"Mannweiber-Klischee wiederlegen"

DFB-Ladies reden im Playboy über Vorurteile. Eines widerlegen sie ohne Worte.

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    von links: Selina Wagner, Julia Simic, Annika Doppler, Kristina Gessat, Ivana Rudelic

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    von links: Kristina Gessat, Selina Wagner, Annika Doppler

Playboy: Welches Klischee über Frauenfußball nervt Sie am meisten?
Simic: Mich nervt der Satz: „Du siehst ja gar nicht aus wie eine Frauenfußballerin.“ Dahinter steht dieses unzutreffende Bild der unattraktiven Fußballerin.
Rudelic: Genau, nach dem Motto: Die sind sowieso alle Mannweiber.

Playboy: Warum wird der Frauenfußball dieses Image nicht los?
Doppler: Weil sich zu wenige Männer wirklich mit Frauenfußball beschäftigen. Die meisten Spielerinnen in den höheren Ligen sind zwar sehr durchtrainiert, sehen aber immer noch weiblich aus – und oft auch sehr gut. Ich lade alle Männer ein, sich bei einem Spiel live davon zu überzeugen.
Simic: Ich glaube ohnehin, dass wir bereits auf dem besten Weg sind, dieses Image loszuwerden. Es spielen immer mehr süße, hübsche Mädels Fußball, die auch shoppen gehen und Wert auf ihr Äußeres legen.
Gessat: Wir wollen mit unseren Playboy-Bildern ja auch genau dieses Mannweiber-Klischee widerlegen. Die Botschaft ist: Seht her, wir sind ganz normale – und hübsche – Mädels!

Playboy: In den 70er- und 80er-Jahren soll es in der deutschen Frauennationalmannschaft keine einzige heterosexuelle Spielerin gegeben haben. Wie hoch ist der Anteil an lesbischen Spielerinnen im Frauenfußball heute?
Rudelic: Ich bin 1992 geboren, in den 70er- und 80er-Jahren war ich noch nicht mal in Planung. Und bisher haben wir keine Erhebung gemacht, welche Spielerin welche Orientierung hat. Natürlich gibt es homosexuelle Spielerinnen. Das ist im Frauenfußball kein Geheimnis.
Simic: Ich denke, auch bei den Männern gibt es homosexuelle Spieler. Aber die sind einfach viel verschwiegener in dieser Hinsicht. Natürlich ist das auch deshalb so, weil ein Fußballer, der sich als schwul outen würde, wohl einen extrem schweren Stand hätte in der Bundesliga. Bei den Frauen geht man damit einfach offener um.
Gessat: Ehrlich gesagt, das ist doch auch völlig egal. Ich weiß gar nicht, warum das immer so ein Thema ist. Der Sport sollte im Vordergrund stehen.

Playboy: Frau Wagner, Sie spielen in der Frauen-Bundesliga beim VfL Wolfsburg. In welcher Männerliga könnte Ihr Team mithalten?
Wagner: Wir haben schon Kreisligamannschaften geschlagen, aber vor allem weil wir taktisch und technisch besser waren. Körperlich waren wir deutlich unterlegen. Über das Kreisliga-Niveau hinaus wird es
schon schwer.
Gessat: Man darf nicht den Fehler machen, Männer- und Frauenfußball miteinander zu vergleichen. Taktisch und technisch sind wir auf einem guten Weg, das gleiche Niveau zu erreichen. Aber was das Körperliche angeht, werden wir das nie schaffen. Wir werden nie so schnell laufen und so hart schießen können.

Das komplette Interview finden Sie in der aktuellen Ausgabe des Playboy.

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Fußball von Feinsten ! Ich lade alle Interessierten ein sich selbst ein Bild zu machen. Der Meister der burgeländischen Frauenliga ASK Baumgarten spielt demnächst Relegation um den Aufstieg in die ". Bundesliga. http://www.askbaumgarten.at/

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