Fastenmonat Ramadan beginnt - Überschattet vom Gaza-Krieg

von Fastenmonat Ramadan beginnt - Überschattet vom Gaza-Krieg © Bild: APA/APA/dpa/Fabian Sommer

Tee und Datteln gehören zum Fastenbrechen

Überschattet vom Gaza-Krieg beginnt für Millionen Muslime rund um den Globus mit dem ersten Tag des Ramadans ihre wochenlange Fastenzeit. Unter anderem in Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Katar wurde der 11. März am Sonntag als erster Tag des Fastenmonats ausgerufen. Auch für die 746.000 Muslime in Österreich beginnt die Fastenzeit bereits am Montag. Der Termin richtet sich nach dem Erscheinen der Neumondsichel und kann von Land zu Land variieren.

Gläubige Muslime verzichten im Ramadan einen Monat lang von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang auf Essen, Trinken, Rauchen und Sex. Am Abend treffen sich die Menschen traditionell zum gemeinsamen Fastenbrechen. Das Fasten während des Ramadans ist eine der fünf Säulen des Islams. Weltweit gibt es Schätzungen zufolge rund 1,9 Milliarden Muslime. Die meisten davon leben in Indonesien, Indien, Pakistan und Bangladesch. Im arabischen Raum liegen in Saudi-Arabien die beiden heiligsten Stätten des Islams, Mekka und Medina.

Der Fastenmonat wird von den Entwicklungen im Gazastreifen überschattet, wo seit Anfang Oktober ein israelischer Militäreinsatz gegen die islamistische Terrororganisation Hamas läuft. Katar, Ägypten und die USA verhandeln seit Wochen über eine vorübergehende Waffenruhe. Die Vermittler hatten gehofft, bis zum Beginn des Ramadan eine Einigung zu erzielen. Vertreter der Hamas, aus Katar und aus den USA hatten die ägyptische Hauptstadt Kairo nach Gesprächen jedoch bereits vor Beginn des Ramadans verlassen. Laut ägyptischen Informationen sollen die Gespräche in der kommenden Woche fortgesetzt werden. Neben einer Feuerpause geht es auch um die Freilassung israelischer Geiseln, die von der Hamas entführt worden sind.

Viele Menschen in muslimischen Ländern haben außerdem zunehmend mit explodierenden Nahrungsmittelpreisen zu kämpfen. Nach Angaben der Weltbank gehörten der Libanon, Ägypten und die Türkei zu den zehn Ländern, die im Jahr 2023 am stärksten von der inländischen Lebensmittelpreisinflation betroffen waren. In allen drei Ländern leben zum Großteil Muslime. Laut Analytikern in der Türkei können sich immer weniger Türken genügend Lebensmittel für einen ausreichend gedeckten Tisch zum traditionellen Fastenbrechen leisten.