EZB-Direktor warnt: Bei nächster Krise wäre Geldpolitik noch extremer

Benoit Coeure: Zinsen könnten dann noch tiefer in den negativen Bereich fallen

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"Oder es könnte erforderlich sein, Vermögenstitel zu erwerben, die riskanter sind als öffentliche Schulden oder Firmenschulden." Womöglich gerate die EZB dann gefährlich nah an eine Finanzierung von Staaten.

Noch immer sind aus Sicht des EZB-Direktors viele der institutionellen Schwachstellen nicht behoben, die für die vergangene Krise mitverantwortlich gewesen seien. So sei bisher nur ein geringer Teil der Reformvorschläge der EU von den Ländern umgesetzt worden. Auch die Bankenunion sei noch nicht vollendet. Coeure erwähnte in diesem Zusammenhang die geplante gemeinsame Einlagensicherung für Bankeinlagen in Europa, wogegen sich Deutschland allerdings bislang sträubt.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat gerade erst damit begonnen, erste vorsichtige Schritte hin zu einer weniger expansiven Ausrichtung zu wagen, da sich die konjunkturelle Erholung im Euro-Raum inzwischen gefestigt hat. Der Leitzins liegt aber immer noch auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent. Zudem müssen Banken weiterhin Strafzinsen zahlen, wenn sie über Nacht bei der Notenbank Liquidität parken.

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