Die Polizei riegelt ab: Auch das "Geister- spiel" im Horr-Stadion ist eine Risikopartie

Polster und Co. appellieren an die Vernunft der Fans Austria will den entstandenen Schaden eintreiben

Für den Bereich rund um das Stadion in Wien-Favoriten gilt nach einer Sicherheitsbesprechung am Dienstagvormittag (mit Austria-Vertretern, Fanpolizei, Sicherheitsdienst, Rettungsdienst, MA 36, Stadionverwaltung) ein behördliches Platzverbot, Polizei und Sicherheitsdienst werden dieses mit mehreren "Riegeln" rund um das Stadion exekutieren.

Polster: "Darf keine Eskalationen rund um das Stadion geben"
Die Austria-Offiziellen appellieren an die violetten Fans, ruhig zu bleiben und den Schaden nicht noch größer zu machen. "Ich appelliere an die Fans. Es darf keine Eskalationen rund um das Stadion zu geben", hofft General-Manager Toni Polster, dass die Atmosphäre ähnlich wie im Stadion beschaulich bleibt. Gegen die Rädelsführer vom GAK-Platzsturm kündigte Polster eine harte Vorgangsweise an.

Polster: "Wir sind es unseren Fans, Mitgliedern und Abonnenten schuldig, mit voller Härte und Konsequenz vorzugehen. Wir werden den Schaden einklagen." Mittlerweile gehen die Schätzungen über den entstandenen Schaden weit über die zunächst veranschlagten 100.000 Euro (50.000 Euro Strafe plus Kartenverkauf, Sponsoreinnahmen, Kantinenerlös,...) hinaus. Als erste Konsequenz hat die Austria ein geplantes Turnier der Fanklubs abgesagt, auch die Unterstützung der Auswärtsfahrten wurde bis auf weiteres ersatzlos gestrichen. Damit will die Austria einen "Selbstreinigungsprozess" ankurbeln.

Veranstaltungsleiter: "Jetzt müssen wir etwas tun"
"Von 2.800 Fans auf der West-Tribüne sind 2.680 in Ordnung. Wir haben zugesehen, aber jetzt müssen wir etwas tun", kündigte Austrias Veranstaltungsleiter Dietmar Kurzawa an, der zum Polizei-Aufgebot und dem Platzverbot am Mittwoch meinte: "Wir müssen auf Nummer Sicher gehen, es ist keine Ansammlung von Menschen rund ums Stadion erlaubt." Neben dem äußeren und inneren Polizeiriegel rund ums Stadion wird jedes Eingangstor von drei Securitas-Mitarbeitern bewacht, auf den Tribünen werden Patrouillen auf und ab marschieren. Hinter der "West" schieben sechs Mann Wache.

Unterm Strich sind zur Sicherheit 30 Mann vom Sicherheitsdienst, drei Ordner, sieben Fanbeauftragte sowie eine noch unbekannte Zahl an Polizisten im Einsatz - und das bei einem "Geisterspiel". Zudem wird das "Horror-Stadion" ab Dienstag 17 Uhr bis zum Spiel umfassend bewacht. Als offizieller Aufpasser der Bundesliga wird Michael Zoratti fungieren.

Nur die Südtribüne wird besetzt sein
Besetzt wird am Mittwoch im Horr-Stadion daher lediglich die Südtribüne sein, auf der die Medienvertreter ihre Arbeit verrichten. Mit Ausnahme der fehlenden Zuschauer wird die Partie "normal" über die Bühne gehen - der Stadionsprecher und die Ballbuben sind so wie die Videowall im Einsatz, auch die Bundesliga-Hymne soll vor dem Anpfiff wie immer abgespielt werden.

Wie die Abo- und Logenbesitzer sowie VIPs - unter anderem dürfen diesmal Logen-Gäste von Magna, Siemens, Uniqa, BA-CA oder Brauunion nicht ins Stadion - entschädigt werden, will die Austria so rasch wie möglich klären. Zutritt haben lediglich 38 Personen pro Verein (Spieler, Betreuer, Zeugwart, Management,....), Journalisten mit von der Bundesliga ausgestellten Jahres-Akkreditierungen und Personen, die für die Aufrechterhaltung des Spielbetriebes zuständig sind (u.a. Elektriker, TV-Techniker, Rettung,....). "Leider Nein" heißt es diesmal auch für internationale Medien, Spielerbeobachter, Spieler-Frauen, -Kinder oder -Eltern. (apa)