Ägyptischer Präsident Sisi in Wien - Gespräch mit Van der Bellen

Umstrittener Ex-General mit militärischen Ehren empfangen

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Sisi, der am Nachmittag auch Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) treffen will, hält sich anlässlich des am Montagabend beginnenden EU-Afrika-Forums in Wien auf. Österreich setzt große Hoffnungen in Ägypten als möglichen Bündnispartner bei der Eindämmung des Flüchtlingsstroms aus Afrika, auch wenn Kairo offiziell keine der von der Europäischen Union in Aussicht genommenen "Anlandeplattformen" für zurückgewiesene illegale Migranten beherbergen will.

Von ägyptischer Seite hieß es zudem, der Präsident werde Vertreter von 13 österreichischen Wirtschaftsunternehmen treffen, um die ägyptischen Investments in Österreich zu forcieren. Mit Kanzler Kurz wird Sisi auch Kooperationsabkommen für die Bereiche Hochschulbildung, Innovation und Technologie unterzeichnen.

Sisi war bereits am Sonntagnachmittag von Außenministerin Karin Kneissl (FPÖ) am Flughafen Wien begrüßt worden. Er will sich bis Mittwoch in Österreich aufhalten. Sisi war im Jahr 2013 durch einen Militärputsch gegen den gewählten islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi an die Macht gelangt und führt das Land seitdem mit harter Hand.

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International wirft Sisis Regierung vor, in den vergangenen Jahren Zehntausende Menschen willkürlich inhaftiert zu haben. Misshandlung und Folter in der Haft seien an der Tagesordnung. Kritiker werfen dem ägyptischen Machthaber auch vor, die Meinungs- und Religionsfreiheit zu unterdrücken.