EU-Lexikon: Was ist die EU und wer gehört dazu?

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EU-Fahnen als Symbol der Europäischen Union

Auch wenn die EU oft mit Europa gleichgesetzt wird, stimmt das so nicht ganz. Denn nicht alle europäischen Länder gehören der Europäischen Union an. Die europäische Währung ist der Euro, er wird aber nicht in allen EU-Ländern als Zahlungsmittel verwendet. Noch komplizierter wird es bei der Reisefreiheit: Dafür relevant ist der Schengenraum, dem noch mal eine etwas andere Gruppe von Ländern angehört. Österreich ist jedenfalls bei allen drei Zusammenschlüssen dabei.

Was ist die EU überhaupt?

Die Abkürzung EU steht für Europäische Union. Das ist ein Zusammenschluss von 27 europäischen Ländern, die wirtschaftlich und politisch zusammenarbeiten. Durch gemeinsame Regeln und den Abbau von Zöllen und Grenzkontrollen ist der Handel, das Reisen und das Arbeiten für die Menschen in der EU viel einfacher geworden. Insgesamt leben 448 Millionen Menschen in der Europäischen Union und damit mehr als in den USA. Die bevölkerungsreichsten Länder der EU sind Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien. In diesen vier Ländern leben mehr als die Hälfte aller EU-Bürger. Bei den Entscheidungen der EU haben die kleinen Länder aber überproportional genauso mitzureden.

Welche Länder gehören überhaupt zur EU?

Die Mitglieder der Europäischen Union sind Deutschland, Frankreich, Italien, Belgien, Niederlande, Luxemburg, Dänemark, Irland, Griechenland, Spanien, Portugal, Österreich, Schweden, Finnland, Polen, Ungarn, Tschechien, Slowakei, Slowenien, Estland, Lettland, Litauen, Malta, Zypern, Bulgarien, Rumänien und Kroatien. Die Reihenfolge entspricht der zeitlichen Abfolge des Beitritts der Länder zur EU. Denn der Staatenbund ist seit seiner Gründung 1952 stark gewachsen: von zuerst sechs auf nun 27 Länder. Österreich ist seit 1995 - also seit 29 Jahren - mit von der Partie. Wieder aus der EU ausgetreten ist bisher nur einmal ein Land - nämlich Großbritannien im Jahr 2020.

Welche europäischen Länder gehören nicht zur EU?

Bei den europäischen Nicht-EU-Ländern kann man unterscheiden zwischen jenen Staaten, die gerne Mitglied wären und jenen, die das nicht wollen. Neben Großbritannien, das vor vier Jahren aus der EU ausgetreten ist, streben auch Norwegen, Island, die Schweiz, Belarus und einige Kleinstaaten derzeit keine EU-Mitgliedschaft an. Davon sind Island, Liechtenstein und Norwegen aber durch ein Abkommen (EWR) wirtschaftlich eng mit der EU verbunden. Viele andere europäischen Ländern würden gerne zur EU gehören. Diese sogenannten EU-Beitrittskandidaten sind: Albanien, Bosnien-Herzegowina, Montenegro, Nordmazedonien, Serbien, die Türkei sowie die Ukraine, Moldau und Georgien. Auch der Kosovo will in die EU, ist aber bisher nur ein "potenzieller Kandidat".

In welchen Ländern gibt es den Euro?

Nicht in allen EU-Ländern wird mit dem Euro bezahlt. In 20 der 27 Mitgliedsländer ist der Euro das offizielle Währungsmittel. Nicht zum Euro-Raum gehören die EU-Staaten Dänemark, Bulgarien, Tschechien, Ungarn, Polen, Rumänien und Schweden. Die Kleinstaaten Andorra, Monaco, San Marino und der Vatikan gehören zwar nicht zur EU, aber haben den Euro als Währung eingeführt, ebenso der Kosovo.

Was ist der Schengen-Raum und welche Länder gehören dazu?

Vom Europa ohne Grenzen wird oft gesprochen, die Grenzkontrollen wurden aber nicht zwischen allen europäischen Staaten abgebaut. Grundlage für die Reisefreiheit ist das sogenannte Schengen-Abkommen, bei dem die meisten EU-Staaten mitmachen und auch einige Nicht-EU-Länder. Teil des grenzkontrollfreien Schengenraums sind 23 der 27 EU-Länder. Irland hat auf eine Mitgliedschaft verzichtet. Bulgarien, Rumänien und Zypern sollen noch Teil des Schengen-Raums werden, die Grenzkontrollen bestehen aber noch. Auch in vier Nicht-EU-Länder kann man ohne Grenzkontrollen reisen: Island, Norwegen, die Schweiz und Liechtenstein sind Teil des Schengen-"Clubs". Übrigens so ganz grenzkontrollfrei ist auch der Schengenraum nicht: Wegen der vielen Ankünfte von Flüchtlingen und Migranten wurden an mehreren Grenzen zwischen den Staaten in den vergangenen Jahren wieder zeitlich befristete Grenzkontrollen eingeführt und diese immer wieder verlängert.