Finanzverantwortliche von Diözese und Bistum Gurk nahmen ihren Hut

Domkapitel trennte sich von Finanzkammerdirektor und Bistum-Geschäftsführer

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Beide Manager waren vom nach St. Pölten gewechselten Diözesanbischof Alois Schwarz in den kirchlichen Dienst geholt worden. Walzl übernahm 2016 das Bistum und wechselte heuer im Februar auf den Posten des Finanzkammerdirektors, Maier folgte ihm als Geschäftsführer des Bistums nach. Dessen Leitung übernimmt nun der Ökonom des Domkapitels, Stiftspfarrer Gerhard Kalidz. Dazu wurden Fachleute geholt, die sich um den Forstbereich - das Bistum verfügt über ausgedehnte Wälder - sowie um den Hotelbetrieb und das Bildungshaus in St. Georgen am Längsee kümmern. Für den ausgeschiedenen Finanzkammerdirektor Walzl wurde sein Vorgänger Franz Lamprecht zurückgeholt. In der Aussendung der Diözese wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Ergebnisse des Wirtschaftsberichts, den die Diözese auf Weisung aus Rom nicht veröffentlichen durfte, "kein wie immer geartetes persönlich schuldhaftes Verhalten der beiden ausscheidenden Amtsträger" zeigen würden.

Die personellen Maßnahmen sind aber nur ein Teil der von der Administrator und Domkapitel getroffenen Entscheidungen. Ein zweiter Schritt betrifft nämlich die Verwendung der Erträge des Bistum. Wörtlich heißt es in der Aussendung: "Diese sollen hinkünftig wieder stiftungsgemäß verwendet werden." Der Stiftungszweck sei es, Pfarren und Initiativen der Diözese zu unterstützen und zu fördern. So seien bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts bis zu 50 Kärntner Pfarren direkt aus den Erträgen des Bistums unterstützt worden. Ab sofort sollen nun die Erträge, die das Bistum erwirtschafte, wieder "direkt und unmittelbar den seelsorglichen Aufgaben der Diözese zugeführt werden".

Ein weiterer Schritt ist eine Verschränkung der Verwaltungseinheiten Diözese und Bistum, und zwar im Bereich der Entscheidungs- und Kontrollgremien. Künftig sind der Ständige Vertreter des Diözesanadministrators, der Finanzkammerdirektor, der Rechtsreferent der Diözese und der Klagenfurter Dompfarrer im Wirtschaftsrat des Bistums mit Sitz und Stimme vertreten. Die vier müssen künftig den Gremien der Diözese regelmäßig Bericht erstatten. Zuletzt wurde auch noch verfügt, dass ab dem kommenden Jahr erstmals auch der Jahresrechnungsabschluss des Bistums sowie des Domkapitels offengelegt werden. Bisher war eine solche Offenlegung nur bezüglich der Finanzen der Diözese erfolgt. Alle diese Entscheidungen gelten natürlich nur für die Zeit der Sedisvakanz. Danach entscheidet der neue Bischof.

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