Duke lebte auch in Österreich

Einst Sprecher des Ku-Klux-Klan und der bekannteste amerikanische Rechtsextremist

von Peter Pelinka © Bild: NEWS

Er ist der bekannteste amerikanische Rechtsextremist: David "Ernest" Duke, knapp 66, war einst Sprecher des Ku-Klux-Klan (KKK), eines rassistischen Geheimbundes in den Südstaaten der USA, auf dessen Konto einst Hunderte Lynchmorde an Schwarzen und deren Helfern gingen, später vor allem Bombenanschläge auf "schwarze" Kirchen und Schulen. Auch heute frönen die "Ritter des Ku-Klux-Klan" ihrer auch antisemitischen und antikatholischen Ideologie, treten aber kaum mehr in ihrer Maskenverkleidung auf, sondern suchen in gutbürgerlichem Outfit auch international Kontakte zu anderen rassistischen Gruppen.

Als einer dieser Kontaktleute war Duke mehrmals auf Besuch bei europäischen Gesinnungsfreunden. 2006 war er Teilnehmer an einer Konferenz von Holocaust-Leugnern in Teheran, 2011 hielt er sich einige Monate in Österreich auf, in Zell am See hatte er sogar einen Nebenwohnsitz gemeldet. Peter Gridling, oberster Verfassungsschützer, sah damals keine Handhabe gegen Duke. Davor war er in Tschechien festgenommen worden, auch die Schweiz und Italien wollten ihn nicht. Nach mehreren Aufenthaltsverboten für den Schengen-Raum zog er sich aus Europa zurück.

Daheim versuchte der ehemalige KKK-Mann sich im Jahr 2000 sogar als Präsidentschaftskandidat der Republikaner. Deren Parteiführung wusste dies erfolgreich abzuwehren, schließlich ist sie die Partei des "Sklavenbefreiers" Abraham Lincoln. Schon Ronald Reagan musste sich von einer Unterstützungserklärung Dukes distanzieren. Donald Trump tat dies nun nicht, sondern eierte herum: Er kenne Duke und einschlägige Gruppen mit ihren Thesen von der "weißen Vorherrschaft" nicht.

US-Medien sehen darin einen ersten schweren politischen Fehler des "Großmauls". Entscheidend geschadet hat er ihm am "Super Tuesday" aber nicht. Chris Rock, Moderator der "Oscar"-Gala, zählt sicher nicht zu Trumps Freunden: Mit Bezug auf die Debatte um Duke und den KKK witzelte er, früher hätten sich Afroamerikaner nicht über die Nichtnominierung von Schwarzen aufgeregt: "Wenn die Oma am Baum hängt, hast du andere Sorgen."

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