Fast 80 teils seltene Reptilien am Flughafen Wien sichergestellt

Tscheche hatte Schwarze Mamba und weitere Schlangen im Gepäck

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Mitarbeiter des Flughafen Wien sahen am Samstagabend bei der Gepäckkontrolle auf dem Röntgenbild die Boxen, in denen Tiere vermutet wurden. Artenschutzhund Reno, ein Grenztierarzt und ein Mitarbeiter des Tiergartens Schönbrunn wurden hinzugezogen. In den Gepäckstücken waren mehrere Packungen mit Fleischwaren, die vermutlich dazu dienten, Spürhunde auf eine falsche Spur zu führen, informierte das Ministerium.

Der Passagier bestritt zunächst jede kriminelle Handlung, gab aber schließlich zu, seltene und giftige Tiere in seinem Gepäck geschmuggelt zu haben. Unter den Schlangen befand sich eine hochgiftige Schwarze Mamba, die als längste Giftschlange Afrikas bekannt ist, hieß es seitens des Finanzministeriums. Bei den weiteren Tieren handle es sich um teilweise streng artengeschützte Raritäten.

Die Ermittler gingen von einer "gut organisierten Schmuggelaktion" aus. Die professionelle Verpackung, die hohe Anzahl der Tiere und die genaue Artenkenntnis des Tschechen spreche nicht für einen Zufallskauf. Die Tierarten dürften gezielt gesammelt und ein für den "Endkunden" gewünschtes Geschlechterverhältnis hergestellt worden sein.

Die Reptilien wurden laut Finanzministerium begutachtet und dann zur genauen Mengen- und Artenbestimmung sowie zur adäquaten Unterbringung nach Schönbrunn beziehungsweise in den Reptilienzoo Forchtenstein im Burgenland gebracht. In Forchtenstein befinden sich demnach neben der Schwarzen Mamba nun zwei Speikobras, eine Todesotter, acht Zwergpuffottern, vier Afrikanische Hausschlangen und eine Schmuckbaumnatter. In den beiden Zoos werden Kotproben durchgeführt, um etwaige Erkrankungen oder Parasitenbefall feststellen zu können.

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