Erdbebenbegeisterter Bauunternehmer sorgt in Italien für Empörung

Mann hatte sich über gute Geschäfte nach Zerstörungen gefreut

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Ermittler hatten ein Telefongespräch des Bauunternehmers über das Erdbeben vom vergangenen August mit einem Kollegen belauscht. Darin frohlockte der Mann, Erdbeben würden ihm lukrative Aufträge für den Wiederaufbau bringen. Beim Erdbeben in Amatrice kamen 299 Personen ums Leben. Der Bauunternehmer ist mit zehn weiteren Personen unter Hausarrest gestellt worden.

Ermittelt wird auch wegen Schlamperei beim Bau von Gebäuden in Amatrice, die nicht erdbebensicher gewesen seien. 19 Personen starben im August in Amatrice nach dem Einsturz eines Gebäudes aus den 70er-Jahren, in diesem Zusammenhang läuft eine Untersuchung gegen fünf Personen.

Nachdem auch zahlreiche jüngere Gebäude eingestürzt waren, wird seither in Italien über die Sicherheit der Objekte diskutiert. Angesichts der Tragödie müsse man einsehen, dass es viel Verantwortungslosigkeit in Bezug auf missachtete Bauvorschriften gebe, betonten Politiker aus allen Lagern. Die schlechte Bauqualität in Gebieten mit erhöhtem Erdbeben-Risiko ist seit jeher ein Problem in Italien.

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