit gebraucht wird

Update Westbahnhof 10 Uhr: Wer kommt heute beim Westbahnhof vorbei und kann uns Bananen, Nüsse, Studentenfutter,...

Posted by Wir helfen. on Donnerstag, 10. September 2015


WAS BISHER GESCHAH


In der Nacht auf Donnerstag sind mehr als 3.000 Flüchtlinge am Grenzübergang Nickelsdorf (Bezirk Neusiedl am See) angekommen. Der neue Flüchtlingsansturm brachte die Einsatzkräfte an den Rand ihrer Kapazitäten. Allein zwischen Mitternacht und drei Uhr früh seien mehr als 1.700 Menschen aus Ungarn eingetroffen, teilte die Polizei mit.

Wegen der großen Zahl der ankommenden Flüchtlinge sei es schwierig, ausreichend Transportmöglichkeiten für die Flüchtlinge zur Verfügung zu stellen. In den frühen Morgenstunden befanden sich rund 2.800 Flüchtlinge am Grenzübergang im Burgenland. Zudem seien rund 400 Menschen auf dem Nova Rock-Areal und 250 in Parndorf untergebracht, hieß es von den Einsatzkräften und vom Roten Kreuz. Busse wurden für die Flüchtlinge bereitgestellt. Gegen sechs Uhr früh fuhr ein Sonderzug mit einer ersten Gruppe von rund 400 bis 500 Flüchtlingen Richtung Westbahnhof.

Schlafplätze organisiert

Über 1.000 Flüchtlinge haben die Nacht von Mittwoch auf Donnerstag in Wien verbracht. Dank schneller und guter Zusammenarbeit sei es gelungen, für alle einen Schlafplatz zu organisieren, sagte der Generalsekretär der Caritas Wien, Klaus Schwertner. Erstmals hätte auch eine Pfarre - jene in Neufünfhaus - ihr Pfarrheim geöffnet. Dort gebe es rund 100 Schlafplätze. Im "blauen Haus" der ÖBB nahe dem Westbahnhof übernachteten etwa 500 Schutzsuchende. In der Früh wurden die Menschen aus den Notquartieren auf den Westbahn gebracht, um ihre Weiterreise mit Zügen der ÖBB und der Westbahn antreten zu können. Ein Großteil der Flüchtlinge will nach Deutschland.

"Sehr froh, dass sie in Österreich sind"

An der Grenzstation in Nickelsdorf wurden die im Laufe der Nacht in Gruppen eintreffenden Menschen von Helfern des Roten Kreuzes empfangen. Auch das Bundesheer war im Einsatz. Per Durchsagen von Dolmetschern wurden die Flüchtlinge aufgerufen, Geduld zu haben, weil nicht genügend Busse zu Verfügung stünden, erklärte der Einsatzleiter am Grenzübergang, Christian Knopf. Die Menschen seien sehr ruhig, bei der Ankunft hielten sie sich an den Händen und seien in erster Linie "sehr froh, dass sie in Österreich sind", so Knopf.

Die Flüchtlinge seien vor allem müde und erschöpft, hieß es vonseiten des Roten Kreuzes. Wichtig sei daher, dass sie sich ausruhen könnten. Seit dem späten Abend trafen laufend Gruppen von Flüchtlingen am Grenzübergang ein. Zwischen ein und zwei Uhr in der Nacht seien allein mit einem Zug rund 1.000 Menschen am ungarischen Grenzort Hegyeshalom eingetroffen. Die B10 von Ungarn nach Österreich blieb daher die gesamte Nacht aus Sicherheitsgründen weiter gesperrt.

Innerhalb eines Tages von Serbien nach Österreich

Die meisten Flüchtlinge wollten wie bisher weiter nach Deutschland. Nur einige Familien stellten in der Nacht einen Asylantrag, laut Polizei gab es bis in die frühen Morgenstunden rund 20 Anträge. Laut Polizei kommen die meisten Flüchtlinge derzeit innerhalb eines Tages von der serbischen Grenze nach Österreich. Von Röszke würden die meisten nach Budapest fahren und von dort mit dem Zug nach Hegyeshalom kommen.

Hilfsorganisationen erwarten in den kommenden Tagen weiter eine große Anzahl von Flüchtlingen. Da am 15. September verschärfte Einwanderungsbestimmungen in Kraft treten, versuchen zahlreiche Menschen noch vorher Ungarn Richtung Österreich zu durchqueren. Das umstrittene neue ungarische Einwanderungsgesetz sieht unter anderem Gefängnisstrafen von bis zu drei Jahren für alle vor, die den von Budapest an der Grenze zu Serbien errichteten Stacheldrahtzaun überwinden.

Warten in Nickelsdorf

In Nickelsdorf herrschte Donnerstag früh gespanntes Warten. Denn unklar war zu diesem Zeitpunkt, wie viele Flüchtlinge in den nächsten Stunden im Burgenland eintreffen werden. "Wir wissen nicht, auf wie viele wir uns einstellen müssen", sagte der stellvertretende Landespolizeidirektor des Burgenlands, Christian Stella. "1.500 Flüchtlinge aus Györ sollen kommen", so Stella. Aber darüber hinaus lagen wenige gesicherte Informationen vor. Seitens der Caritas hieß es, dass die Situation sehr schwer abzuschätzen sei. Die Infos aus Ungarn seien eher spärlich, sagte Generalsekretär der Caritas Wien, Klaus Schwertner.

Züge zwischen Dänemark und Deutschland fahren wieder

Nach der Unterbrechung des Zugverkehrs von und nach Deutschland wegen des Andrangs von Flüchtlingen soll der grenzüberschreitende Zugverkehr am Donnerstag wieder aufgenommen werden. Die dänische Bahn rechne damit, dass im Tagesverlauf wieder Züge über die Grenze bei Flensburg und Padborg fahren, teilte das Unternehmen in der Nacht mit.

Der Zugverkehr war am Mittwoch eingestellt, zahlreiche Flüchtlinge auf ihrem Weg gen Norden an der Grenze gestoppt worden. Die Fährverbindung zwischen beiden Ländern bleibe für Züge aber "wegen Polizeieinsätzen an den Grenzen" geschlossen. Wegen des Flüchtlingsandrangs hatte Dänemark den Zugverkehr von und nach Deutschland am Mittwoch gestoppt. In Rödby saßen daher in zwei Zügen rund 340 Flüchtlinge stundenlang fest. In der Nacht zum Donnerstag willigten etwa hundert von ihnen ein, in Dänemark zu bleiben und sich dort registrieren zu lassen. Die übrigen durften schließlich unbehelligt von der Polizei aussteigen.

Kommentare

christian95 melden

Wie lange soll das noch so weiter gehen?
Eine EU die Flüchtlinge so behandelt, (einreisen lässt und sich danach nicht mehr um sie kümmert) unsere Regierung die sich nicht an geltende Gesetze hält und einige die dabei sehr gut verdienen.

christian95 melden

Ab dem Augenblick wo diese armen Menschen in der EU sind, hat man sie auch ordentlich zu versorgen, denn Deutschland will sie haben.
Wenn aber die EU sagt: "Das Boot ist voll", dann hat man das auch zu akzeptieren. Derzeit ist aber das Gegenteil der Fall.
"Mrd. für das Militär aber kein Herz für diese Menschen".

Rumor13 melden

Wieviele verträgt Deutschland noch ?
Auch wenn sie dort heuer 1 Million (!!) Flüchtlinge aufnehmen......es kommen viel mehr solange man sie förmlich dazu einlädt.Und selbst die florierende Wirtschaft und die salbungsvollen Reden+Taten von Fr.Merkel werden dann nicht mehr weiterhelfen............
Wer zwingt D,Ö und Schweden zu diesem Selbstmord auf Raten ??

rotra melden

Österreich ist eine alternde Gesellschaft. Wandert niemand mehr zu, gibts keine Pension für uns und auch kein Vorwärts mehr - Flüchtlinge sind unsere Chance und nicht unser Selbstmord!

Forest w.
Forest w. melden

Rotra bei 500.000tausen Arbeitslose und 400.00 tausen Kinder in Armut ,wollen wir ernsthaft 100.000tausen Asylanten Helfen können wir das schaffen wir das ? Sie sind ein Träumer sonst nichst der mit Kassiert wie Rot Kreuz etc.. es dreht sich alles ums Geld sonst nichts...

giuseppeverdi melden

Genau so ist es! Träumer wie ein "rota" werden erst in ca. 10 Jahren aufwachen. Sollten wir wirklich 100.000 aufnehmen und wenn wir dann davon ausgehen, dass diese 100.000 alle Asylstatus bekommen, dann dürfen die ihre Familien nachholen. Dabei ist davon auszugehen, dass pro Flüchtling 6 - 8 Personen nachkommen. 7 (mittlerer Wert) x 100.000 ergibt dann 700.000 Ausländer, wahrscheinlich alle....

giuseppeverdi melden

....oder ein Großteil davon schlecht gebildet. Die fallen dann auch in das Sozialnetz. Ergibt derzeit 400.000 Arbeitslose plus sagen wir nochmals 400.000 Arbeitslose sind zusammen 800.000 Arbeitslose. Das Sozialsystem (Krankenhäuser, Ärzte, Arbeitslosengeld usw.) bricht zusammen. Unruhe sind die Folge und so fort. Dann würde ich "rota gerne was fragen!

strizzi1949
strizzi1949 melden

@rota: Sehr richtig! Bin ganz Ihrer Meinung! Lassen Sie sich von den üblichen Dummschwätzern hier nicht von Ihrer positiven Meinung abbringen! Die schauen immer nur auf das, was unmittelbar vor ihrer Nase abläuft! Was ein bissl weiter weg ist, wie z.b. eine Zukunftsperspektive, sehen und verstehen die nicht!

parteilos melden

strizzi Baujahr 1949? dann hätte ich sie für klüger gehalten. Die Pension hat nichts mit Wirtschaft und Sozial zu tun. Diese Menschen werden keinen Teil zu ihrer Pension beitragen. Wie auch, dass ist ein Wirtschaftlicher Selbstmord. Ergebnis: Pensionsenkung, noch länger Hackeln, Preissteigerung, Verarmung, Ghetobildungen, Sozialabgaben steigen und Firmen wandern ab. Die Ausgaben sind unser Problem

Nicolay melden

Sie schreiben alle so einen Blödsinn zusammen, unglaublich. Sehen Sie sich doch z.B. das österr. Nationalteam an - viele von ihnen sind ehemalige Flüchtlinge (oder ihre Eltern). Diese Kinder werden hier aufwachsen bzw. hier geboren werden. Welche Ausbildung sie machen werden, liegt an uns. Tatsache ist: ohne diese Zuwanderung wäre unser System schon lange zusammengebrochen, alles andere: Illusion.

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