Kanada stellt experimentellen
Ebola-Impfstoff bereit

Noch in Erprobungsphase. Bereits mehr als 1.000 Ebola-Tote in Westafrika.

von Impfung © Bild: Thinkstock/iStock

Es sei bereits erfolgreich an Affen getestet worden, aber noch nie an Menschen, sagte ein Sprecher der kanadischen Gesundheitsbehörde. Die ersten Dosen würden wahrscheinlich Ärzten und Pflegepersonal verabreicht werden. In vier bis sechs Monaten könne eine größere Menge des Mittels hergestellt werden. Die WHO hatte sich zuvor für den Einsatz kaum erprobter Wirkstoffe zur Bekämpfung der Ebola-Epidemie ausgesprochen.

Ethisch vertretbare Vorgehensweise

Es sei unter bestimmten Voraussetzungen ethisch vertretbar, auf solche Medikamente oder Impfstoffe im Kampf gegen die tödliche Seuche zurückzugreifen, erklärte die WHO am Dienstag in Genf. Sie hatte Beratungen zu dieser Frage angesetzt, nachdem zwei amerikanische Mitarbeiter von Hilfsorganisationen mit dem experimentellen Test-Serum Mittel ZMapp der kleinen kalifornischen Biotech-Firma Mapp Biopharmaceutical behandelt wurden. Sie hatten sich in Liberia angesteckt.

Internationaler Gesundheitsnotstand

Der aktuelle Ebola-Ausbruch ist der bisher schwerste der Geschichte. Die WHO hat bereits den internationalen Gesundheitsnotstand ausgerufen. Inzwischen stieg die Zahl der Todesopfer in Westafrika auf mindestens 1.013. Das Virus führt in 60 bis 90 Prozent der Fälle zum Tod. Ein zugelassenes Heilmittel gibt es bisher noch nicht. Und bis heute wurde zudem kein Ebola-Medikament oder -Impfstoff in größerem Umfang am Menschen getestet.

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