Die Teilnehmer im 1. Halbfinale

Sie rittern am 19. Mai um den Finaleinzug beim Song Contest-Finale am 23. Mai

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ESC - Die Teilnehmer im 1. Halbfinale

Albanien

Elhaida Dani vertritt Albanien beim 60. Eurovision Song Contest in Wien. Die 22-jährige Sängerin wird im ersten Semi-Finale am 19. Mai mit dem Titel "Diell", was Sonne bedeutet, antreten, um sich für das große Finale am 23. Mai in der Wiener Stadthalle zu qualifizieren. Bei den Ausgaben in Kopenhagen und Malmö in den vorangegangenen Jahren scheiterten die albanischen Vertreter jeweils frühzeitig.

Damit das diesmal nicht passiert und vielleicht an die bisherige Bestleistung Albaniens (ein fünfter Platz 2012 in Aserbaidschan) angeknüpft werden kann, haben sich die Texter Sokol Marsi und Viola Trebicka sowie Komponist Aldo Shllaku daran gemacht, für Elhaida Dani den perfekten ESC-Titel zu schneidern. An stimmlichen Volumen mangelt es der jungen Sängerin keinesfalls und auch der Song selbst kommt in bester ESC-Tradition daher: Anhebend als ruhige Ballade, werden sukzessive mehr Schichten hinzugefügt, darf im Mittelteil ein kurzes Gitarrensolo erklingen, bevor es zum dramatisch-emotionsgeladenen Finale geht. Ein solider Beitrag, allerdings ohne Überraschungen.

Dass sie mit Ausscheidungsshows umgehen kann, das hat Dani bereits mehrfach bewiesen: So konnte sie etwa 2009 die albanische Version der Castingshow "Star Academy" für sich entscheiden und triumphierte 2012 im Format "Top Fest". Um ihre Karriere auf internationalem Parkett voranzutreiben, zog sie im Folgejahr nach Rom und wurde durch die Teilnahme an der italienischen Version von "The Voice" einem breiteren Publikum bekannt. Im Mai 2013 gewann sie die Show mit 70 Prozent der Publikumsstimmen.

Ende Dezember des Vorjahres war es schließlich so weit: Dani konnte die albanische Song Contest-Vorausscheidung für sich entscheiden und die Expertenjury mit ihrem Auftritt überzeugen. Sie setzte sich damit in der finalen TV-Show gegen 17 weitere Kandidaten durch.

Albanien hat 2004 erstmals am Eurovision Song Contest (ESC) teilgenommen. Seitdem war der südosteuropäische Staat zwar jedes Jahr bei dem Wettbewerb vertreten, kam allerdings bei den bisherigen zwölf Teilnahmen fünf Mal nicht über das Semifinale hinaus. Die bisher beste Platzierung gab es 2012 für Rona Nishliu mit "Suus": Die Sängerin ergatterte in Aserbaidschan den fünften Rang.

Armenien

Armenien hat sich für den 60. Eurovision Song Contest etwas Besonderes einfallen lassen: Die sechsköpfige Formation Genealogy umfasst Mitglieder von allen Kontinenten mit armenischen Wurzeln. Sie werden am 19. Mai im ersten Semifinale versuchen, mit "Don't Deny" diese Hürde zu meistern und in das Finale vorzustoßen. In der noch kurzen ESC-Geschichte des Landes gelang dies bis auf einmal immer.

In Wien werden Tamar Kaprelian (USA), Vahe Tilbian (Äthiopien), Essai Altounian (Frankreich), Stephanie Topalian (Japan), Mary-Jean O'Doherty Vasmatzian (Australien) und Inga Arshakian an den Start gehen. Arshakian kennt das Gefühl, sich dem Gesangswettbewerb zu stellen, bereits, hat sie doch mit ihrer Schwester Anush 2009 beim Song Contest den zehnten Platz erreicht. Das Duo hat auch mehrere Alben veröffentlicht und in Armenien mit einer traditionell angehauchten Performance etliche Erfolge gefeiert.

Genealogy geht es nun aber betont vielfältig an: Die von Armen Martirosyan komponierte und mit einem Text von Inna Mkrtchyan ausgestattete Nummer "Don't Deny" rückt die sechs Sänger gleichermaßen in den Fokus, wobei die unterschiedlichen Stimmen und Stile durchaus harmonieren. Von zart gehaucht bis kraftvoll und rau reicht die Bandbreite, während der Song, der als romantische Ballade beginnt, immer stärker in Richtung Pop-Rock-Crossover marschiert. Dass man am Ende vielleicht ein bisschen viel will, was Gesangstechniken und instrumentale Spielereien betrifft, stört insofern, als der Refrain dadurch zerfahren wirkt. Dafür erhält jeder seinen kurzen Moment im musikalischen Rampenlicht.

Armenien hat 2006 zum ersten Mal beim Eurovision Song Contest (ESC) teilgenommen. Das Land hat in den acht bisherigen Anläufen nur ein Mal nicht den Sprung ins große Finale geschafft und war auch fast immer unter den besten Zehn. Für einen Sieg hat es bisher zwar nicht gereicht, doch zwei Viertplatzierungen sind durchaus vielversprechend für den Staat im Kaukasus.2008 belegte die Sängerin Sirusho in Belgrad mit "Qele, Qele" den vierten Platz und in Kopenhagen 2014 schaffte es der Sänger und Comedian Aram MP3 mit "Not Alone" genauso weit.

Belgien

Belgien schickt mit dem erst 18-jährigen Loic Nottet heuer einen echten Newcomer zum 60. Eurovision Song Contest nach Wien. Der Wallone tritt mit seiner Elektro-Dancenummer "Rhythm inside" im ersten Halbfinale für sein Heimatland an, um sich dort ein Finalticket zu sichern. Nottet startete dabei wie viele seiner ESC-Kollegen seine Karriere bei der Castingshow "The Voice".

Allerdings wurde er 2014 bei der Show nur Zweiter. Die Sender RTBF und VRT entschieden sich dennoch, Nottet und nicht den Gewinner Laurent Pagna nach Wien zu schicken. Der Grund sei, dass sich Pagna auf Balladen spezialisiere, während Nottet universeller einsetzbar sei. In jedem Falle entsendet damit Belgien zum dritten Mal in Folge einen Kandidaten von "The Voice belgique" zum ESC.

Mit Balladen hält sich Nottet, dessen Vater ihn eigentlich gerne als Fußballer gesehen hätte, nicht auf. Sein "Rhythm inside" ist eine reduzierte, durchaus härtere R'n'B-Nummer, die sich stilistisch vom übrigen Teilnehmerfeld abhebt. Dazu trägt überdies Nottets androgyne Stimme bei, die streckenweise an Vorbilder wie Asaf Avidan erinnert. Dabei zeichnete der Sänger nicht nur als Komponist für die Musik, sondern auch für die Choreografie verantwortlich, obgleich Produzent Luuk Cox (Shameboy) mit an Bord ist, der auch schon mit Belgiens Superstar Stromae Erfahrungen sammelte.

Belgien gehört zu den Veteranennationen des Eurovision Song Contests (ESC) und wird heuer bereits zum 58. Mal an dem Wettbewerb teilnehmen. Trotz seiner langen Geschichte als Mitglied der ESC-Family konnte das Land jedoch erst ein Mal den Sieg davontragen. Dies gelang der Sängerin Sandra Kim 1986 im norwegischen Bergen mit dem Titel "J'aime La Vie".
Der Beneluxstaat mag in den ersten Jahrzehnten bei dem internationalen Gesangswettbewerb nicht viele Siege verbucht haben, schaffte es dafür aber sehr oft unter die besten Zehn. In den letzten Jahren fällt es den Belgiern jedoch etwas schwerer, sich durchzusetzen. Seit 2004 schaffte man nur zwei Mal den Sprung ins große Finale, auch im Vorjahr scheiterte Axel Hirsoux mit dem Titel "Mother" im Semifinale.

Dänemark

Gleich vier Burschen gehen für Dänemark beim 60. Eurovision Song Contest ins Rennen: Die Mitglieder der Gruppe Anti Social Media setzten sich mit ihrer Retrorock-Nummer "The Way You Are" beim großen Dansk Melodi Grand Prix gegen neun Konkurrenten durch und wollen nun auch in Wien im 1. Halbfinale am 19. Mai nicht nur Mädchenherzen erobern.

Retro ist bei der jungen Formation aber primär das Outfit, das überraschenderweise konsequent im 50er-Jahre-Stil gehalten ist. Auch die einzelnen Strophen ihres Liedes "The Way You Are" halten die vier Anti-Sozialen noch im leichten Vintage-Rockgefühl. Beim Refrain verlässt man sich dann aber eher auf Britpopankläge der 90er, denn auf die verstaubten 1950er-Jahre.

Als Komponisten haben sie den dänischen Musiker Remee S. Jackman, der bereits 2008 für den deutschen Beitrag "Disappear" der No Angels co-verantwortlich zeichnete, und Chief 1 auserkoren. Letzterer weist schon eine beachtliche Erfahrung mit dem dänischen Vorentscheid auf.

Diese Erfahrung fehlt der Burschentruppe noch, steht man doch erst seit 2014 gemeinsam auf der Bühne. Mit ihrer bunten musikalischen Mischung überzeugten die vier Weichrocker rund um Sänger Philip Thornhill jedenfalls in ihrem Heimatland Jury sowie Publikum. Und nun sollen sie Dänemark den vierter Sieg der ESC-Geschichte bescheren.

Dänemark gehört zu den Veteranennationen des Eurovision Song Contests (ESC) und nimmt heuer bereits zum 44. Mal am Wettbewerb teil. Insgesamt kann das Land drei Siege für sich verbuchen - zuletzt 2013 in Malmö. Den ersten Sieg für die Dänen trugen Grethe und Jorgen Ingmann 1963 in London mit "Dansevise" davon, 2000 triumphierten die Olsen Brothers mit "Fly On The Wings Of Love" in Stockholm. In Malmö 2013 konnte Emmelie de Forest mit "Only Teardrops" den Wettbewerb für sich entscheiden.

Estland

Estland wird beim 60. Eurovision Song Contest in Wien heuer vom Duo Elina Born und Stig Rästa vertreten. Die beiden setzten sich bei ihrem ersten gemeinsamen Auftritt mit dem leicht melancholischen Lied "Goodbye to Yesterday" in der Vorausscheidung mit klaren 79 Prozent der Stimmen gegen die Konkurrenz durch. Sie werden nun im 1. Halbfinale am 19. Mai um ein Ticket fürs Finale am 23. Mai kämpfen.

Born war zuvor durch die estnische Version der britischen Castingshow "Pop Idol", "Eesti Otsib Superstaari", bekannt geworden, wo sie Zweite wurde. Ihr Partner Stig Rästa ist in Estland als Sänger, Songschreiber und Produzent bereits etabliert und war bereits zwei Mal bis in die letzte Runde der heimischen ESC-Ausscheidungsshow aufgestiegen. Als Duo waren die beiden jedoch noch nicht angetreten, allerdings schreibt Rästa bereits seit einigen Jahren die Lieder für Born - so nun auch "Goodbye to Yesterday".

Die Nummer gehört dabei zu den best arrangierten des heurigen Teilnehmerfeldes und verbindet jazzige Bandklänge mit flottem Gitarrenpop. Zugleich legt Rästa auf textlicher Seite eine melancholische Ebene unter das Geschehen. So handelt "Goodbye to Yesterday" von einem Liebespaar, das sich mit der Unmöglichkeit seiner Beziehung auseinandersetzen muss.

Estland nimmt heuer bereits zum 21. Mal am Eurovision Song Contest teil. Der baltische Staat konnte bereits ein Mal den Sieg bei dem internationalen Wettbewerb einheimsen - in Kopenhagen 2001, wo Tanel Padar, Dave Benton & 2XL mit dem Titel "Everybody" triumphierten. In den letzten zehn Jahren hatte es Estland hingegen mitunter schwer, den Einzug ins große Finale zu schaffen. Auch im Vorjahr scheiterte Sängerin Tanja mit "Amazing" im Semifinale in Kopenhagen.

Finnland

Finnland tritt beim 60. Eurovision Song Contest in Wien mit dem in vieler Hinsicht ungewöhnlichsten Beitrag an: Zum einen singt die Band Pertti Kurikan Nimipäivät (PKN) eine reinrassige Punknummer, was beim ESC nicht alltäglich ist. Andererseits dürfte "Aina mun pitää" mit nur eineinhalb Minuten das kürzeste ESC-Lied aller Zeiten sein. Und dann haben die vier Bandmitglieder geistige Behinderungen.

Dabei hat Pertti Kurikan Nimipäivät (auf Deutsch "Pertti Kurikans Namenstag", was auf den Gitarristen der Formation anspielt) schon eine lange Bandtradition. So entstand die vierköpfige Truppe 2009 aus einem Workshop für lernbehinderte Menschen und hat bereits einige Platten veröffentlicht. International bekannt wurde PKN durch den Dokumentarfilm "The Punk Syndrome" von Jukka Kärkkäinen und Jani-Petteri Passi.

Nun setzte sich PKN beim mehrteiligen finnischen Vorentscheid "Uuden Musikiin Kilpailu" gegen die Konkurrenz durch, wobei man mit der griffigen Werbezeile "Down-Syndrom-Punks" vermarktet wird, was nur bedingt richtig ist. So hat nur eines der Bandmitglieder die Down-Behinderung Trisomie 21. Einer hat das Williams-Beuren-Syndrom, einer MBD (Minor oder Minimal Brain Dysfunction) vulgo ADHD und einer laut finnischen Medien eine "leichte geistige Behinderung ohne weitere Diagnose".

Wie dem auch sei, liefert PKN mit "Aina mun pitää" (auf Deutsch "Ich muss immer") waschechten Punk. Sänger Kari Aalto grölt seinen Text zu repetitiven Gitarrenklängen, die vom Schlagzeug vor sich hergetrieben werden. Obgleich auch schon gesetzteren Alters, liefern die vier Herren hier authentisches Anstinken gegen das Establishment, das etabliertere Formationen wie die Toten Hosen beinahe ein wenig saturiert erscheinen lässt.saturiert erscheinen lässt.

Finnland nimmt heuer bereits zum 49. Mal am Eurovision Song Contest (ESC) teil. Obwohl der skandinavische Staat schon seit über 50 Jahren fast durchgehend bei dem internationalen Wettbewerb mitmischt, konnte man bis dato erst einen Sieg verbuchen. Dies gelang der Monster-Rockband Lordi, die 2006 mit dem Titel "Hard Rock Hallelujah" in Athen als Sieger hervorging. Obwohl es Finnland in den letzten Jahren durchaus oft ins große Finale schaffte, konnten sich die Ergebnisse dort nicht unbedingt sehen lassen. Bis auf den Sieg vor neun Jahren schaffte man es nie unter die besten Zehn.

Georgien

Für Georgien geht beim 60. Eurovision Song Contest in Wien der heimische Popstar Nina Sublatti ins Rennen. Mit ihrer Elektronummer "Warrior" setzt der Schwarzmeerstaat heuer auf härteren Tobak. Damit trägt der georgische Beitrag den gleichen Titel wie das Lied der maltesischen Konkurrentin Amber - unterscheidet sich stilistisch jedoch beträchtlich und setzt nicht auf Balladenpomp.

Gekürt wurde die 20-Jährige, die als Kind georgischer Eltern in Moskau geboren wurde, aber in der Heimat ihrer Eltern aufwuchs, in einer Auswahlshow, für die eine internationale Jury und das Publikum je zur Hälfte Stimmrecht besaßen. International will die reich tätowierte Sängerin auch ihren Siegersong aufstellen, den sie mit dem schwedischen Komponisten Thomas G:son überarbeitet.

"Warrior" setzt auf eine Mischung aus hartem Elektrosound und einem lyrischeren Refrain, den Sublatti mit rauchiger Stimme interpretiert. Dieser Mischung entspricht auch der Mittelteil, bei dem sie über pumpenden Elektrobeats orientalisch phrasiert.

Vielseitig ist Sublatti jedenfalls, die bereits mit selbst produzierten Skulpturen in Erscheinung trat und als Model arbeitete. Ihre musikalische Karriere startete sie 2013 mit ihrem Sieg bei der georgischen Castingshow-Version von "Idol", auf den das Debütalbum "Dare To Be Nina Sublatti" folgte - das zur meistverkauften Platte des Jahres in Georgien avancierte.

Georgien hat 2007 erstmals am Eurovision Song Contest (ESC) teilgenommen. Trotz häufigem Einzug ins Finale des Wettbewerbs konnte das ehemalige Mitglied der Sowjetunion in sieben Teilnahmen noch nicht den Sieg davontragen. Die bisher besten Platzierungen gab es 2010 für Sofia Nizharadze mit "Shine" und 2011 für die Band Eldrine mit "One More Day" - beide erreichten den neunten Platz.
Der Eurasische Grenzstaat nahm seit 2007 am ESC fast jährlich teil. Einzig 2009, als Moskau als Gasthauptstadt fungierte, wurde der Wettbewerbssong der Georgier "We Don't Wanna Put In" von der Europäischen Rundfunkunion (EBU) abgelehnt und damit die Teilnahme verhindert. Ursprünglich war von georgischer Seite geplant gewesen, die Veranstaltung zu boykottieren.

Griechenland

Wer beim Hören des griechischen Beitrags für den 60. Eurovision Song Contest in Wien ein Dejavu erlebt, dürfte damit nicht alleine sein: Denn die Ballade "One Last Breath", gesungen von Maria-Elena Kyriakou, erinnert nicht von ungefähr an Conchita Wursts Siegertitel aus dem Vorjahr. Ob die 31-Jährige Sängerin damit reüssieren kann, wird sich am 19. Mai im ersten Semifinale zeigen.

Kyriakou setzte sich mit ihrem dramatischen Schmachten am Mittwochabend im griechischen ESC-Vorentscheid gegen vier weitere Kandidaten - darunter Thomai Apergi & Legend mit dem passend betitelten "Jazz & Syrtaki" - durch. Die Entscheidung darüber, wer die Siegernation von 2005 beim diesjährigen Jubiläums-Song-Contest vertritt, trafen zu gleichen Teilen eine Jury und das Fernsehpublikum. Und so fiel die Wahl auf den einzigen Titel ohne musikalische Einflüsse aus Griechenland.

Denn der von Kyriakou gemeinsam mit Efthivoulos Theoxarous, Vaggelis Konstantinidis und Evelina Tziora komponierte Titel ist eine glatte, auf internationale Funktionalität hin getrimmte Popballade par excellence. Zunächst nur von einem Pianisten begleitet, haucht sich Kyriakou, deren Gesangstalent zwischenzeitlich mehrmals aufblitzt, von Zeile zu Zeile, um sich sukzessive zu steigern. Zum Ende hin kommt es dann nicht nur zu einem Rhythmuswechsel, sondern dürfen auch pathetische Streicher und Beats aus der Konserve als Untermalung nicht fehlen.

Den dramatischen Gestus von "Rise Like A Phoenix" kann das Stück allerdings nicht erreichen, zu sehr lenken auch die häufigen Melodiesprünge vom Wesentlichen ab. Die gebürtige Zypriotin, die im Vorjahr auch die erste Staffel von "The Voice of Greece" für sich entscheiden konnte, macht dabei noch das Beste aus einer Vorlage, die sehr anbiedernd wirkt. Dabei hat Griechenland in den Jahren seit dem Sieg von Helena Paparizou mit "My Number One" in Kiew einen regelrechten Lauf beim ESC hingelegt: Nur zweimal verpasste man die Top Ten beim Gesangswettbewerb. Ob das heuer erneut gelingt, wird sich im Mai herausstellen.

Griechenland hat 1974 zum ersten Mal beim Eurovision Song Contest (ESC) teilgenommen. Das südeuropäische Land hat in seinen 35 Teilnahmen stets den Einzug ins große Finale geschafft, konnte allerdings erst ein Mal den Wettbewerb für sich entscheiden - dies gelang Helena Paparizou 2005 in Kiew mit dem Titel "My Number One". Obwohl in den vergangenen zehn Jahren die Griechen fast immer unter den ersten Zehn landeten, reichte es 2014 in Kopenhagen für das Trio von Freaky Fortune und RiskyKidd mit "Rise Up" im Finale nur für Platz 20.

Mazedonien

Für Daniel Kajmakoski ist der diesjährige Eurovision Song Contest (ESC) quasi ein halbes Heimspiel: Der Sänger, der im ersten Halbfinale für Mazedonien an den Start geht, lebte etliche Jahre in Wien und trat hierzulande auch als Kandidat der ORF-Castingshow "Starmania" in Erscheinung. Ein Umstand, der zweierlei Schlüsse für sein Abschneiden beim Gesangswettbewerb Ende Mai zulässt.

Denn immerhin ist Kajmakoski bereits der vierte Kandidat der Fernsehshow, der sich beim ESC versucht. Wobei die bisherigen drei Starter alle für Österreich ins Rennen gingen: Als Erster war dies Eric Papilaya 2007 mit "Get a life - get alive", er schied allerdings als Vorletzter bereits im Semifinale aus. "The Secret Is Love" brachte Nadine Beiler vier Jahre später zwar die Finalteilnahme, dort allerdings nur den 18. von 25 Plätzen. Besser erging es da schon Tom Neuwirth: Musste er sich 2007 im Finale von "Starmania" noch Beiler geschlagen geben, überzeugte seine Kunstfigur Conchita Wurst im Vorjahr ganz Europa und sicherte sich mit "Rise Like A Phoenix" den Sieg beim ESC.

Ob Kajmakoski diese Fußstapfen ausfüllen wird können, muss sich erst zeigen. Jedenfalls stand er als einer der ersten Teilnehmer für den diesjährigen Song Contest in Wien fest. Bei der mazedonischen Vorausscheidung setzte er sich vergangenen Herbst gegen 19 andere Kandidaten durch und reüssiert vor allem aufgrund des Publikumsvotings mit seinem Song "Lisja esenski" (Herbstlaub). Geschrieben wurde der Titel von Aleksandar Mitevski, Joacim Persson und Daniel Kajmakoski selbst.

Weit aus dem Fenster gelehnt hat sich das Trio mit ihrem Werk allerdings nicht: Ein gediegener Klaviereinstieg geleitet in kaum überraschende dreieinhalb Minuten, in denen Kajmakoski gesanglich zwar nicht viel falsch macht, aber auch nicht vom Hocker reißen kann. Zwar zeigt sich der Refrain mit tanzbarem Beat und kitschigen Streichern unterlegt in bester ESC-Manier, dieses Herbstlaub fällt letztlich aber wenig eindrucksvoll zu Boden. Ob der Sänger, der sich in Mazedonien und anderen Balkanstaaten mit dem Triumph bei "X Factor Adria" im März 2014 einen Namen gemacht hat, im ersten Semifinale seinen achten Platz von "Starmania" wiederholen kann, bleibt abzuwarten.

Mazedonien hat 1998 erstmals am Eurovision Song Contest (ESC) teilgenommen. Nach einem anfänglichen Zweijahresrhythmus war der südliche Balkanstaat ab 2004 jährlich beim Wettbewerb vertreten, kam allerdings bei den bisherigen 15 Teilnahmen sechs Mal nicht über das Semifinale hinaus. Die bisher beste Platzierung gab es 2006 für Elena Risteska mit "Ninanajna": Die Sängerin kam in Athen auf Rang 12.

Moldawien

Eine Liebeserklärung soll es für die Republik Moldau (Moldawien) beim 60. Eurovision Song Contest (ESC) in Wien richten: Der ehemals zur Sowjetunion gehörende Staat schickt Eduard Romanyuta mit "I Want Your Love" am 19. Mai ins erste Semifinale und hofft damit auf ein besseres Ergebnis als im Vorjahr. In Kopenhagen musste man bereits vor dem großen Finale die Segel streichen.

Um den besten Beitrag für den Jubiläums-Song-Contest zu finden, ließ man in der Vorausscheidung 16 Künstler gegeneinander antreten. Der gebürtige Ukrainer Romanyuta konnte dabei den zweiten Platz in der Jury-Wertung und den ersten Platz beim Publikumsvoting für sich verbuchen, womit er sich letztlich vor Valeria Pasa und Sunstroke Project & Dj Michael Ra durchsetzte. Der Sänger unterstrich damit auch seine Hartnäckigkeit, hatte er doch in den vergangenen Jahren mehrfach vergeblich versucht, sich in seinem Heimatland für den ESC zu qualifizieren.

Ob ihm mit "I Want Your Love" aber mehr als dieser Achtungserfolg beschieden sein wird, darf bezweifelt werden. Die Nummer von Erik Lewander, Hayley Aitken und Tom Andrews ist ebenso knalliger wie platter Durchschnittspop im Stile der späten 90er-Jahre. Romanyuta selbst kann sich dabei nicht entscheiden, ob sein Gesang nun eher dem R'n'B verpflichtet ist oder er sich doch als Rapper versteht. Da er sich aber in beiden Gefilden nicht so recht wohlzufühlen scheint, bleibt ein etwas schaler Beigeschmack.

Der 22-Jährige ist allerdings kein Novize im Musikbusiness und verfolgt seine Karriere schon seit längerer Zeit, wie ein Blick auf die diversen Zeitungsausschnitte auf seiner Homepage beweist. Da begegnet Romanyuta dem potenziellen Fan noch als kleiner Bub mit Lockenfrisur oder nachdenklich dreinblickender Teenieschwarm. Mit diesem Image dürfte er aber abgeschlossen haben, wie auch die Stücke seines aktuellen Albums "Conspiracy" vor Augen und Ohren führen. Beim ESC ist es jedenfalls die eher körperbetonte Liebe, die er mit "I Want Your Love" einfordert.

Die Republik Moldau (Moldawien) hat 2005 erstmals am Eurovision Song Contest (ESC) teilgenommen. Obwohl der osteuropäische Staat in zehn Anläufen acht Mal das große Finale erreichen konnte, gelang es nur einmal, ein starkes Ergebnis zu erzielen. Den größten Erfolg feierte man bei dem Debüt des Landes 2005 in Kiew, als die Formation Zdob si Zdub mit "Boonika Bate Toba" den sechsten Platz belegte. In Kopenhagen 2014 reichte Cristina Scarlats Performance von "Wild Soul" nicht einmal aus, um den Einzug ins Finale zu schaffen.

Niederlande

Die Niederlande waren in den Vorjahren mit den Beiträgen von Anouk (Platz 9) und The Common Linnets (Platz 2) beim Eurovision Song Contest bereits erfolgreich. Nun soll es Jazzsängerin Trijntje Oosterhuis bei der 60. Ausgabe in Wien ganz nach vorne schaffen. Erfahrung hat sie mit 25 Jahren im Geschäft. Mit "Walk Along" legt Oosterhuis einen eingängigen Popsong in ungewohnter Mischung vor.

Geschrieben hat die Nummer gemeinsam mit dem schwedischen Komponisten Tobias Karlsson niemand anderes als Kollegin Anouk, die 2013 mit "Bird" beim ESC für die Niederlande erfolgreich war. "Walk Along" kommt dabei allerdings deutlich aufgedrehter als das melancholische "Bird" daher. Die von Akustikgitarren getriebene Nummer stellt eine Mischkulanz aus der jazzgeschulten Stimme der 42-jährigen Oosterhuis und einem Refrain mit der Grundphrase "Whyheijeijei?" dar, die stilistisch an die strandpartytauglichen Beiträge Griechenlands erinnert.

Dass sich die bühnenerfahrene Interpretin auch alleine auf der Song-Contest-Stage durchsetzen muss, ist für die zweifache Mutter nicht unbekannt, nachdem sich ihre Band Total Touch 2001 auflöste. Mit den Folgealben "Strange Fruit" und "The Look of Love" erreichte Oosterhuis aber auch so Platinstatus in den Niederlanden und trat mit Stars wie Bobby McFerrin, Queen oder Lionel Richie auf.

Die Niederlande sind schon seit der Entstehung des Eurovision Song Contest (ESC) dabei und nehmen heuer bereits zum 57. Mal an dem internationalen Wettbewerb teil. Das Land konnte bisher bereits vier Mal den Sieg davontragen - diese Erfolge liegen allerdings schon mehrere Jahrzehnte zurück. 2014 reichte die Performance der Holländer immerhin für den zweiten Platz.
Nachdem die Niederlande beim Auftakt des ESC 1956 ebenfalls den zweiten Platz ergattern konnten, siegte Corry Brokken 1957 mit "Net Als Toen" in Frankfurt. Nicht lange danach gewann Teddy Scholten 1959 in Cannes mit "Een Beetje". Der nächste Sieg sollte bis 1969 auf sich warten lassen, als Lenny Kuhr mit "De Troubadour" in Madrid den Wettbewerb für sich entscheiden konnte. Der letzte Sieg für die Niederlande liegt auch schon 30 Jahre zurück - 1975 gewann Teach-In mit "Ding-A-Dong" in Stockholm.

Rumänien

Popmusik mit gesellschaftspolitischem Anstrich schickt Rumänien zum 60. Eurovision Song Contest nach Wien: Die Rockband Voltaj hat die nationale Vorausscheidung gewonnen und wird im ersten Semifinale am 19. Mai mit "De la capat" antreten. Mit dem melancholischen Stück will sich das Quintett für vernachlässigte und traumatisierte Kinder einsetzen.

Insgesamt ritterten zwölf Kandidaten darum, sich für den ESC in Österreich zu qualifizieren. Voltaj konnten dabei sowohl bei der Jury wie beim Publikumsvoting punkten und setzten sich jeweils an die erste Stelle. Die Band, die bereits seit den 1980er-Jahren besteht und in ihrer Heimat mehr als erfolgreich ist, verließ sich bei ihrer reduzierten Darbietung ganz auf die Stärke des Songs.

Dieser kommt mit balladesken Ansätzen und einem weitausholenden Refrain daher, weiß mit folkloristisch angehauchten Elementen zu gefallen und setzt ganz auf dringliche Emotionalität. Ein Hauch New Wave darf dabei ebenso wenig fehlen. Offen ist hingegen, ob die Gruppe um Sänger Calin Goia in Wien die rumänische Version des Stücks zum Besten geben wird, wurde es doch - der besseren Verständlichkeit zuliebe - auch auf Englisch eingesungen ("All Over Again").

Goia sieht jedenfalls durchaus Parallelen zu Vorjahressiegerin Conchita Wurst. "Da hat man gesehen, dass Beiträge mit einer sozialen Botschaft gut ankommen", wird er auf der offiziellen ESC-Seite www.eurovision.tv zitiert. "Der Song Contest ist einfach weithin sichtbar, was dem Thema unseres Songs und der Kampagne dahinter natürlich zugutekommt." Bis dato scheint dieses Vorhaben jedenfalls zu funktionieren, wurde der Song auf der Video-Plattform YouTube doch in unterschiedlichen Versionen bis dato schon über drei Millionen Mal abgerufen.

Rumänien nimmt dieses Jahr erst zum 17. Mal am Eurovision Song Contest (ESC) teil. Obwohl das Land bis jetzt noch keinen Sieg einheimsen konnte, hat es sich bis jetzt sehr wohl bei dem internationalen Wettbewerb behaupten können. Sowohl die Formation von Luminita Anghel und Sistem als auch Paula Seling und Ovi konnten in Kiew 2005 und Oslo 2010 den dritten Platz belegen. Besonders bemerkenswert ist auch, dass Rumänien den Einzug ins große Finale bisher kein einziges Mal verpasste. Im Vorjahr schaffte es das Duo von Paula Seling und Ovi mit "Miracle" im Finale immerhin auf Platz 12.

Russland

Spannend hat es Russland heuer gemacht, mit wem man beim 60. Eurovision Song Contest in Wien antreten will: Nach langer Geheimhaltung ist es schließlich das castingshowerfahrene Model Polina Gagarina geworden. Sie wurde vom Sender Chanel One zur russischen Vertreterin ernannt und wird mit der Hymne "A Million Voices" im ersten ESC-Halbfinale versuchen, ein Finalticket für das Riesenreich zu lösen.

Gagarina, die am 27. März ihren 28. Geburtstag feiert, wurde zwar in Moskau geboren, verbrachte aber einen Gutteil ihrer Jugend in Griechenland, wo ihre Mutter arbeitete. In Russland gewann die fließend Griechisch sprechende Gagarina nach ihrer Rückkehr im zarten Alter von 16 Jahren die Castingshow "Fabrika Zvyozd" ("Starfabrik"). Der anschließende Versuch, mit der Formation Playgirls im Musikgeschäft Fuß zu fassen, scheiterte jedoch am Auseinanderbrechen der Gruppe, woraufhin sie bis dato zwei Soloalben veröffentlichte und bereits in einigen Filmen auftrat.

Nach Wien reist Gagarina nun mit der Schmachthymne "A Million Voices". Das von einem internationalen Komponistenteam aus Russland, Schweden und Australien geschriebene Lied hebt von einem ruhigen, auf Gagarinas klare Stimme fokussierten Auftakt zu einem pathetischen Refrain im 80er-Jahre-Gewand im Stile klassischer Die-Welt-ist-eins-Balladen an. Ob es mit dieser Nummer im althergebrachten Song-Contest-Kleid für ein Finalticket reichen wird, muss sich weisen.

Russland nimmt heuer bereits zum 19. Mal am Eurovision Song Contest (ESC) teil. Das Land konnte bis dato sehr überzeugend bei dem internationalen Wettbewerb auftreten, neben einem Sieg in Belgrad 2008 finden sich viele Platzierungen unter den besten Fünf und kein einziges Mal blieb der eurasische Großstaat im Semifinale zurück.
Vor sieben Jahren triumphierte für die Russen in Serbien der Popsänger Dima Bilan mit dem Titel "Believe". Letztes Jahr setzte man auf die Tolmachevy Sisters mit "Shine" und sie konnten in Kopenhagen immerhin im Finale Platz 7 erringen.

Serbien

Sie hat den "Countdown To Vienna" überstanden: Die serbische Sängerin Bojana Stamenov wird nach erfolgreich absolvierter Vorausscheidung ihr Land beim 60. Eurovision Song Contest (ESC) in Wien vertreten. Die wuchtige 28-Jährige wird im 1. Semifinale am 19. Mai mit der Nummer "Ceo Svet Je Moj" an den Start gehen und versuchen, Publikum sowie Jury mit großer Stimme und harten Beats zu überzeugen.

Denn der aus der Feder von Vladimir Graic stammende Beitrag vollzieht im Laufe seiner knapp drei Minuten eine Wandlung vom stimmzentrierten Balladenpomp zur Disco-Keule. Stamenov selbst, die sich vor einigen Jahren im Rahmen von "Serbia's Got Talent" einen Namen machte, überzeugt jedenfalls mit kraftvollem Timbre und gibt der etwas vorhersehbaren Nummer einen durchaus eigenständigen Anstrich. Zugleich ist ihr Beitrag eine der wenigen Titel im heurigen Tournament, die nicht auf Englisch gesungen werden.

Damit konnte Stamenov die Jury und das Publikum der serbischen Vorausscheidung überzeugen, die jeweils zur Hälfte für die Auswahl verantwortlich zeichneten und Stamenov jeweils auf Platz 1 wählten. Ihre Kontrahenten Aleksa Jelic und Danica Krstic ließ die Sängerin im vom Sender RTS veranstalteten Finale letztlich deutlich hinter sich. Gemein war den drei Künstlern, dass ihre jeweiligen ESC-Beiträge von Graic verfasst wurden. Seine Beteiligung könnte ein durchaus gutes Omen sein, war er doch auch für den 2007er Siegertitel "Molitva" von Marija Serifovic mitverantwortlich.

Serbien tritt noch nicht lange als allein stehender Staat beim Eurovision Song Contest (ESC) auf und wird heuer erst zum achten Mal am Wettbewerb teilnehmen. Gleich beim ersten Anlauf in Helsinki 2007 konnte Marija Serifovic allerdings mit dem Titel "Molitva" den bisher einzigen Sieg für den Balkanstaat davontragen. Auf das erfolgreiche Debüt folgten weitere solide Ergebnisse, in sieben Versuchen schafften es die Serben nur zwei Mal nicht ins ESC-Finale. Im Vorjahr nahm das Land zwar nicht an dem internationalen Wettbewerb teil, doch 2015 ist man wieder am Start.

Ungarn

Mit einer reduzierten, gänzlich auf stimmliche Harmonien abzielenden Darbietung will Ungarn beim 60. Eurovision Song Contest (ESC) in Wien punkten. Verantwortlich dafür zeichnet Sängerin Boglarka Csemer, die als Boggie mit "Wars For Nothing" antritt und dabei Unterstützung von fünf weiteren Musikern erhält. Ob der Anti-Kriegs-Song reüssieren kann, entscheidet sich im ersten Semifinale am 19. Mai.

Bei der ungarischen Vorausscheidung konnte das ruhige Stück jedenfalls punkten: Insgesamt standen acht Teilnehmer mit ihren Songs zur Auswahl, und nachdem eine Jury das Feld auf vier potenzielle Kandidaten reduziert hatte, ging am Ende Boggie als Siegerin hervor. Die 28-Jährige ist im Musikbusiness jedenfalls keine Unbekannte, hat sie doch ihr zwischen Pop, Chanson und Jazz wandelndes Projekt bereits 2010 mit Songwriter und Keyboarder Aron Sebestyen gegründet.

Er zeichnet auch diesmal für die Komposition, zu der auch Sara Helene Bori ihre Ideen besteuerte, verantwortlich. Insgesamt hat Boggie bereits zwei Alben veröffentlicht, die aktuelle Platte "All Is One Is All" erschien im Oktober des Vorjahres. Für Aufsehen sorgte zudem das Video zur Single "Parfüm" beziehungsweise der französischen Version "Nouveau Parfum", das insgesamt mehr als zehn Mio. Abrufe auf YouTube verzeichnete. Darin ist Csemers Gesicht zu sehen, das sukzessive von einer Bildbearbeitungssoftware verändert und an gängige Schönheitsideale angepasst wird.

Ein kritischer, gesellschaftspolitischer Gestus ist der Sängerin also nicht ganz fremd. Auch "Wars For Nothing" verfolgt diesen Weg konsequent weiter und steht mit seiner Botschaft im Kontext des ESC nicht ganz alleine dar. Nur von einem Gitarristen begleitet, erklingt zunächst nur Csemers Stimme, bevor je zwei Sängerinnen und Sänger hinzukommen und das harmonische Spektrum erweitern. "All the souls deserve a chance at life", heißt es am Schluss. Die Chancen auf einen Finaleinzug von Boggie dürften mit diesem Stück jedenfalls nicht schlecht stehen.

Ungarn hat 1994 erstmals am Eurovision Song Contest (ESC) teilgenommen. Seitdem hat der mitteleuropäische Staat zwar fast immer den Einzug ins große Finale geschafft, das beste Ergebnis blieb aber dis dato der vierte Rang beim Debüt des Landes in Dublin, den Friderika Bayer mit "Kinek Mondjam el Vetkeimet" ergattern konnte. Im Vorjahr belegte Ungarns Contestant Andras Kallay-Saunders in Kopenhagen mit "Running" im Finale immerhin den fünften Platz.

Weißrussland

Ein Duo wird Weißrussland beim 60. Eurovision Song Contest (ESC) im Mai vertreten. Dass Uzari & Maimuna mit dem Stück "Time" die Vorausscheidung in Minsk für sich entscheiden konnten, war aber keineswegs eine eindeutige Angelegenheit. Vor allem ein ehemaliger ESC-Sieger hatte dabei seine Finger im Spiel und am Ende das Nachsehen.

Ein Blick in etliche Online-Foren zeigt, dass sich viele weißrussische Song-Contest-Fans über ein Antreten des Damenquartetts Milki gefreut hätten. Diese sind mit dem knalligen Stück "Accent" an den Start gegangen, das aus der Feder von Alexander Rybak stammt. Der Norweger konnte sich 2009 den ESC-Triumph mit dem Lied "Fairytale" sichern. Bei der nationalen Vorausscheidung hatte der Sänger und Songschreiber mit weißrussischen Wurzeln diesmal jedoch nicht den erhofften Erfolg.

Stattdessen setzten sich Sänger Uzari (eigentlich Yuri Navrotsky) und Violinistin Maimuna gegen 14 weitere Kandidaten durch und werden im ersten Semifinale am 19. Mai an den Start gehen. Eine Finalteilnahme stand für Weißrussland bis dato allerdings nicht zwingend an der Tagesordnung: Bei elf ESC-Teilnahmen gelang dem osteuropäischen Land bis dato nur viermal der Einzug ins große Finale.

Für Uzari scheint sich indes Beharrlichkeit bezahlt zu machen: Der Sänger hat bereits 2012 und 2013 an der weißrussischen Vorausscheidung für den Song Contest teilgenommen, dabei aber immer den Kürzeren gezogen. In Zusammenarbeit mit Maimuna sowie der Texterin Svetlana Geraskova hatte er im dritten Anlauf endlich das bessere Ende auf seiner Seite. Wobei er in "Time" ganz auf übliche Song Contest-Markenzeichen setzt, einen kurzen Spannungsaufbau mit dramatischen Elementen im Refrain verbindet und dank Maimunas Spiel auch folkloristische Elemente integrieren kann. Ein dezenter Bruch mit konventionellen Songstrukturen darf schließlich als angenehme Ausnahme im bisweilen stromlinienförmigen ESC-Einerlei gewertet werden.

2004 hat Weißrussland erstmals am Eurovision Song Contest (ESC) teilgenommen. Obwohl der osteuropäische Staat seitdem jedes Jahr mit dabei war, wurde das große Finale des Wettbewerbs erst vier Mal erreicht. Dort am besten geschlagen hat sich Sänger Dmitry Koldun 2007 mit "Work Your Magic", als er in Helsinki den sechsten Platz erreichte. Beim ESC in Kopenhagen 2014 schaffte es Popsänger Teo mit "Cheesecake" zwar ins Finale, musste sich dort aber mit Platz 16 begnügen.

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