Ex-FBI-Chef: Trump beschwerte
sich über Russland-Ermittlungen

US-Präsident klagte demnach über "Wolke" über seiner Regierung

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Die Aufzeichnungen lagen der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag vor. Zuvor hatte das US-Justizministerium die Papiere für den Kongress freigegeben.

Den Aufzeichnungen zufolge sagte Trump im April 2017 bei einem Treffen mit Comey in Bezug auf die Russland-Ermittlungen, er versuche für die USA zu arbeiten, und "jede Wolke, sogar eine kleine Wolke, steht dem im Weg".

Comey verfasste die Notizen im Anschluss an mehrere Treffen mit Trump nach dessen Amtseinführung im Jänner 2017. Den Aufzeichnungen zufolge fühlte sich Comey angesichts des von Trump auf ihn ausgeübten Drucks unwohl.

Comey war im Mai 2017 völlig überraschend als FBI-Chef von Trump entlassen worden. Trump begründete dies unter anderem mit den FBI-Ermittlungen zur Russland-Affäre, also zu den mutmaßlichen Einmischungen Russland zugunsten Trumps im Wahlkampf und möglichen illegalen Verbindungen von Trump-Mitarbeitern nach Moskau.

Derzeit sorgt Comey mit seinem Buch "A Higher Loyalty: Truth, Lies and Leadership" (deutscher Titel: "Größer als das Amt: Auf der Suche nach Wahrheit - der Ex-FBI-Direktor klagt an") für Schlagzeilen. Darin schildert er den Präsidenten als Mann ohne moralischen Kompass, als notorischen Lügner, der das Land im Stil eines Mafiabosses führt. Das Buch erschien am Dienstag.

Trump hat im Kurzbotschaftendienst Twitter mit einer ganzen Serie von Beschimpfungen Comeys auf die Vorwürfe regiert. Der Präsident warf dem früheren Chef der Bundespolizei FBI "viele Lügen" vor und bezeichnete ihn als "Schleimbeutel".

Russland wird verdächtigt, sich in die US-Präsidentschaftswahlen im Jahr 2016 eingemischt zu haben. Moskau bestreitet dies.

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