Wenn jede Minute zählt

Verkehrsunfall, Hitzschlag oder Magendrehung – die richtige Erstversorgung kann unseren Vierbeinern im Notfall das Leben retten

von Erste Hilfe bei Hund & Katze - Wenn jede Minute zählt © Bild: Corbis

Wichtig ist in so einem Fall die richtige Reaktion. Bis der Tierarzt zur Stelle ist, kann die Erste Hilfe entscheidend sein. Für Ernstfälle sollte man sich daher rüsten und entsprechend vorbereiten.

Nur keine Panik
Bei Notfällen muss man einen kühlen Kopf bewahren. Auch weil sich Hysterie auf das Tier übertragen kann. Vorsicht: Verletzte Vierbeiner können in Extremsituationen unberechenbar reagieren (beißen, kratzen) und so selbst für vertraute Menschen zur Gefahr werden. Bei Unfällen muss man zunächst sich und das Tier aus der Gefahrenzone bringen.

Danach ist die Überprüfung der wichtigsten Lebensfunktionen, wie Pulsschlag und Atemfrequenz, erforderlich. Blutungen sollten mit einem Druckverband gestoppt werden. Bei Vergiftungserscheinungen keinesfalls versuchen, das Tier zum Erbrechen zu bringen. Wenn möglich, Giftrückstände aufbewahren und in jedem Fall umgehend den Tierarzt kontaktieren oder die nächste Tierklinik aufsuchen.

Für den Ernstfall gerüstet
Die häufigsten Notfälle entstehen durch Hitzeschlag, Vergiftungen, Verletzungen (Schnitte, Knochenbrüche, offene Wunden), Magendrehungen (vor allem bei großen Hunden) und allergische Reaktionen – beispielsweise nach Insektenstichen. Jeder Tierhalter sollte die auftretenden Symptome erkennen und deuten können. Erste-Hilfe-Ratgeber und spezielle Kurse bereiten Herrchen und Frauchen auf den Ernstfall vor. Vierbeiner kann man mit „Trockenübungen“ daran gewöhnen, sich an allen Körperstellen untersuchen zu lassen. Das hilft auch dem Tierarzt. Wichtig: Kontaktdaten von Tierarzt, Rettung und Veterinärklinik plus eine Notfallapotheke (mit dem Veterinär abgestimmt) sollten immer mitgeführt werden.

Wichtige Körperfunktionen - Tierische Normwerte

1. Körpertemperatur: Sie wird im After gemessen und liegt bei 38–39 Grad
2. Atemfrequenz: 10-20 (Hunde) bzw. 20-30 (Katzen) Atemzüge pro Minute
3. Pulsschlag: 70 bis 120 (Hunde), 80 bis 140 (Katzen) pro Minute
4. Schleimhäute: Beim Anheben der Lefzen blassrosa und feucht
5. Augen: Diese sind klar – keine Trübung, Rötung oder Ausfluss

Buchtipp
Praktischer Ratgeber: "Notfallapotheke für Hunde", Kosmos Verlag, 5,20 Euro, ISBN 978-3-440-12935-7, Infos unter www.kosmos.de

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