Die Klestil-Witwen: Edith Klestil, Mutter seiner Kinder und Margot Klestil-Löffler

Eine große Geste: Kardinal Schönborn selbst lud Edith Klestil zur Trauerfeier im Stephansdom ein

Die Klestil-Witwen: Edith Klestil, Mutter seiner Kinder und Margot Klestil-Löffler

Eine veritable Gefühlskundgebung seitens des so genannten Volks war das: Als Edith Klestil, 71, am vergangenen Samstag aus dem Wiener Stephansdom ins Freie trat, brandete unter den auf dem Platz versammelten Trauergästen und Schaulustigen Applaus auf. Die geschiedene Ehefrau des verstorbenen Bundespräsidenten war, für alle überraschend, zum Requiem erschienen. Das Volk hat ein feines Gespür für Momente der Größe jenseits der Routine.

Das Spalier mag Edith Klestil an das Jahr 1994 erinnert haben. Damals erschien sie allein auf dem Philharmonikerball, und die Crème aus Kunst, Politik und Wirtschaft bereitete Standing Ovations. Kurz zuvor war ihr Auszug aus der Amtsvilla im Gefolge der bekannten „privaten Probleme“ des Ersten Paares öffentlich geworden. Zehn Jahre danach bedeutet der Applaus viel. Gerechtigkeit vor allem für eine schuldlos geschiedene Frau ohne Fehl und Tadel.

Verstummt. Edith Klestils Telefon steht in diesen Tagen nicht still. Auch Journalisten wollen wissen, wie es nun ihr, der ersten Frau, angesichts des jähen En-des des Exmannes denn ginge. Doch jedermann scheitert am freundlich-dezidierten Text des Anrufbeantworters. Kein Interview, keine Auskunft, kein Statement. Edith Klestil ließ ausrichten, dass ihr der Friede der schwer getroffenen Familie am wichtigsten sei. Und dass sie diesen nicht durch öffentliche Erklärungen stören wolle. So wie damals, als Thomas junior, der Älteste, es öffentlich für unangebracht erachtete, dass seine Mutter ihre Version des ehelichen Scheiterns in die Medien gebracht hatte.

„Ich möchte einzig und allein, dass mein Mann in Frieden beigesetzt wird. Und möchte meine Kinder unterstützen, die vom Tod ihres Vaters schwer getroffen sind“, hat sie nun ihre langjährige Vertraute Maria Graff wissen lassen. Und es klang glaubhaft.

Ohnehin hatte sich ihr Kommentar über all das Erlebte und Erlittene seit Jahren in einem Satz der Gewissheit verfestigt: „Die Menschen werden sich selbst ein Bild machen.“ Und so bleiben von diesem Staatstrauerakt gleichfalls deutliche Bilder: Margot Klestil-Löffler, Witwe des Verstorbenen, mit schwarzem Schleier in der ersten Reihe der Kirche. Eine bedauernswert einsame Frau. Neben ihr Mutter Gerda Löffler und ihr Lebensgefährte.

Ediths Dom-Auftritt. In der zweiten Reihe zur großen Überraschung vieler Edith Klestil im Kreise ihrer Familie:

  • Uschi, die Älteste und einzige Tochter, mit Ehemann Gerald Paierhofer. Uschi wurde im Juni 1959 in Wien geboren, knapp bevor Vater Thomas Klestil nach Paris an die Botschaft versetzt wurde. Sie war Stewardess bei der AUA, jetzt ist sie Logopädin am AKH. Sie war dem Vater am nächsten. Nach dem Scheitern der Ehe hatte sie ihn zu offiziellen Anlässen begleitet. Ihre Hochzeit anno 2000, zu der Mutter Edith nicht geladen war, legte das ganze Malheur einer in sich zerrissenen Familie offen.

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