Neue Sanktionen der USA gegen Russland in Kraft

Washington behandelt Moskau wie Syrien und Nordkorea

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Russland behalte sich Gegenmaßnahmen vor, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Montag. Man werde abwarten, wie sich die Strafen auswirken, um dann angemessen zu reagieren, sagte er der Agentur Interfax zufolge. Das russische Außenministerium erklärte, die Sanktionen erschwerten jeden Dialog mit Washington.

Einige der neuen Strafen sind eher symbolisch: Es darf keine Hilfsprogramme für Russland mehr geben, kein US-Geld für staatliche russische Stellen, Waffenverkäufe werden verboten. Dies kommt in der Praxis ohnehin nicht vor. Der Export von sicherheitsrelevanter Technologie nach Russland wird untersagt, wobei es Ausnahmen für Zivilluftfahrt und Raumfahrt gibt. Allerdings kann dem Gesetz zufolge drei Monate später eine zweite Welle härterer Strafen folgen.

Großbritannien und die USA werfen Russland vor, hinter dem Anschlag auf den früheren russischen Doppelagenten Skripal und dessen Tochter Julia vom März zu stehen. Dabei wurde angeblich der in der Sowjetunion entwickelte chemische Kampfstoff Nowitschok eingesetzt, beide wurden schwer verletzt. Moskau dementiert jede Verantwortung. Der Fall hat schon eine internationale Krise ausgelöst mit gegenseitigen Ausweisungen Dutzender Diplomaten. Österreich verhängte keine Sanktionen gegen Russland in der Affäre. Später kam auch ein britisches Paar aus Amesbury mit dem Nervengift Nowitschok in Kontakt. Eine 44-jährige Frau starb am 8. Juli an den Folgen.

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