Dorotheum erzielt Rekordpreis für Gemälde:
Francken-Werk um 7 Millionen Euro verkauft

Museales Großformat ging an Londoner Van Haeften Auch Werk von Il Guercino übertrifft Millionenmarke

Dorotheum erzielt Rekordpreis für Gemälde:
Francken-Werk um 7 Millionen Euro verkauft

Auch das aus einer Berliner Privatsammlung eingebrachte Gemälde von Frans Francken II., das in höchster malerischer Qualität den Kampf der menschlichen Seele zwischen Tugend und Laster auf ihrem Weg zu Himmel oder Hölle zeigt, war lediglich auf 400.000 bis 500.000 Euro geschätzt worden. Das großformatige Bild gilt laut Dorotheum "als das wieder entdeckte Hauptwerk des aus einer flämischen Malerdynastie stammenden Künstlers, dessen Arbeiten sich in den bedeutendsten Museen der Welt befinden." Der Zuschlag im dramatischen Bietgefecht ging an den Londoner Altmeisterhändler Johnny Van Haeften und bedeutet einen Weltrekord für den Künstler.

Je 306.300 Euro brachten Guido Cagnaccis "Der trunkene Noah" und Lavinia Fontanas "Bildnis von fünf Frauen mit einem Hund und Papagei" ein, die beide einen Schätzwert von je 80.000 bis 120.000 Euro hatten. Auch "Die Statue der Göttin Ceres in einer Nische" von Peter Paul Rubens und Werkstatt übertraf den Schätzwert (45.000 bis 50.000 Euro) mehrfach und wurde um 237.710 Euro verkauft.

"Sensationelles Bild, sensationeller Preis"
Dorotheum-Geschäftsführer Martin Böhm zeigte sich nach der Auktion überglücklich: "Ein sensationelles Bild hat einen sensationellen Preis gemacht. Die Auktion hat alte Erwartungen übertroffen." Böhm, der glaubt, dass heuer auch international bisher noch kein Alter Meister einen höheren Preis erzielen konnte, verwies darauf, dass zahlreiche Spitzenwerke aus Italien eingebracht worden waren: "Wir ernten nun die Früchte unserer neuen Repräsentanz in Rom." Auch die gestrige Versteigerung sei die bisher beste Auktion zur Kunst des 19. Jahrhunderts in der Geschichte des Dorotheums gewesen. (apa/red)