Ex-LH Pühringer geehrt

Erhielt höchste Landesauszeichnung: "Mit einem gewissen Alter verträgt man Lob"

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Stelzer würdigte seinen Vorgänger als Klimamacher, Krisenmanager und Gestalter. Er habe unter anderem Spuren in der Infrastruktur, in der Wirtschaft und im Kulturland hinterlassen beispielsweise im Öffentlichen Verkehr, mit dem Musiktheater in Linz und dem Projekt einer Medizinischen Fakultät. Er sei aber vor allem auch für die Sorgen der Menschen da gewesen und sei es in neuen Funktionen nach wie vor: "Kein Anliegen zu klein und kein Problem zu groß".

Pühringer meinte, es sei schon ein besonderes Gefühl, für jemand, der über zwei Jahrzehnte geehrt habe, nun selbst geehrt zu werden. Er erlebe es seit einiger Zeit: "Bei einem Landeshauptmann, der zurücktritt dauert es einige Zeit, bis er ausdekoriert ist, wie man in Fachkreisen sagt." Aber er betonte seine Freude darüber: "In einem gewissen Alter verträgt man auch das Lob". In seinem Dank für Auszeichnung macht er aufmerksam, dass sie nicht ihm allein gebühre, sondern vielen Menschen in seinem Umfeld, die an den von ihm verantworteten Entscheidungen mitgewirkt und sie mit umgesetzt hätten. Besonders bedankte er sich bei seiner Familie.

Das Große Goldene Ehrenzeichen des Landes Oberösterreich wird nur selten verliehen. Pühringer ist der Fünfundreißigste, der sie erhielt. Vor ihm waren es unter anderem Bundespräsident Rudolf Kirchschläger, Kardinal König und die Vizekanzler Alois Mock, Wilhelm Molterer und Reinhold Mitterlehner sowie seine Vorgänger im Amt des Landeshauptmannes Josef Ratzenböck, Erwin Wenzl und Heinrich Gleißner.

Zu dem Festakt war neben zahlreichen Spitzenrepräsentanten des öffentlichen Lebens auch die niederösterreichische Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) angereist. Nach einem Arbeitsgespräch mit Stelzer forderten beide mehr Geld vom Bund für den Ersatz der Streichung des Pflegeregresses. 100 Millionen Euro seien zugesagt, nach Schätzungen der Bundesländer mache der Entfall aber rund 500 Millionen aus. Auch für den wichtigen Breitbandausbau sei die veranschlagte Breitbandmilliarde zu wenig. Allein für die Flächenbundesländer Niederösterreich und Oberösterreich sei ein Aufwand von jeweils einer Milliarde Euro notwendig. Man hoffe aber bei beiden Themen auf eine Einigung mit dem Bund bis Sommer.

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