EU-Wahl: Grüne plakatieren Ferkel

Partei setzt in zweiter Plakatwelle neben Schweinen auch auf Gurken und Rettungsring

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Europa - EU-Wahl: Grüne plakatieren Ferkel

Die Grünen sind besorgt, dass multinationale Konzerne und die Industrie die europäische Idee untergraben, es gehe um Fragen wie Umweltschutz und Lebensmittelvielfalt, meinte Glawischnig. Die Grünen stünden auf der "richtigen Seite". Lunacek hob außerdem hervor, dass die Grünen europaweit für dasselbe stehen und schon viel erreicht hätten.

Plakate ohne Glawischnig

Die Spitzenkandidatin ist auf den neuen Plakaten noch nicht abgebildet. "Lieber Menschen retten als Banken. Für Solidarität und Menschlichkeit.", heißt es auf dem ersten Sujet, das einen Rettungsring im Meer zeigt. Die Grünen setzten sich dafür ein, dass nicht mehr tausende, die Schutz suchen, grauenvoll vor Lampedusa ertrinken, betonte Lunacek.

Das Ferkel am zweiten Sujet bittet "Für ein Leben vor dem Schnitzel. Gegen die Macht der Agrarkonzerne. Für unsere Biolandwirtschaft." - man kämpfe gegen gentechnisch veränderte Lebensmittel und das geplante Freihandelsabkommen mit den USA, und für artgerechte Haltung, Saatgut-Vielfalt und Bienenschutz, erläuterte Lunacek.

Am letzten Sujet findet sich eines der liebsten Aufreger-Thema der Österreicher in Sachen EU: die Gurke. Die Grünen verbinden das wiederum mit einem ihrer Lieblingsthemen, der Korruption: "Für krumme Gurken - gegen krumme Geschäfte. Wirtschaft geht auch ohne Gier." Zu sehen sind die Sujets ab Donnerstag, dann werden 2.300 16-Bogen-Plakate, 1.600 8-Bogen, 1.500 Citylights und 11.000 A0-Flächen österreichweit affichiert.

BZÖ präsentierte Sujets

Auch das BZÖ startete am Dienstag seine Plakatkampagne für die EU-Wahl. Auf den Plakaten ist Spitzenkandidatin Angelika Werthmann gemeinsam mit BZÖ-Chef Gerald Grosz abgebildet, dazu der Slogan "Ans Werk! Mit voller Kraft für Österreich". Die Plakate wurden von "jungen, kreativen Köpfen im BZÖ" entworfen, erklärte Grosz bei der Präsentation der Kampagne.

Die ÖVP startet in den nächsten Tagen, rund um den Wahlkampfauftakt am Freitag, die zweite Welle der Wahlkampagne zur Europawahl. Weiterhin setzt die Partei auf zwei Schienen, einerseits die Kampagne zur Mobilisierung der Mitglieder - mit ÖVP-Logo - und andererseits die Persönlichkeitskampagne für Spitzenkandidat Othmar Karas, erklärte Generalsekretär Gernot Blümel am Montag.

Auf den Plakaten der zweiten Welle heißt es neben Karas' Bild etwa: "Ein besseres Europa sichert Frieden und die Zukunft der Jungen. Dafür arbeite ich. Über Parteigrenzen hinweg." Ein weiteres Sujet widmet sich dem Thema Wirtschaft: "Ein besseres Europa schafft Arbeit durch Wachstum." Die beiden Sujets bringen die europapolitischen Prioritäten von Karas auf den Punkt, erklärte Kampagnenleiter Andreas Würfl.

Bono-Zitat entfernt

Das umstrittene Großplakat mit einem Spruch von U2-Sänger Bono Vox hat die ÖVP indes entfernen lassen. Statt dem Slogan "Europe is a thought that needs to become a feeling" prangt nun ein Spruch über das Friedensprojekt Europa auf der 230 Quadratmeter großen Plakatfläche an der Linken Wienzeile. Das Plakat wurde entfernt, nachdem das Management des U2-Sängers sich gegen die Verwendung des Slogans verwahrt hatte. Eine Karas-Sprecherin betonte allerdings, dass man rund um den offiziellen Wahlkampfauftakt, der am Freitag erfolgt, ohnehin einen Sujetwechsel vorgehabt hätte.

Prominente Unterstützer

Neben den Plakaten haben sich ÖVP und SPÖ auch Unterstützung von Promis geholt: Als erste Unterstützer für die ÖVP fanden sich am Dienstag im Wintergarten des Do & Co am Wiener Stephansplatz. u.a. das Schauspieler-Paar Peter Simonischek und Brigitte Karner, Nationalbank-Präsident Claus Raidl, Philharmoniker-Cellist Franz Bartolomey und Journalist Rudolf Nagiller ein. Es gehe darum, "unseren besten Politiker" nach Brüssel zu schicken, bekundete Simonischek. Und Nagiller befand, Karas sei zwar "sachlich bis zur Sprödigkeit", wirke dafür aber nicht so "verspindoktort" wie andere Politiker.

Auch SPÖ-Spitzenkandidat Eugen Freund wird bei seinem Antreten von Prominenten unterstützt. Im Rahmen der "Initiative für Eugen Freund" machen sich etwa der frühere Bundeskanzler Franz Vranitzky oder der Schauspieler Harald Krassnitzer für Freund stark, teilte die SPÖ am Dienstag in einer Aussendung mit. Weitere prominente Unterstützer der SPÖ sind unter anderem: Schauspielerin Konstanze Breitebner, Andrea Händler, Schauspieler Gerald Pichowetz sowie Sängerin Timna Brauer.

Kommentare

"Für Solidarität und Menschlichkeit und gegen Korruption"...auf jeden Fall. Und dass man es nicht den Konzernen überlassen sollte ist richtig, aber dass die so groß wurden und das Hoheitliche an die Wand drücken liegt am Wegfall der Grenzen und an der Globalisierung und den Hang zur Monopolisierung hätten zumindest die Grünen mit einem marxistischem Vorleben voraussehen müssen. Von der notwendigen Radikalität in Umweltfragen habe ich in letzter Zeit auch nicht sehr viel bemerkt, dafür wurde gegendert, dass man Tränen lachte. Und Frau Glawischnig ist nach Van der Bellen in viel zu große Schuhe geschlüpft, dafür war ihre Performance nicht so schlecht, die ganze Bilanz ist herzeigbar und besser als bei den anderen, schon weil die Pratzen sauber sind, aber auf richtigem Kurs ist das Schifferl nicht, denn der Frust mit der EU dürfte noch steigen und die ökologischen Probleme werden immer größer. Man knirscht mit den Zähnen und wünscht viel Glück.
Ein Nicht-Fan Europas.

Ist das Schwein nicht eine Beleidigung für unsere moslemischen Kulturbereicherer?

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Zur Rettung der Demokratie. Diese Wahlwerbung ist eine derartige Beleidigung für die Intelligenz der Wähler, dass viele sich genötigt sehen werden zuhause zu bleiben.

wintersun melden

Naja wenn man Faschismus durch die Verschmelzung von Staat mit Konzernen definiert dann kann man in meinen Augen schon mit einer Rettung der Demokratie werben. Die Punkte der Grünen finde ich durchaus wichtig und unterstützenswert. Und auch wenn man immer wieder hört dass die Grünen längst nur mehr fürs Image so heißen, sind es doch meist sie von denen man berechtigte Kritik an Konzernen hört, oder Vorstöße für besseren Umweltschutz.

Was man nun glauben kann ist wieder eine ganz andere Frage. Aber wenn ich einem Grünen nicht traue dann brauch ich einem Schwarzen, Roten, Blauen schon gar nicht trauen. Genug wurde unter diesen Parteien vertuscht und gepackelt.

Für meine Stimme müsste jedoch mehr gegen TTIP unternommen werden. Nur zu fordern dass die Verhandlungen offen gelegt werden genügt mir nicht. Ich persönlich stehe für ein klares NEIN. Die (USA, Anm.) können mir erzählen was sie wollen, wenns um unsere Nahrung geht stelle ich mich quer. Ist doch immer wieder das gleiche, es wird gelogen und manipuliert dass sich die Balken biegen. Wer zur Hölle verhandelt im Geheimen wenn doch eh alles so supersauber sein soll?
Die vera*schen uns doch von vorne bis hinten!!!

Und von einer Intelligenz der Wähler hab ich seit ich wähle leider überhaupt nichts mitbekommen! Hypo? Sch***egal, wir wählen sie ja doch wieder und die Politiker fühlen sich in Ihren falschen Handlungen nur noch mehr bestätigt. So kommts mir zumindest vor.

Ich denke ein Ziegenbock wäre treffender. Der könnte auch den ganzen Tag meckern ohne irgend etwas zu bewegen.

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