Umweltzonen für Wiens Grüne letztes Mittel

Umweltsprecher Maresch pocht auf flächendeckendes Parkpickerl und rascheren Öffi-Ausbau

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In der Vergangenheit hatten sich die Wiener Grünen stets für die Einführung von Fahrverboten für alte Dieselfahrzeuge ausgesprochen. Bei einer Pressekonferenz am Donnerstag bezeichnete Maresch diese als "Ultima Ratio". "Weniger Individualverkehr ist im Grunde besser als die Einführung von Umweltzonen", meinte er. Denn ansonsten gebe es das gleiche Verkehrsaufkommen und "die Leute kaufen sich nur ein neues Auto".

Als "allerwichtigste Maßnahme" sieht Maresch die Bundesregierung gefordert, sich für die Nachrüstung der Dieselmotoren mit Katalysatoren einzusetzen. Diese müsse von den Autoherstellern bezahlt werden, fordert er.

Dass die Stickoxid-Belastung in Wien niedriger als in deutschen Städten ist, führt Maresch auf die rot-grüne Verkehrspolitik zurück. Wenn man die Einführung von Umweltzonen auch in Zukunft vermeiden wolle, müsse die Parkraumbewirtschaftung auf ganz Wien ausgeweitet werden und der Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel, vor allem in den Außenbezirken, rascher vorangetrieben werden. Maresch sprach sich unter anderem für neue Straßenbahnlinien, wie die Wiedereinführung der Linie 8 entlang der U6, und eine zusätzliche Schellbahnlinie über die Donau aus.

Die Maßnahmen müssten noch in dieser Legislaturperiode angegangen werden, so dass sie 2020 bereits Wirkung zeigen."Wenn das nicht passiert, muss man früher oder später mit Klagen rechnen", zeigte sich Maresch überzeugt. Dann werde man gezwungen sein, Fahrverbote einzuführen. Über das geforderte Öffi-Paket, das auch in der von den Grünen präsentierten Studie zum Lobautunnel empfohlen werde, sei man mit dem Koalitionspartner SPÖ im Gespräch, sagte Maresch.

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