Einstimmig beschlossen: Kärntner Kinder ab Herbst gratis in letztem Kindergartenjahr

BZÖ, SPÖ & ÖVP reklamieren Erfolg für sich selbst

Der Antrag war zwar vom zuständigen BZÖ-Landesrat Gerhard Dörfler eingebracht worden, allerdings sehen sich auch sowohl SPÖ als auch ÖVP in der Vaterschaftsrolle. Die Frauenvorsitzende der Kärntner SPÖ, Sieglinde Trannacher, schreibt den Erfolg etwa einzig und allein der "Hartnäckigkeit" ihrer Partei zu. Ganz zufrieden ist ihre Parteichefin Gaby Schaunig dennoch nicht. Dass der Kindergarten nur Vormittags gratis sei, "ist ein Nachteil für alle Berufstätigen".

Für ÖVP-Chef Josef Martinz ist der Gratis-Kindergarten ein Ergebnis einer Unterschriftenaktion seiner Fraktion, die über 11.000 Kärntner unterzeichnet hatten. Dieses "eindeutige Signal" sei ein "sensationeller Erfolg" für die ÖVP, so Martinz. Nun sei ein Projekt umgesetzt, dass er schon "seit Jahren" gefordert hatte. Für Landeshauptmann Jörg Haider ist hingegen nur relevant, wer den Antrag eingebracht hat. Und das sei zweifelsohne Dörfler.

Der Beschluss solle jedenfalls eine unkomplizierte Abwicklung mit wenig Verwaltungsaufwand bringen. Man wolle für einheitliche Beiträge sorgen und der Beitragserhöhung durch die Kindergartenbetreiber einen Riegel vorschieben, meinte Haider. In diesem Sinne übte er auch Kritik an den teuren Kindergartenplätzen in Klagenfurt und Villach.

Die monatlichen 75 Euro entsprechen laut Haider den Beiträgen in fast allen heimischen Kindergärten. Bei höheren Beiträgen müssten die Eltern für die Differenz aufkommen. Auch die zusätzlichen Kosten für Ganztagsplätze haben diese selbst zu tragen. Die Gesamtkosten für diese Initiative belaufen sich auf 4,8 Mio. Euro pro Jahr. (APA/red)