"Er ist wieder hier, in seinem Revier": Fans feiern Hofmann-Rückkehr nach 'St. Hanappi'

Kurze Verhandlungen - schwere Entscheidung Neo-Rapidler sieht Chancen auf Meistertitel

"Es waren meine kürzesten Verhandlungen", gestand Hofmann, der nach schwierigen Wochen der Entscheidungsfindung sichtbar erleichtert wirkte. "Der Druck ist aber nicht weg. Nun habe ich einen neuen Druck", meinte der Rückkehrer. Die große Erwartungshaltung versuchte Trainer Georg Zellhofer gleich etwas zu dämpfen. "Es kommt nicht nur auf Steffen Hofmann an. Die Mannschaft muss ihm helfen." Ob er auch wieder die Kapitänsbinde tragen wird, ist noch offen. "Das werden wir in aller Ruhe besprechen", meinte Zellhofer.

Nach Meistertitel und gelungener Qualifikation für die Champions League war Steffen Hofmann im Winter gen München aufgebrochen, um mit dem TSV 1860 in die erste deutsche Bundesliga aufzusteigen. Das Unternehmen scheiterte jedoch und so entschied sich der 25-jährige Deutsche, seiner Heimat wieder den Rücken zu kehren. "Viele sagen, es sei ein Schritt zurück, aber das ist es nicht", meinte Hofmann, der für die fix festgeschriebene Ablösesumme von 550.000 Euro zu Rapid gewechselt war.

Ob er den Wechsel zu den 60ern bereut? "In keiner Weise. Ich bin nach wie vor froh, so entschieden zu haben. Ich habe mich am Ende bei 60 auch wohl gefühlt", erklärte der mit einer Wienerin verheiratete Regisseur. Das halbe Jahr in München sei vielmehr "sehr lehrreich" gewesen, erklärte Hofmann, der am Dienstag ins Training bei den Hütteldorfern einsteigen wird.

Die Vorzeichen bei Hofmanns zweitem Engagement in Wien unterscheiden sich von jenen von vor vier Jahren freilich deutlich. Damals war der Spielmacher ein Talent der Bayern-Amateure, das sich über den Umweg Österreich in die deutsche Bundesliga spielen wollte. In Wien wurde er dann zum Spielträger, Publikumsliebling, Kapitän und beinahe auch zum österreichischen Teamspieler.

Die Situation Rapids hat sich dagegen kaum verändert. Auch vor vier Jahren hatten die Grün-Weißen ein schlechtes Jahr hinter sich und mit der Wiener Austria einen schier übermächtigen Gegner vor sich. Nun sind die Salzburger die Gejagten. "Unsere Möglichkeiten sind nicht schlecht", glaubt Hofmann. Das Wort "Meistertitel" nahm er allerdings nicht in den Mund.

(apa/red)