Elsner verschenkt 600.000 Euro im Sackerl: Geld aus BAWAG-Kasse für Ex-Konsum-Chef!

Konsum-Pleite: Geldspritze als BAWAG-Kredit getarnt Gerharter gab nur leeres Sackerl und Pralinen zurück

Neue Vorwürfe erhebt die Staatsanwaltschaft gegen Ex-BAWAG-Chef Elsner. Dieser soll kurz vor seiner Pensionierung Ex-Konsum-Chef Gerharter über 600.000 Euro im Plastiksackerl übergeben haben. Das Geld, das u.a. die Gerichtskosten Gerharters nach der Konsumpleite abdecken sollte, wurde als BAWAG-Kredit aufgenommen. Im März 2003 wurde der Kredit dann einfach als uneinbringlich abgeschrieben.

"Das ist absolut absurd. Eine äußerst dubiose Geschichte, mit welcher Selbstverständlichkeit in der BAWAG fremdes Geld hergeschenkt wurde", so die Staatsanwaltschaft Wien zu den "Salzburger Nachrichten".

Gerharter hatte im Anschluss an die Konsuminsolvenz an verschiedenen Gerichtsfronten zu kämpfen. Der Kosten für Sachverständige, Gerichtsgebühren und Rechtsanwälte wegen nahm der 67 -jährige Pensionist im Sommer 2002 einen Rahmenkredit in Höhe von mehr als 600.000 Euro bei seiner Hausbank auf. Das Geld dafür soll auf ein BAWAG-Sparbuch gelegt worden sein.

Einige Monate später, im März 2003, soll den ehemaligen Generaldirektor ein Anruf von Elsner ereilt haben, dass Gerharter in sein Büro kommen möge. Dort soll der damalige BAWAG-Generaldirektor persönlich das Geld vom Sparbuch behoben, in ein Plastiksackerl gesteckt und an Gerharter übergeben haben. Der Kredit wurde als uneinbringlich ausgebucht.

Gerharter bedankte sich dem Vernehmen nach artig, indem er das leere Plastiksackerl samt einer Schachtel Pralinen wieder an Elsner zurückgab. Einen Monat später ging Elsner als BAWAG-Generaldirektor in Pension. Ob der Chef der Gewerkschaftsbank befugt war, ohne Vorstandsbeschluss einen Kredit in dieser Höhe einfach abzuschreiben, wird in Justizkreisen bezweifelt.

(apa/red)