Anastacia rockt die Donauinsel

Massenauflauf auch am zweiten Tag: 1,2 Mio. Besucher am Open-Air-Areal

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Leben - Anastacia rockt die Donauinsel

Die US-Sängerin Anastacia arbeitete sich durch einen Querschnitt ihres rund eineinhalb Jahrzehnte währenden Schaffens. Sie setzte auf Chartserfolge a la "I'm outta love", "One day in your life" oder "Paid my dues" ebenso wie auf Referenzen von Vorbildern, die da wären: AC/DC und Foo Fighters. Letzteren zollte Anastacia mittels Cover von "Best of you" Tribut. Guns N' Roses erwies die so gut wie immer mit Sonnenbrille auftretende Amerikanerin via T-Shirt die Ehre.

Wanda sorgen für Verkehrsstau

Für eine Art Verkehrsstau sorgte die wahrscheinlich derzeit meistgebuchte Band des Landes. Wanda nutzten das akademische Viertel voll aus und legten um 23.00 statt um 22.45 Uhr auf der FM4-Bühne los - freilich stilgerecht: Sänger Marco Michael Weise war mit (nicht mehr allzu voller) Weinflasche bewaffnet und intonierte als Opener den Kracher "Luzia". Das wie Sardinen geschlichtete Publikum geriet sofort in Tanz- bzw. Springstimmung und forderte zwischendurch mittels Sprechchören immer wieder "Amore" ein.

Der Nachmittag gehörte auf der Mainstage ganz den Veteranen heimischer Provenienz. Um 17.45 Uhr hatten Minisex ihren Auftritt. Die rot-weiß-roten Vertreter der Neuen Deutschen Welle gehören gewissermaßen zum Standardinventar des Inselfestes und waren u.a. schon 1983, bei der allerersten Ausgabe, Teil des Line-ups. Sänger Rudi Nemeczek - sonnenbebrillt und in strahlend weißer Schale - schmetterte freilich auch die bekannten 80er-Jahre-Nummern wie "Rudi gib acht" oder "Du kleiner Spion" gen das wohlwollende Publikum.

Eine gewisse Bühnenreife kann man auch der nachfolgenden Band Opus nicht absprechen. Die Combo, die mit "Live is life" nach 20 Jahren immer noch gute Tantiemen einfährt, hat bereits unglaubliche 42 Jahre auf dem Buckel - freilich mit wechselnder Besetzung. Sänger Herwig Rüdisser zeigte sich jedenfalls motiviert: "Helfts uns ein bissi, dann hamma eine gute Zeit miteinander."

Stromausfall im Ö1-Zelt

Die Insel-Frischlinge hatten es aber auch nicht gerade leicht. So brach vor dem Auftritt der Schispringerlieder-Erfinder Christoph & Lollo die Technik im brechend vollen Ö1-Zelt zusammen. 45 Minuten lang ging gar nichts mehr, was dem dicht gedrängten Publikum doch einiges an Geduld abverlangte. Als die Notaggregate den Strom zurückbrachten, war der Applaus umso lauter. Das Wiener Duo, das bei Auftritten mindestens genauso viel redet wie singt, ortete hinter dem Blackout sowieso einen "Racheakt der Tontechniker". Denn anders als die Künstler dürften diese backstage den Kaffee nur aus Pappbechern trinken, verrieten sie. Laut Organisatoren gab es an den anderen Bühnen übrigens kein Stromproblem, wie der APA versichert wurde. Die Versorgung erfolge dezentral - also für jede Bühne separat.

Insofern konnten parallel etwa das Münchner Musik- und Performance-Kollektiv Chicks On Speed auf der FM4-Bühne, Rock 'n' Roll-Interpret Andy Lee Lang auf der Arbeitswelt-Insel oder Jazz Gitti im Schlagerbereich problemlos ihre Auftritte absolvieren.

Wetter spielte wieder mit

Das Wetter - obwohl doch spürbar kühler als am Eröffnungstag - spielte auch heute wieder mit. Gewitterprognosen lösten sich im Lauf des Abends im wahrsten Sinn des Wortes in Luft auf. Am Sonntag, dem letzten Inseltag, wird wieder mehr Sonnenschein erwartet. Konzerttechnisch stehen u.a. Auftritte der eher glücklosen Song-Contest-Starter Makemakes, von Christina Stürmer, dem Nockalm Quintett und Elektroniker Fritz Kalkbrenner auf dem Programm.

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